Short Cuts
USA 1993
Regie: Robert Altman
Darsteller: Andie MacDowell, Bruce Davison, Jack Lemmon, Lane Cassidy, Julianne Moore, Matthew Modine, Anne Archer, Fred Ward, Jennifer Jason Leigh, Chris Penn, Joseph C. Hopkins, Josette Maccario, Lili Taylor, Robert Downey Jr., Madeleine Stowe, Tim Robbins, Cassie Friel, Dustin Friel, Austin Friel, Lily Tomlin, Tom Waits, Frances McDormand, Peter Gallagher, Jarrett Lennon, Annie Ross, Lori Singer, Lyle Lovett, Buck Henry, Huey Lewis, Danny Darst, Margery Bond, Robert DoQui, Darnell Williams, Michael Beach,Andi Chapman, Deborah Falconer, Susie Cusack
Kurzweiliger Episodenfilm mit Überlänge, der leider in Sachen Intensität gegenüber Referenzen wie Magnolia oder LA Crash ganz deutlich zurückstecken muss. In den vollen drei Stunden leistet sich Altman jedoch nicht den Luxus, Längen einzustreuen, sondern hält das Interesse des Zuschauers aufrecht, indem er stets im rechten Moment zum nächsten Handlungsstrang switcht.
Stilistisch verbunden werden die Fragmente zunächst mit unüblichen Schnittmontagen (ein Mann geht in einer Szene durch die Tür nach draußen, Schnitt, eine Frau tritt durch eine Tür in einen Saal) und szenenübergreifender Musik oder Soundkulisse. Dazu gehören auch die beiden Events, der Hubschrauberlärm am Anfang und das Erdbeben am Ende, die wie eine Zange fungieren und alle Episoden miteinander verbinden.
Darüber hinaus schafft es das Drehbuch aber auch, angenehm unaufdringlich und glaubwürdig alle Akteure aufeinandertreffen zu lassen und sie irgendwie miteinander zu verbinden.
Die Geschichten sind mitnehmend, aber nicht wirklich emotional; es mag an der distanzierten Regie liegen oder an den humoristischen Einlagen, die manchmal fast als schwarzhumorig zu bezeichnen sind. Dann wieder schlägt das Schicksal gnadenlos zu und überrascht mit elementaren Wendungen.
Die Darsteller sind stark und wagemutig (viele Frauen, darunter Julianne Moore und Madeiline Stowe, sind full frontal nackt zu sehen), was man in der Form auch nur dann erwarten kann, wenn es sich für die Beteiligten um ein Prestigeprojekt handelt. Der Name des Regisseurs dürfte da für sich sprechen.
Kurzum: Sehenswerter Genrebeitrag, der aber längst keine Referenz (mehr) darstellt.
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