Bei John Hillcoat´s "the Road" handelt es sich um eine ebenso sehenswerte wie werkgetreue Adaption des tollen Cormac McCarthy Romans: Die Verfilmung wird dem Buch voll und ganz gerecht, bewegt sich sehr nahe an der Vorlage (etliche Dialoge und Szenen sind quasi 1:1 übernommen worden) und bewahrt vor allem den "Geist" der Geschichte perfekt. Die düstere Atmosphäre ist zum Schneiden dicht, die Locations, Kulissen und Set-Pieces wurden wunderbar (dem Kontext entsprechend) arrangiert, die dreckigen, zusammengestückelten Klamotten und "physischen Verfassungen" der Darsteller (abgemagert, von den Strapazen gezeichnet etc.) wirken (in Anbetracht der Situation) "authentisch" und die Optik ist fast so trostlos wie die Lage selbst, in der sich die wenigen überlebenden Menschen da befinden. Schauspielerisch bis in die Nebenrollen durchweg stark besetzt und gespielt, vom Tempo her schön ruhig - alles genau so, wie es sein muss bzw. wie man es sich beim Lesen des Romans vorgestellt hat. Die einzige Szene, die beim Übertragen auf die "Leinwand" nicht ganz optimal funktioniert, zumindest hatte ich so das Gefühl, ist die, in der die toten Bäume im Wand umstürzen - und das auch nur, weil der narrative Unterbau der Vorlage fehlt (hier fallen sie im Prinzip einfach nur um). Egal, ne Kleinigkeit halt. Die CGIs wurden dezent und wohl platziert eingesetzt, der Score (von Nick Cave und Warren Ellis) wirkt nie aufdringlich, Camera- und Regiearbeit rufen keinerlei Grund zur Klage hervor. Kein Film für die breite Masse (u.a. da zu ruhig, sperrig und deprimierend) - aber einer für Cineasten und Freunde ernsthafter Auseinandersetzungen mit der Materie.
Kurzum: Ein bewegendes und sehenswertes Werk.
knappe