Enter The Void
Gaspar Noé war zu Gast und erzählte von seiner ersten Drogenerfahrung mit 7, das war nämlich "2001" im Kino, danach gabs eine kostenlose Einführung in die Drogen dieser Welt und er so ziemlich alles probiert hatte und er mit "Enter The Void" endlich eine Enstprechung dieser Erfahrungen auf die Leinwand bringen wollte. Und genau da lagen für mich Stärke und Schwäche des Films. Dieser wird absolut konsequent aus der Sicht des Hauptdarsteller erzählt, was natürlich erstmal ein ungewöhnliches und auch etwas antrengendes Sehen ist. Gleich zu Beginn gibts dann den ersten Drogenrausch, der mit fraktalen Bildern umgesetzt wurde. Oscar führt uns durch Tokio und als er erschossen wird, folgen wir ihm weiter. Ab und an sieht man seine Erinnerungen an seine Kindheit, den Tod seiner Eltern und die Trennung von seiner Schwester. Die Erinnerungen werden immer mit Oscars Hinterkopf im Bild erzählt, in Tokio fliegt er über den Köpfen der Menschen. Leider wiederholt sich das zusehends und wird auch etwas langweilig. Und optische Spielereien sind auch immer auf die gleichen beschränkt, so dass nicht mal unterschiedliche Wirkungsweisen der Drogen in passende Bilder umgesetzt wird. Das unterstreicht dann den repetetiven Charakter des Films extrem. Auch die Story und gerade das Ende sind dann schon fast banal und mehr für Esoteriker denn für mich geeignet. Wass mir blieb ist eine doch extreme Filmerfahrung, die einige Schwächen aufweist, aber doch sehr ambitioniert ist und da ich in den fast drei Stunden nie daran gedacht habe, wann der Film wohl endlich zu Ende ist, hat er mich auf gewisse Weise doch gepackt.
Black Death knappe
bis jetzt für mich die grösste Enttäsuchung. Wenn ich einen Film mit Religion, Pest und Hexen habe, dann will ich auch entsprechende Bilder serviert bekommen. Leider dauert es mehr als die Hälfte des Films bis die "Heldengruppe" unter Leitung des religiösen Anführers (Sean Bean) in einem Dorf ankommt, dass von der Pest verschont wurde und in dem die Toten auferstehen soll. Und tatsächlich sind alle im Dorf unheimlich gut drauf, der Friedhof fast leer und um den Unterschied zu unterstreichen sind alle eher hell gekleidet, unsere religiösen Krieger schmutzig und eher dunkel gewandet. Toll. Hätte ich jetzt wenigstens einen schönen verbalen Schlagabtausch zwischen der Bohne und der Anführerin des Dorfes (Carice van Houten) serviert bekommen, wäre ich auch noch glücklich gewesen. Aber auch das blieb aus und ruckzuck war erst ein bischen Blasphemie und dann war das Dorf in Windeseile ausgelöscht. Und dann gab es noch einen dämlichen Epilog der mir absolut nicht zugesagt hat. Die Darsteller waren soweit in Ordnung, Highlight des Films ist aber sicher die Gegend in der gedreht wurde und das war mal nicht England oder der Ostblock, sondern Sachsen-Anhalt. In der Optik kann der Film auf jeden Fall punkten, der Nebel wabert, die Wälder sind dicht und das Bild schön körnig. Das allein macht aber leider keinen richtig guten Film.