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Framing Britney Spears" (2020) ist eine etwas über 70 Minuten lang laufende Doku aus dem Hause der "New York Times", welche von den Höhen und Tiefen im Leben und in der Karriere eben jener 1981 geborenen (und 1998 schlagartig zum Weltstar avancierten) Sängerin erzählt. Seit Beginn ihres Werdegangs musste Britney mit Sexismus innerhalb der Branche kämpfen – während die Boulevard-Presse sie geliebt sowie "gierig" auf Schritt und Tritt verfolgt hat; und das sowohl als sie "ganz oben" (strahlende, erfolgreiche Pop-Prinzessin) als auch "ganz unten" (u.a. abrasierte Haare und Regenschirm-Attacke aufs Auto eines Paparazzos) war…
Mit all dem sind viele Teenager heutzutage nicht wirklich vertraut – wer allerdings (so wie ich) parallel zu ihrer Karriere "im richtigen Alter" aufgewachsen ist, für den ist so einiges von dem in dieser Doku Gebotenen nicht gerade neu. Positiv ist definitiv, dass viel Archiv-Material verwendet wurde und die Regisseurin Liz Day selbst Senior Editor bei der "Times" ist – sie per se also weiß, wie eine solche Story ersprießlich aufzubauen und zu präsentieren ist. In diesem Sinne ist "Framing Britney Spears" ein durchaus informatives wie kurzweiliges Werk. Die Sache ist aber, dass es zugleich auch ein merkliches Stück weit "oberflächlich" anmutet…
Ein "Kernpunkt" dieser Doku ist, dass Britney bis heute unter der verordneten Vormundschaft ihres Vaters Jamie steht – und das gegen ihren Willen; seit inzwischen mehr als 10 Jahren: Eine kontroverse, ungerecht erscheinende Gegebenheit (
#FreeBritney). Leider kennt die Öffentlichkeit nicht alle Details des Falles – da vieles Gerichtliche natürlich streng vertraulich ist – und konnten die Macher zentrale Beteiligte (allen voran Britney und Jamie selbst) nicht für Interviews bzw. generell zur Mitwirkung gewinnen/bewegen – was sehr schade ist. Darüber hinaus sind die betreffenden Prozesse bis zum heutigen Tage noch immer nicht abgeschlossen: Das "Ende" ist entsprechend also noch offen…
Kurzum: Insgesamt ist "Framing Britney Spears" leider nur wenig mehr als eine (immerhin solide) "Zusammenfassung" der bisherigen Ereignisse in diesem Fall – worüber hinaus man das Werk zumindest noch als Ansatz für eine Diskussion über bestimmte Gegebenheiten in der Musik-Industrie (Sexualisierung, Rolle der Medien etc.), über spezielle psychische Belastungen/Störungen sowie über das umstrittene "Vormundschafts-System" in den USA (siehe bspw. auch den Spielfilm "I care a lot") ansehen bzw. nutzen kann…