Der Action-Serienkiller-Thriller „
Kill Switch“ (übrigens eine Genre-Verortung, die weitaus besser klingt, als der fertige Film es vermittelt) lässt sich überaus treffend als ein „unheimliches Durcheinander“ beschreiben bzw. charakterisieren – etwas, das weit über jegliche von Nachdrehs angerichtete Schäden hinausgeht. Unser liebstes Kampf-Schwergewicht Steven Seagal spielt nicht nur die Hauptrolle (ehemaliger Spitzensoldat, nun superfähiger Cop mit einer Freundin, die seine Tochter sein könnte…*gähn*), sondern hat auch das Drehbuch verfasst – und zwar ein solches, das irgendwie möglichst viele (zusammengestückelte) Ideen unterzubringen versucht, dabei aber gnadenlos scheitert. Jedenfalls stehen dem Steven hier gleich zwei fiese Killer gegenüber: Ein blondierter Tanga-tragender Astrologie-Freak, der seine grausamen Taten Sternenmustern nachempfindet, und ein anderer Baddie, der gleich am Anfang durchs Fenster eines oberen Stockwerks geworfen wird – das aber (im weiteren Verlauf) ohne „Folgeerscheinungen“ verdammt gut weggesteckt zu haben scheint. Wie auch immer: Es wird viel geballert und gemordet, ein düsteres Serienkiller-Feeling will jedoch irgendwie nie so recht aufkommen – und zu allem Überfluss gibbet da noch einen schnarchigen Cop-Partner und eine unerfahrene FBI-Agentin obendrauf (*gähn again*). Die zwei Killer-Plotstränge laufen im Grunde genommen parallel zueinander ab, ohne sich gegenseitig zu „pushen“ – dazu dann noch einige viel zu ausgedehnte, von Doubles bestrittene Prügel-Szenen (im Stile: Seagal betritt eine Kneipe oder Disco und kloppt sich mit einigen der Anwesenden prompt mal ein bis zwei „unkurze“ Runden lang), man wird Zeuge sporadischer Flashbacks zu einem traumatischen Ereignis in der Kindheit und bekommt überdies einen Killer vorserviert, der „Sparversionen“ der „Zodiac“-Rätsel an die Behörden schickt (ja, Ihr wisst schon: *gähn, gähn, gähn*). Die Regie ist belanglos, im Prinzip allerdings solide – wird aber durch eine völlig überzogene Editing-Arbeit dann doch noch weitestgehend ruiniert (primär nervige Jump-Cuts und Wiederholungen: In einer Szene sieht man eine einzige Einstellung sogar rund 10x – und das nicht nur aus verschiedenen Perspektiven heraus!). Die Settings sind nett zu betrachten, zum Beispiel ein ländliches Farmhaus mitsamt Scheune oder Impressionen der Stadt Memphis (jedenfalls viel schicker als der schnöde Ostblock), das Tempo ist gar nicht mal übel – doch nützt das in Anbetracht der vielen anderen Schwachstellen unterm Strich leider nicht allzu viel. Spannung und Atmosphäre sucht man eh vergebens. Vielsagend auch, dass der Streifen in Gestalt einer total merkwürdigen Szene endet, in der plötzlich noch ein ganz neuer Sachverhalt aus dem Hut gezaubert wird – arg substanzlos sowie verbunden mit völlig aufgesetzt anmutenden nackten Tatsachen. Alles irgendwie wirr, das Gebotene – bloß halt nicht auf eine sonderlich ansprechende Art und Weise…