Jiang Hu (HK 2004)
Film:
Über weite Strecken saß ich da und fragte mich wann es endlich richtig losgeht. Anfangs werden die Charaktere eingeführt und ihr Schaffen beleuchtet. Ein junger Küchenangestellter erhält den Auftrag jemanden zu töten. Etwas später diskutieren Triadenmitglieder über einen geplanten Anschlag auf ihren Boss Hung. Die Umstände scheinen klar, Zeit die Action beginnen zu lassen. Aber der Film gewinnt nicht richtig an Fahrt. Stattdessen begleitet der Zuschauer den jungen, unerfahrenen Killer und den Triadenboss. Was Jiang Hu bis hierhin bietet sind viele Stilmittel (Farbfilter, Standbilder, ultra-slo-mo gepaart mit Zeitraffereffekten, ...) und eine düstere, bedrückende Atmosphäre. Obgleich die erwartete rasante Entwicklung der Geschichte ausbleibt, fühle ich mich doch ganz gut unterhalten.
Das bleibt so bis zum Showdown, der die einzige große Action Sequenz des Films darstellt. Im strömenden Regen werden mit Messern kämpfende Gang-Mitglieder effektvoll in Szene gesetzt. Zu verdanken haben wir dies wiedereinmal der Zeitlupe, die sich mit Zeitraffereinsätzen abwechselt. Was auf das Finale folgt ist genial. Die Geschichte wird aufgelöst: Das Ende ist großartig.
Die Auflösung ist ebenso einfach wie mutig, da sie dem Film quasi die Grundlage nimmt. Aber denkt nicht über meine Ausführungen nach, sondern genießt den Film und bewundert das Ende.
Bild:
Das Bild ist ganz gut geworden. Es gibt leider einige Blitzer und Verschmutzungen, kleinere Kontrastprobleme in dunklen Szenen (es gibt viele dieser Szenen und im Großen und Ganzen wurde hier gute Arbeit geleistet.), sowie öfter auftretende Unschärfen. So wechselt das Bild als Hung und sein Gefährte im Restaurant sitzen oft von der scharfen Nahaufnahmen in die unscharfe Totale. Ansonsten gibt’s gute, satte Farben und, wie gesagt, ein größtenteils scharfes Bild.
Ton:
Schon die Anfangs-Credits sind mit donnerndem Bass und vielen surround-Effekten unterlegt. Während des Films kriegt man ähnliches geboten, vorzugsweise bei Donnerschlägen und Musik. Da es dem Film etwas an Action mangelt sind es selten Schusswechsel, die die Boxen erbeben lassen.
Leider gibt’s auch hier nicht volle Kappenzahl, da die Stimmen der kantonesischen dts-Spur von Zeit zu Zeit etwas dumpf über den Center kommen.
Bonus
Auf disk 1 befindet sich der Trailer zum Film, auf disk 2 sind ein Making of, deleted scenes und einige andere featurettes enthalten. Leider gibt’s keine Untertitel zu den Extras und so muss ich mich mit den wenigen Extras begnügen, die auch ohne Untertitel genießbar sind.
Wegen der gelungenen Aufmachung der Edition vergebe ich 3 Narrenkappen.
Fazit:
Jiang hu ist ein Film, der mit kurzweiliger Inszenierung und guten Darstellern punktet. Jedoch wird bis zum Finale hin nicht viel mehr als das geboten. Für mich war das zeitweise etwas zu wenig.
Während des Abspanns bin ich aber der Ansicht, dass es sich selten derart gelohnt hat einen Film zuende zu sehen.
Technische Daten
Vertrieb:....Mei-Ah (HK)
Laufzeit:.....ca. 84 Minuten
Regie:....... Wong Ching Po
Darsteller:..Andy Lau, Jacky Cheung, Shawn Yue, Edison Chen
Bildformat:.16x9 (enhanced)
Sprachen:..Cantonese, Mandarin (DTS + Dolby Digital)
Untertitel:...Chinese (Traditional), English, and Chinese (Simplified)
Freigabe:...Cat IIb
Equipment:
TV: Sony KV 28 Trinitron (16:9) [70 cm]
DVD: Panasonic RV 32
A/V Reciever: Marantz SR 4200
Lautsprecher: 2x Vector 77, Vector Needle center 10, 2x Vector Needle 11
Subwoofer: Vector Needle Sub 25 A