Nach „Gone Baby Gone“ (2007) bekräftigt Ben Affleck nun auch mit seinem Regie-Nachfolgewerk „
the Town“ (2010) den seinerzeit gewonnen Eindruck, dass er als Filmemacher durchaus über ein nicht unerhebliches Maß an Talent verfügt. Mit einem stimmigen Gespür für Atmosphäre und Schauspielerführung präsentiert er dem Publikum dieses Mal die von ihm mitverfasste Adaption des Chuck Hogan Romans „Prince of Thieves“, in dem es um eine Gruppe Freunde geht, die in Boston Banken und Geldtransporte überfallen: Sie sind Profis innerhalb ihres kriminellen Handwerks, können Fehler stets nahezu völlig vermeiden – doch als sich einer von ihnen irgendwann in eine genommene Geisel verliebt, führt das (natürlich) unweigerlich zu Spannungen im betreffenden Umfeld (da jene die Täter ja eventuell irgendwie noch identifizieren könnte) und erhöht so zugleich den von mehreren Seiten auf sie einwirkenden Druck noch zusätzlich (u.a. weil die Ermittler der Staatsmacht ihnen ebenfalls zunehmend auf die Spur zu kommen beginnen). Die eigentliche Story ist dabei weniger entscheidend, da sie nicht gerade neuartiger Beschaffenheit ist und daher durchaus recht vorhersehbar daherkommt – vielmehr geht es um die verschiedenen zwischenmenschlichen Beziehungen der zentralen Protagonisten, auch vor dem Hintergrund des speziellen Stadtteils Charleston gesehen. Bis in die Nebenrollen (u.a. mit Pete Postlethwaite, Blake Lively und Chris Cooper) stark besetzt und gespielt, überzeugen aber gerade auch die Leads (Rebecca Hall, Jon Hamm und Jeremy Renner) mit hervorragenden Leistungen. Sogar dem vor der Kamera agierenden (oftmals ja relativ hölzern oder blass anmutenden) Mr. Affleck muss man hier eine echt anständige Performance bescheinigen. Die Inszenierung ist rundum hochwertig (sowohl in den ruhigeren als auch ereignisreicheren Momenten), langweilig wird es zu keiner Zeit – zudem kommen Spannung, Action und gar Humor ebenfalls nicht zu kurz. In Boston angesiedelte Crime-Dramas gibt es inzwischen ja ziemlich viele – allerdings gehört dieses hier definitiv zur oberen Riege jener „Kategorie“. Eine kleine Anmerkung noch am Rande: Leider habe ich in der vorliegenden Schnittfassung irgendwie den tollen „
Are you in love with me?“–„
Yes.“-Moment aus dem Trailer vermisst – meiner Meinung nach ziemlich schade. Doch wie auch immer: Alles in allem ist „the Town“ ein unterhaltsamer, wirklich gut inszenierter Film, der nicht allein bloß Freunden des Genres zu empfehlen ist…