„One Ranger” (2023) ist ein Action-Thriller von Ex-Stuntman und B-Filmer Jesse V. Johnson („Accident Man“, „Triple Threat“, „Savage Dog“ usw.), der die Geschichte des Texas Rangers Tyree (Thomas Jane) erzählt, welcher zuerst auf beiden Seiten der US-mexikanischen Grenze mit dem Killer McBride (Dean Jagger) aneinander gerät, bevor letzterer nach England zu flüchten vermag sowie Tyree vom britischen Geheimdienst darum gebeten wird, sie bei ihrer Jagd auf McBride vor Ort zu unterstützen, da jener offenbar einen Terror-Anschlag mitten in London plant…
Jip, die (ebenfalls von Johnson verfasste) Story ist banal und weist ernsthafte/offenkundige Logik-Probleme auf. Das, was sich McBride da vorgenommen hat (Stichwort: Feldhaubitze), mag von der Idee her durchaus „unverbraucht“ anmuten – allerdings darf man nicht weiter darüber nachdenken und wurde auch nicht wirklich etwas daraus gemacht. Dem Drehbuch mangelt es an Originalität und Qualität – die Charaktere sind wenig interessant und weitestgehend stereotyp geartet; es fehlt ihnen durchweg an Charisma, „Tiefgang“ und jeglicher Entwicklung…
Jane und Johnson dachten sich wohl, Nick Nolte und Chuck Norris wären in „Extreme Prejudice“ und der „Walker“-TV-Serie einfach „nicht texanisch genug“ gewesen – also schrappt Tyree nun haarscharf an einer Karikatur vorbei (Akzent, Klamotten, Auftreten etc.). Zwar wirkt er wie ein „Fish out of Water“ in London – doch bis auf einzelne müde Sprüchchen nimmt sich der Streifen selbst in diesem Bereich weitestgehend ernst. Immerhin kommt es zu keinem Kompetenz-Gerangel (oder so) zwischen Tyree und seiner britischen Kollegin/Partnerin Smith (Dominque Tipper)…
Jane verkörpert die Hauptrolle „zweckdienlich ordentlich“ – ebenso wie Tipper ihren Part (beide waren ja auch schon gemeinsam in TV´s „the Expanse“ zu sehen). Vom Skript im Stich gelassen, mangelt es Jagger als McBride an „Screen Presence“, als Smith´s Boss taucht ein sichtlich unterforderter und mau agierender John Malkovich hier und da mal auf und als McBride´s Ober-Henchman kann Hüne Jess Liaudin zumindest „physisch“ punkten: Die harten Fights zwischen ihm und Jane (Jahrgang '69) wirken primär dank der Kameraarbeit und des Schnitts zumindest halbwegs glaubwürdig…
„One Ranger“ ist weder spannend, clever noch einfallsreich. Die Prämisse wurde bestenfalls oberflächlich ausgeschöpft, die Dialoge sind banal und der Action-Grad ist nicht übermäßig hoch – doch wissen die betreffenden Szenen immerhin passabel zufrieden zu stellen (sie sind die Highlights des Werks). Dennoch: Fights/Shootouts hat Johnson in Streifen wie „Avengement“/„White Elephant“ schon besser hinbekommen – und sein Faible für den Einsatz großkalibriger MGs hat inzwischen ebenfalls bereits 'nen gewissen „Bart“. Kurzum: Belanglose Genre-Kost… zudem mit 'nem lahmen Ende.