Planet der Affen
Originaltitel: Planet of the Apes
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Tim Burton
Darsteller: Mark Wahlberg,
Estella Warren, Tim Roth,
Helena Bonham Carter, Michael Clarke Duncan, Charlton Heston, Kris Kristofferson, David Warner, Paul Giamatti,
Cary-Hiroyuki Tagawa u.a.
In der Nahen Zukunft ist die Raumstation USAF Oberon auf einer Routine Mission, mit an Bord jede menge gentechnisch Veränderte Affen und Astronaut Leo Davidson (Mark Wahlberg), der für sie Verantwortlich ist. Bei einer Mission, verschwindet einer der Affen in einem schwarzen Loch, worauf sich Leo, eigenständig auf die suche nach ihm macht und ebenfalls im Schwarzen Loch verschwindet. Wieder raus aus dem Loch landet er in der Zukunft auf einem fremden Planeten, der von Affen regiert wird und Menschen ihre Sklaven sind. Kann es Leo schaffen vor dem Menschen hassenden General Thade (Tim Roth), der ihn aus irgendeinem Grund fürchtet, zu flüchten? In Menschensympathisantin Ari (Helena Bonham-Carter) findet er eine Verbündete und flüchtet mit ihr, ihrem Leibwächter Krull (Cary-Hiroyuki Tagawa) und einer Gruppe von Menschen (u.a Estella Warren) in die Verbotene Tone Kalima. Wo es zur entscheidenden Schlacht zwischen Affen und Menschen kommen soll…
Wenn man sich den Film zuerst ansieht, fragt man sich zwangsläufig „Was zum Teufel hat sich Tim Burton dabei gedacht Planet der Affen zu remaken?“ Das weiß wohl nur eher! Den als Remake versagt der Film auf ganzer Strecke. Setzte sich das original mit Gesellschaftskritischen Aussagen und Satire aus, findet man so was in Burtons Vision nur spärlich und nicht konsequent durchgeführt. Wo Schaffner im original versuchte einen Vergleich zur damaligen Zeit im form von Rassismus unter den einzelnen Affenarten darzustellen, findet sich dieser Aspekt nirgends hier. Ganz klar Burtons Film wirkt im Vergleich zum original Seelenlos und ohne Aussagekraft. Ein Punkt der mir in dem Zusammenhang sehr gestört hat ist, dass er die Menschen hat sprechen lassen. Was ich im original als einen genialen Schachzug sah, wird hier fallen gelassen und das ohne jeglichen Grund. Den das was die Menschen hier sagen, ist so was von bedeutungslos, dass man es auch hätte fallen lassen können. Aber man muss Burton zu gute halten, dass er versuchte seine Vision zu verfilmen und einen eigenständigen Film zu kreieren und nicht wie andere, um nicht direkt den Titel Psycho in den Mund zu nehmen. Was Burtons Forderung war um den Film überhaupt für Fox zu drehen.
Sieht man den Film aus dieser Sicht, hat er meiner Meinung nach doch schon einen guten unterhaltungswert.
Burtons Detailverliebtheit, welches mit seinem Hang zum Perfektionismus übergeht ist wohl hier das was einem direkt ins Auge fällt. Die Affenkleidung, die ganzen Bauten in der Affenstadt, alles erweckt einen sehr realistischen Eindruck und verhilft Burton seine Vision einer Affenkultur, nicht lächerlich aussehen zu lassen. Burtons Perfektionismus, mussten auch die Affendarsteller über sich ergehen lassen. Lange Vorbereitungen in dem sie lernen mussten sich wie Affen zu bewegen und verhalten, das langwierige auftragen der Masken. Alles Sachen die den Schauspielern wohl gegen den Strich ging, aber letztendlich im Endprodukt ein totales Fiasko verhindert. Dabei ließ Burton den Affen im punkto Aussehen Individualität zu. Etwas was Schaffner mit Sicherheit, mit dem damaligen Make up Stand nicht hätte bewältigen können und müssen. Im originalen wirkt dieses gleiche Aussehen perfekt, wenn man sich überlegt das der Film aus der Charlton Heston Figur erzählt wird und ich meine wer von uns kann nun wirklich einen Schimpansen vom anderen großartig unterscheiden. Im Remake gibt es in dem Punkt einen interessanten Satz wenn Giamati sagt das ein Menschem dem anderen ähnelt (leider Gottes ein zu seltener satirischer Einblick den Burton uns hier gewährt). Aber die Individualität der einzelnen Affen, möchte ich hier nicht negativ Aufweisen lassen. Es ist eine gute Idee Burtons, welches die Affen realistischer erscheinen lässt.
Vielleicht das einzige was an dem Film besser ist als am original ist, dass Burton versucht, mit der Genmanipulation, eine Erklärung zu geben wie die Affen wurden wie sie nun mal sind, also Menschenähnlich. Im original wird das einfach so hingenommen und die Fortsetzungen hielten sich mit einer befriedigenden Antwort auch zurück.
