Entstehungsdaten:
USA 2007
Regie:
Michael Lazar
Darsteller:
Michael Lazar
Paul Sloan
Lisa Arturo
Neal McDonough
Nick Vallelonga
Garret Sato
Michael Madsen
James Russo
Michelle Lombardo
Trailer
"Machine" (2007) ist einer dieser unzähligen kostengünstig produzierten Crime-Flicks, die unaufhörlich in den Videotheken- und Kaufhausregalen sowie in den Angebotslisten irgendwelcher Streaming-Dienste auftauchen, ohne dass man je zuvor von dem betreffenden Titel gehört hat oder jener jemals "auf der großen Leinwand" zu sehen war – was angesichts des niedrigen Qualitätsniveaus auf diesem Sektor in den meisten Fällen vollkommen richtig so ist. Das vorliegende bzw. im Folgenden rezensierte Werk, welches ursprünglich 2003 mit einem Budget von gerade einmal rund einer Viertelmillion Dollar gedreht sowie schließlich erst knappe vier Jahre später veröffentlicht wurde, bildet keine Ausnahme dieser genannten "Regel" – höchstens "nach unten hin", denn was einem hier vorgesetzt wird, ist ein allumfassendes Ärgernis, das den Betrachter auf eine wahre Geduldsprobe stellt, sofern er sich tatsächlich vom Vor- bis ganz zum Abspann hin darauf einlässt und in der Zwischenzeit nicht entnervt "das Handtuch wirft"…
Früher war Vic (Michael Lazar) bei den Special Forces, heute verdient er sich seinen Lebensunterhalt auf wesentlich unrühmlichere Weise – nämlich als tief in der Unterwelt einer kalifornischen Großstadt verstrickter "Mann für alle Angelegenheiten" der Milieugröße Cho (Garret Sato). Da "Geld die Welt regiert" und man als Schläger Schrägstrich Killer gewöhnlicherweise nicht zu Reichtum gelangt, hat Vic zusammen mit seinem Kumpel Frank (Paul Sloan) noch einige andere Geschäfte nebenbei am Laufen – wie z.B. Drogendeals arrangieren sowie bei der Übergabe dann als Polizisten auftreten, um sich so die Ware unter den Nagel zu reißen. Eines Tages stechen sie bei einer solcher Aktion allerdings in ein gefährliches "Wespennest" – denn wie es sich herausstellt, haben sie sich dieses Mal unbewusst auf das Terrain des anderen großen "Kingpins" der City (Nick Vallelonga als Paul Santo) begeben, der sie unmittelbar nach Erfahren vor die Wahl stellt: Einen grausamen Tod erleiden oder einen für ihn bedeutungsvollen Job ausführen. Entsprechend leicht fällt ihnen die Entscheidung – und so geht es für sie fortan (gezwungenermaßen) in erster Linie darum, drei wichtige Zeugen einer gegen Santo erhobenen Anklage auszuschalten…
Das allein wäre im Prinzip "halb so wild" für unsere Hauptprotagonisten – schließlich ist das Töten einer der spärlichen Dinge, die sie beherrschen – nur muss die ganze Sache ungemein vorsichtig angegangen werden, um keine Eskalation der ohnehin angespannten Lage auszulösen: Alteingesessene Vertreter beider Fraktionen (unter ihnen James Russo und Michael Madsen) beäugen das Treiben mit "nervösen Zeigefingern" – nur auf einen Anlass oder Befehl wartend, den Bandenkrieg in vollem Umfang auszurufen bzw. in Gang zu setzen. Obendrein intrigiert Vic´s Freundin Thea (Lisa Arturo) fleißig, da sie aus der Situation eigene Vorteile zu ziehen gedenkt – und versucht sich ein korrupter Cop (Neal McDonough) zu allem Überfluss zudem auch noch "ein großes Stück vom Kuchen abzuschneiden", indem er einzelne Player unter Druck setzt, um auf diesem Wege "seine Finanzen aufzubessern". Die Kombination dieser Vielzahl brisanter Machenschaften und Hinterhältigkeiten kann eigentlich überhaupt nicht gut ausgehen – das ist Vic durchaus bewusst – also setzt er jedes Mittel ein, um seine Widersacher gegeneinander auszuspielen und dabei zugleich "mit heiler Haut davonzukommen"…
"In the shadow of every crime is a woman."
