[align=center]Land of the Dead[/align]
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Regie: George A. Romero
Jahr: 2005
Darsteller:
Simon Baker
John Leguizamo
Dennis Hopper
Asia Argento
Robert Joy
Eugene Clark
Joanne Boland
Tony Nappo
Jennifer Baxter
Boyd Banks
Jasmin Geljo
Max McCabe[/align]
[align=justify]Uwe? Bist du´s? Nein, er ist es nicht. Das Niveau passt zwar, aber der lohnende Audiokommentar ist nicht mit dabei.
Nach dem mehr als gelungenem Remake von „Dawn of the Dead“ hab ich mit diesem Film eigentlich einen ähnlich hochwertigen Zombie-Kracher erwartet und wurde maßlos enttäuscht. Regisseur Romero macht eugentlich den grössten Fehler, den sich ein Mann auf seinem Posten erlauben kann. Er versucht den Zuschauer für dumm zu verkaufen und fällt dabei gehörig auf die Nase. Aber der Reihe nach...
Im Jahr X nach der Zombieinvasion ist von der Menschheit nicht mehr viel übrig. Die Überlebenden haben sich in einer grossen Stadt verschanzt und versucht ein möglichst „normales“ Leben zu führen. Doch es ist nicht jeder Mensch gleich wertvoll. So hat sich eine Zweiklassengesellschaft gebildet. Zum Einen, eine Oberschicht, die in einem riesigen Gebäudekomplex lebt und auf keine Annehmlichkeit verzichten muss. Zum Anderen, eine Unterschicht, die in der umliegenden Stadt haust. Ein riesiges Ghetto. Ein einziger Rotlichtbezirk. Ein Söldnertrupp, der in einem schwer bewaffneten Bus, namens „Dead Reckoning“, durch die Gegend fährt versorgt die Bewohner mit Lebensmitteln und Medikamenten, die sie aus anderen Städten mitgehen lassen. Doch in einer Stadt ist etwas anders. Ein Zombie entdeckt das Denken für sich und zettelt eine Revolte an. So macht sich die Armee der Untoten auf den Weg zur Stadt und wir sind live dabei.
Das Unheil, das dieser Film mit sich bringt, fängt schon mit der Wahl der Schauspieler und deren Rollen an. Jeder, wirklich JEDER Charakter, der etwas mehr Screentime und Text hat, hat zusätzlich noch eine „freakige“ Komponente hinzugefügt bekommen, damit auch der vergammeltste Untote auf 10 Meilen Entfernung erkennen kann: „Hey, das ist eine der wichtigen Figuren. Der ist erst später dran. Dafür umso heftiger.“ Da hätten wir Riley, den Helden. Sowas von herzensgut, daß mir die Galle hochkommt. Sein Konterpart ist Cholo. Der trägt ´ne Lederjacke und ist auch sonst recht rebellisch. So ist man auch wenig verwundert, daß er im Laufe des Films zum Verräter avanciert. Des weiteren sind da noch ein dicker Soldat, der sich onelinernd der Truppe anschliesst, ein Handlanger von Cholo, der überall, selbst mitten in der Nacht in einem 10 qm Verschlag, auf seinem Skateboard unterwegs ist und noch einige andere mehr. Alles in allem, eine illustre Gruppe. Von den Darstellern tut sich keiner besonders hervor. Die meisten bleiben sogar äusserst blass.
Doch daß gute Schauspieler aus diesem Drehbuch etwas Gutes hätten machen können wage ich zu bezweifeln. Ständig springen einem irgenwelche Ungereimtheiten ins Gesicht. Da steht zum Beispiel ein ca 100 Zombie vor einem Absperrzaun und 10 bis an die Zähne bewaffnete Soldaten können der Lage nicht Herr werden. Und warum? Weil ganze Magazine in Oberkörper und Gliedmaßen entleert werden, statt einen einzigen Schuss in den Kopf abzugeben. Das hatten die paar Zivilisten im Vorgänger schon am ersten Tag gelernt. Überhaupt scheint sich die Menschheit intelektuell eher ihren untoten Gegnern angepasst zu haben, als umgekehrt. Da marschiert Horde mitten in der Nacht an einer Baustelle vorbei und siehe da. Es sind noch Arbeiter da. So ein Zufall. Weiter geht’s ins Gebäude, samt Einkaufspassage und wen sehen wir da. Richtig. Ein Haufen Leute, die einkaufen. Mitten in der Nacht. Ne, is klar. Die Verwesenden schlurfen auch die die ganze Zeit laut keuchend und grunzend durch die Gegend. Es sei denn, es soll spannend werden. Dann sind sie plötzlich mucksmäuschenstill und können sich ein auf´s andere Mal bis auf wenige Schritte anschleichen. And so on...
Solche Macken ziehen sich leider wie ein roter Faden durch´s Geschehen und vermurksen leider den an sich recht unterhaltsamen Streifen. Da bleib´ ich dann doch lieber bei Dr. Boll. Bei dem stimmt wenigstens die handwerkliche Seite des Filmemachens.
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