"the Incredible Hulk" richtet sich, wie im Grunde genommen erwartet bzw befürchtet, primär an all diejenigen Zuschauer, denen Ang Lee´s "Hulk" zu gut gespielt, dramatisch, hochwertig inszeniert, tiefründig, interessant, individuell sowie schlichtweg nicht laut und dumm genug war. Statt einer originellen Bildersprache und psychologische Tiefen gibbet dieses Mal nur noch optische wie inhaltliche 08/15-Kost, die von der Zweitbesetzung und einem oberflächlichen Regie-Handwerker präsentiert wird. Das CGI-Hulk-Design wurde klar verbessert, einige andere F/X (Stichwort: Hubschrauber) sind dagegen richtig schwach ausgefallen. Norton agiert durchschnittlich, ebenso wie Roth, Liv vermochte wenigstens herzzerreißend dreinzublicken, Hurt geht nur eine blasse Elliott-Kopie durch und Tim Blake Nelson hat (wie so oft) leicht genervt - ärgerlich, dass er in einem potentiellen dritten Teil wohl der Baddie sein wird (hat er Anfang der Woche erst in einem Interview bestätigt), obgleich der Auftritt von Tony Stark zum Schluss doch Interesse aufbaut. Die wechselnden Wetter-Verhältnisse in manchen Szenen waren schon lustig, wie die einbrechende Dunkelheit (und dann wieder nicht) in Brasilien oder der Regen in der Millisekunde der Explosion im Park, und per se unterhaltsam war der Streifen auch irgendwie - aber halt auf eine sehr grobe Weise, mit durchaus etwas Leerlauf zwischen den Action-Momenten. Im Grunde genommen also gerade mal "glatt okay" und unterm Strich ein "typisches Sequel": Lauter, größer, dumpfer, schwächer...