(Shogun Proverb)
Mit diesem Zitat eröffnet "Machine" – unmittelbar gefolgt von einer der wenigen annehmbaren Szenen des gesamten Verlaufs, in der eine junge Dame vor einer Gruppe Zuhörer in einem Nebenraum eines Gotteshauses predigt. Inmitten ihrer Ausführungen steht einer letzterer irgendwann auf – so als würde er das Zimmer verlassen wollen – wirbelt dann jedoch unerwartet herum, hält der Frau die Augen zu und erschießt mehrere Männer im Publikum: Eine "Zielperson" samt deren Leibwächter, wie sich später herausstellt. Dieser Auftakt gefiel mir auf eine gewisse Weise, denn er erzeugt dieses "rohe, ungeschliffen-direkte Gefühl", das der Film unbedingt (geradezu verzweifelt) ausstrahlen möchte – tatsächlich aber nie in einem einträglichen Maße erreicht. Sofern richtig eingesetzt, kann u.a. ein bewusst "grobkörniger Look" durchaus ein "authentisch" anmutendes, möglichst "nicht so glatt gebügeltes" Feeling erzeugen – nur existiert zugleich die Gefahr, dass bei einer uninspirierten Verwendung schnell ein billiger, amateurhafter Eindruck entsteht. Daran scheiterten die beiden Cinematographer Jeff Baustert ("All in") und Byron Werner ("Phantom"): Die "ausgewaschenen" Farben sind ja noch okay – aber das Bild ist schlichtweg zu "grainy" sowie die Kameraarbeit uninspiriert und oftmals gar nervig (einige Aufnahmen wirken beinahe so, als hätte man sie "bei Seegang" eingefangen). Der weitestgehende Verzicht auf künstliche Beleuchtung ist ebenso kaum als "geglückt" zu bezeichnen…
Als er das Projekt realisierte, war Michael Lazar ein unerfahrener Newcomer in der Branche – was einem beim Ansehen fortwährend "schmerzlich" bewusst wird, zumal er gleich in mehreren, allesamt nicht sonderlich gut beherrschten Positionen aktiv war: Nämlich als Produzent, Drehbuchautor, Hauptdarsteller und Regisseur. Es ist evident, was er den Leuten präsentieren wollte – bloß verhinderte sein Mangel an Talent augenscheinlich eine kompetente Verwirklichung dieser "Vision". Sollte er dennoch ernsthaft mit dem fertigen Produkt zufrieden sein, ist ihm (zumindest meiner Meinung nach) "nicht zu helfen". Außer dem 2015er TV-Movie "Thunderland" kam von ihm seither übrigens auch nichts Konkretes mehr. Schaut man sich das US-DVD-Cover an, fällt einem sofort auf, dass die bekannteren, allerdings nur über vergleichsweise wenig Screen-Time verfügenden Akteure am größten abgebildet sind – Lazar, der ja unseren "Lead-Character" mimt, dagegen nur ganz klein, annährend unerkennbar im Hintergrund. "Hölzern" ist eine zutreffende Umschreibung seiner abgelieferten Performance – seinen Part nimmt ihm in keiner Sekunde ab. Er wirkt wie einer dieser typischen Klischee-Nebenfiguren der Marke "unterbelichteter Gangster, der höchstens mal einen Spruch reißen darf, bevor er erschossen wird" – nur dass er hier eine humorlose, "gebrochene" Persönlichkeit verkörpern soll, die permanent im Zentrum der Ereignisse steht…
Ein erneut quasi "schlafwandelnder" Michael Madsen ("Species") taucht derweil immer bloß sporadisch innerhalb der ohnehin "bruchstückhaften" Handlung auf – wobei zu erwähnen ist, dass seine Szenen im Rahmen von Nachdrehs entstanden, die sich ausschließlich in einer Bar entfalten und welche er gemeinsam mit seinem sich ebenfalls nicht sonderlich bemühenden Kollegen James Russo ("On the Doll") absolvierte. Getreu des genannten, an sich durchaus "verräterischen" Eingangszitats ziehen zwei mehr oder minder verführerische "Femme Fatales" verschiedene "Fäden unterhalb der Oberfläche", welche von Lisa Aturo ("Insanitarium") und Michelle Lombardo ("Stiletto") verkörpert werden: Erstere agiert besser als sie aussieht – bei letzterer verhält es sich umgekehrt. Selbst Neal McDonough ("Proud Mary"), der hier die zweifelsohne beste Leistung abliefert, hat keinerlei Chance gegen die massiven Schwächen des Skripts und der Regie. Jedes Mal, wenn er "die Bühne betritt", kann man sich an seiner verschmitzt-bedrohlichen Darbietung eines Fieslings erfreuen: Ein "Trumpf", mit dem Lazar leider aber anscheinend nicht viel anzufangen wusste. Die restlichen Darsteller – zu denen Nick Vallelonga ("In the Kingdom of the Blind"), Paul Sloan ("Vigilante Diaries") und Garret Sato ("the Wolverine") zählen – sind indes nicht weiter der Rede wert. Schon gar nicht in positiver Hinsicht…
Angefangen beim Titel, der überhaupt nicht sinnig zum Inhalt passt, über die schwachen Dialoge, bei deren Aussprechen sich die Vortragenden (sofern ihnen die ganze Schose nicht ohnehin vollkommen egal war) innerlich geschüttelt und/oder geschämt haben müssen, bis hin zum gesamten Aufbau und Ablauf: Kein Element dieser Produktion funktioniert auch nur ansatzweise zufrieden stellend. Nach etwa zehn Minuten war mir der Streifen bereits "rundum wumpe": Hätte ich mir nicht fest vorgenommen, einige Zeilen dazu zu schreiben, wäre ein Betätigen der Vorspul-Taste zu einer Selbstverständlichkeit geworden, um keine kostbare Lebenszeit derart unnötig zu vergeuden. So aber habe ich mich durch diese zähen, bitter langweiligen eineinhalb Stunden gequält, in denen hauptsächlich ermüdend viel geredet wird – und das ohne jeden Anflug von Spannung, Tempo oder Kurzweil. Dazu dann noch die triviale Story mit ihren uninteressanten Figuren, Logiklöchern, halbherzig ausgestalteten Subplots und vorhersehbar-lahmen "Twists". Zwar wird in regelmäßigen Abständen intrigiert, gemordet und vergolten – das jedoch arg unaufregend sowie handwerklich minderwertiger als in vergleichbaren Fällen zig anderer Genre-Vertreter…
Fazit: "Machine" ist ein Crime-Movie aus der "untersten B-Film-Schublade" – ein billiges, unoriginelles, optisch unansprechendes, schwach gespieltes sowie ebenso in Szene gesetztes (unsäglich belangloses) Machwerk…
sehr knappe