Glen or Glenda?
Vorweg:
3/10. Aber Ed Wood ist einfach der Hammer und eine absolute Offenbarung für jeden, der auch nur ansatzweise was mit Trash zu tun hat.
Man sieht seiner autobiografischen Arbeit an seinem ersten abendfüllenden Spielfilm einfach an, dass er damit gute, ehrliche Absichten hatte. Er schmeißt nur so mit Metaphern, Symbolen und Parallelismen um sich, lässt den inzwischen abgehalfterten Altstar Bela Lugosi voller Inbrunst reißerische Phrasen dreschen, schiebt durchgehend einen erläuternden Off-Kommentar ein, stellt rhetorische Fragen, und das alles, um den Zuschauer davon zu überzeugen, dass das Transvestitentum freien Einzug in die Gesellschaft verdient.
Die Metaphern sind nur selten schlüssig, die Bildsprache ist wirr, erinnert eigentlich mehr ans Theater als an den Film. Die Schauspieler sind grottenschlecht, der ganze Film ist mit Stock Footage aufgeplustert und aus den vielen Puzzleteilen, die Wood hier aufeinanderstapelt, will sich nichts ergeben. Wood ist Dilettant, so klischeehaft sich das auch anhören mag. Aber es ist so unheimlich liebenswert, wie er sich bemüht, dass man seine Anstrengungen einfach mit einem Lächeln begleichen muss. Und deswegen ist Ed Wood Gott unter den Trashfilmern.