THE BIG SLEEP (
Tote schlafen fest) - 1946
Vivian: What will your first step be?
Philip Marlowe: The usual one.
Vivian: I didn't know there was a usual one.
Philip Marlowe: Well sure there is, it comes complete with diagrams on page 47 of how to be a detective in 10 easy lessons correspondent school textbook and uh, your father offered me a drink.
Vivian: You must've read another one on how to be a comedian."
Privatdetektiv Philip Marlowe wird von einem alten Colonel beauftragt, einen Erpressungsfall zu klären und verfängt sich dabei immer mehr in den Verstrickungen aus Macht, Gier und Mord, bis er selbst in Lebensgefahr schwebt und schließlich gezwungen ist, zu radikalen Mitteln zu greifen.
Hier ist er nun: Mein erster Zehn-Punkte-Kandidat. „Film Noir“ in seiner Perfektion, möchte ich behaupten. Gut aufgelegte Darsteller präsentieren mit Freude am Spiel eine komplexe und wendungsreiche Kriminalgeschichte und feuern sich im Sekundentakt derart unterkühlte, zynische und rasiermesserscharfe Dialoge um die Ohren, die mit einer derartig zeitlosen Eleganz bestechen, dass dem geneigten Zuschauer die Tränen vor Freude in den Augen stehen. Besonders erfreulich ist hier, wie viele Kleindarsteller sich ebenfalls kurz mit gepfefferten Einschüben in Szene setzen dürfen. Die Drehbuchautoren haben sich bei der Bearbeitung eng an die literarische Vorlage von Raymond Chandler gehalten, da man der originären Brillianz der Story nicht mehr viel hinzuzufügen musste. Die durchgeführten Änderungen waren hauptsächlich mit den damalig herrschenden Zensurbestimmungen verknüpft, dem sogenannten "
Hays Code".
In dieser Produktion findet man die Quintessenz dessen wieder, wie man sich einen „Film Noir“ der klassischen Sorte vorstellt: Ein Privatdetektiv, der einen scheinbar simplen Fall aufklären muss, eine zwielichtige und selbstbewusste „Femme Fatale“, die den Helden zu ihren oftmals dunklen Zwecken beeinflusst, und ein Sumpf voll zerrissener und mit Lastern oder Geheimnissen behafteter Charaktere, die einen guten Querschnitt der typischen „Hard Boiled“-Krimi-Gesellschaft verkörpern.
Das alles wird mit einem optimalen Musikscore unterlegt, und die stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Fotografie macht den filmischen Weihnachtsbraten fett.
Nicht zu vergessen ist das damalige Traumpaar Humphrey Bogart und Lauren Bacall, das unter der stilsicheren, kurzweiligen und mit filigranem Witz (z.B. die Telefon-Szene) versehenen Regiearbeit von Howard Hawks zur Höchstform aufläuft und für den letzten Schliff dieses makellosen Meisterwerkes sorgt.
Eine Neuverfilmung wurde 1978 mit Robert Mitchum in der Hauprolle realisiert, die aber die Qualität des Originals nicht mehr erreichen konnte.
Gesehen habe ich die deutsche DVD, die leider nur durchweg mittelmäßig, für einen ersten Einblick aber durchaus annehmbar ist. Für einen Kauf empfehle ich, erst einmal einen Qualitätscheck bei ausländischen DVDs durchzuführen.
Vivian: Speaking of horses, I like to play them myself. But I like to see them workout a little first, see if they're front runners or come from behind, find out what their whole card is, what makes them run.
Marlowe: Find out mine?
Vivian: I think so.
Marlowe: Go ahead.
Vivian: I'd say you don't like to be rated. You like to get out in front, open up a little lead, take a little breather in the backstretch, and then come home free.
Marlowe: You don't like to be rated yourself.
Vivian: I haven't met anyone yet that can do it. Any suggestions?
Marlowe: Well, I can't tell till I've seen you over a distance of ground. You've got a touch of class, but I don't know how, how far you can go.
Vivian: A lot depends on who's in the saddle."