Wieder zurück zum negativen. Wie gesagt hat der Film einfach keine bedeutende Aussage, die der erste hatte. Man versteht die Motivation der Affen nicht wirklich, welcher im originalen ja sehr verständlich und nachvollziehbar war und großer Bestandteil der kritischen Haltung des Films. Dabei fallen die Affen dann nicht wie die bösen aus, es wird keine schwarzweiß Malerei mit ihnen getrieben, auf die sich Burton leider stützt.
Den Psychologischen Aspekt den eine Figur wie die von Leo zwangsläufig durchgehen muss finden hier ebenfalls keinen Platz. Leo scheint sich verdammt schnell seiner Situation klar zu sein und verschwindet auch ziemlich schnell aus der Affenstadt, ganz cool und smooth. Im originalen wurde viel mehr auf die Gefangenensituation Hestons wert gelegt, seinen anfänglichen Schock und der Tatsache, dass er sich damit abfinden muss
Nach etwa der hälfte des Films, entscheidet sich Burton dann auf einmal, dem original Film zuzuwenden. In dem er dem Wahlberg Charakter, so mir nichts dir nichts, zum Heston Charakter umfunktioniert. Der Vorbehalte gegen seine eigene menschliche Rasse im Umgang mit Tieren und im Umgang mit der eigenen Spezies. Worauf zu gleich auch der Gastauftritt von Heston, als Thades Vater, folgt. Auch hier wird sehr viel bezog auf den original Stoff genommen. Warnung vor der menschlichen Grausamkeit etc. Dann kommen auch noch die Vogelscheuchen die auch dann eine direkte Verbindung zum originalen bilden. Man hat dann doch tatsächlich das Gefühl der Film steuert auf einen guten Weg. Woher der plötzliche Umschwung kommt bleibt jedoch fraglich und noch fraglicher, dass Burton es 10 Minuten später wieder komplett fallen lässt und wieder zum selben trott umschweift. Man merkt daran, dass der Film immer wieder hackt und nicht richtig voran zu kommen weiß. Ja und dann kommt auch schon das kryptische Ende, wo Burton versucht einen ähnlich AHA Effekt zu bringen wie im original. Doch gelingt ihm das? Nun ja muss man für sich entscheiden. Bei vielen hat das Ende eher ein HÄ??? Effekt hervor gebracht. Es bietet einerseits jede menge Interpretationsmöglichkeiten, wirkt aber eher wie ein Versuch ein offenes Ende für ein mögliches Sequel zusein (was uns der gute Burton im Audiokommentar unterschwellig auch zugibt) , welches Dank der eher schwachen Einspielergebnisse, vor allem außerhalb Amerikas, nicht gemacht wurde. Der Film spielte zwar einen Gewinn ein, war aber dank des ca. 100 Mio. Budgets doch weniger Rentabel. Das ende wird also wohl bis auf weiteres der Vorstellungsgabe jedes einzelnen überlassen. Den leider scheut sich der gute Burton im Audiokommentar darauf einzugehen, vermutlich hielt ihm Fox ne Pistole vorm Kopp oder so. Doch da es nicht aussieht als sollten Fortsetzungen Folgen, wäre es sicherlich interessant was der Grundgedanke hinter diesem ende war.
Das Beste am Planet der Affen Remake ist wahrscheinlich Tim Roth, der eine überragende Leistung zeigt und sich in wahrlich in einen Rausch spielt und dieser manisch exzentrischen Figur Thade großartig und in allen lagen glaubwürdig darstellt. Er spielt alle anderen klar an die Wand. Die anderen Affendarsteller sind auch durchweg gut besetzt. Burtons Liebling nach Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Paul Giamatti, Michael Clarke Duncan und Cary-Hiroyuki Tagawa sind gut bei der Sache. Charlton Heston gibt sich, wie oben schon erwähnt, die Ehre eines Cameos. Mark Wahlberg bleibt in seinen Bemühungen eher blass und Estella Warren, naja mit Schauspielerei hat das nicht viel gemeinsam, aber im Gegensatz zu Wahlberg, unterhält sie in ihrer zerrissenen Kluft das männliche Publikum mit ihren eigenen Mitteln.
Schade ist auch das man Jerry Goldsmith nicht an seine eigene Vorgabe drangelassen hat. Mit seinem Experimentfreudigem Score hat er den originalen Film im positiven Sinne mit beeinträchtigt und einen genialen Score zur damaligen Zeit gemacht. Doch Burton musste unbedingt auf Danny Elfman bestehen, dessen Musikalische Interpretation eher unauffällig und unscheinbar wirkt.
Fazit: Als Remake eine Gurke, sieht man ihn als eigenständigen Film weiß er zu unterhalten. Sicherlich gehört er nicht zu Burtons besten und mit seinem Namen einen reinen Popcornkinofilm zu bringen ist auch ungewöhnlich, doch mehr bleibt aus seiner Vision nicht. Leichte Popcornkino Unterhaltung ohne großartigen Tiefgang oder Aussagekraft, dafür auch einen Tick zu lange. Ne leichte Streckung des Stoffs hät dem Tempo des Films gut getan. Was bleibt ist halt ein guter Film mit einem exzellenten Tom Roth der alleine das gucken lohnt
knappe
,5