„
Boondock Saints 2: All Saints Day“ ... oder auch:
The Magic is gone.
Ein Wort beschreibt dieses Sequel imo perfekt – und zwar „bemüht“. Mit Hilfe der Figuren, Darsteller, Stilmittel, Locations, Dialoge und Erzählweise(n) hat sich Troy Duffy überaus stark bemüht, den ersten Teil (10 Jahre später) wieder „aufleben“ zu lassen – nur leider wirkt das Ergebnis genau dadurch relativ „gewollt“ sowie in Teilen gar fast so, als hätte ein „Nachahmungs-Täter“ zugeschlagen. So dünn die Story auch sein mag, erzählt sie die Geschichte im Grunde genommen passabel weiter, geht auf einige Hintergründe ein und erfüllt in dem Bereich somit eigentlich die Anforderungen an eine vernünftige Fortsetzung relativ gut. Wenn nur nicht die Umsetzung so ungelenkt ausgefallen wäre! Szenen wie „Julie Benz im Cowboy-Outfit“ buhlen geradezu um Beschreibungen wie „
Voll kultig-cool!“ – doch leider will in solchen Momenten der Funke trotzdem einfach nicht optimal überspringen. Hinsichtlich der Akteure: Billy Connolly ist mal wieder über alle Zweifel erhaben, aber die übrigen Mitwirkenden (herrje, sind die alle alt geworden!) kommen kaum übers darstellerische Mittelmaß hinaus – viele Leistungen lassen sich sogar deutlich darunter verorten. Die beiden „Brüder“ gehen in Ordnung, Clifton Collins Jr. (quasi der „Rocco-Ersatz“ hier) ebenfalls, Julie Benz leidet merklich an der Konzeption ihrer Rolle (inklusive Akzent) – und der Rest ist im Grunde genommen kaum der Rede Wert. Es ist übrigens nie wirklich ein gutes Zeichen, wenn Judd Nelson irgendwo auf das Cast-Liste auftaucht. Die zahlreichen Albernheiten verfehlen ihr Ziel viel öfters als es zu treffen, die Action kommt immerhin ganz solide daher. Zu einigen Anschlussfehlern und billigen Kulissen (Stichwort: Fahrstuhl mit blauem „Wandteppich“) sag ich hier besser nichts weiter – ebenso nichts zu der generellen Ideenarmut (und da könnte ich wahrlich eine Menge Beispiele anführen). Zumindest fand ich die „überraschende Offenbarung“ der vorletzten Szene (die „am Wasser“) wahrlich klasse – das war noch ein netter Pluspunkt zum Ende hin. Bemüht und selbstverliebt, ist „All Saints Day“ als Film an sich insgesamt „okay“ – als lang erwartetes Sequel allerdings eine recht deutliche Enttäuschung.
gute