Medium: UMD
Genre: Rollenspiel
Multiplayer / Online: nein/nein
Kopierschutz: Laut Cover ja , keine genaue Angabe welcher
Altersfreigabe: USK12
Spiel
In Midgar herrscht der mächtige Shinra Konzern , der den Planet & seine Bewohner mit Makro Energie versorgt. Beschützt wird Shinra durch eine Privatarmee die „Soldat“ heißt. Zack ist ein junger Anwärter auf den 1. Rang bei Soldat. Bei einem Einsatz in Wutai verschwindet ein hochrangiges Mitglied & Zack wird zusammen mit Angeal & Sephiroth beauftragt , diesen Fall zu untersuchen.
Gameplay
Das Markenzeichen der Final Fantasy (kurz: FF) Reihe ist es das jedes Spiel für sich steht & das sich nur bestimmte Elemente gleichen. Doch seit einiger Zeit versucht sich Square Enix im Fortsetzungsgeschäft. Die erste direkte Fortsetzung zu FF 10 mit dem sinnigen Titel 10.2 war eher ein Schuss in den Ofen. Seit einiger Zeit wird Sequeltechnisch am 7. Teil der Saga am heftigsten gearbeitet , dem Teil wo FF von Nintendo zu Sony Playstation wechselte & der auch am Erfolg der Saga Weltweit verantwortlich war. Zuerst das Actionspiel „Dirge of Cerebrus“ für die PS2 , dann der Spielfilm „Advent Children“ (welches ein direktes Sequel war) & nun das Prequel mit dem Titel „Crises Core“ exklusive für die PSP.
Nachdem man den Vorspann gesehen hat ist man FF üblich bereits voll im Spielgeschehen drin & man wird mit der Steuerung vertraut gemacht. Die Spielengine ist vom 10. Teil übernommen worden , was wesentlich realistischer wirkt als die alte schräg von oben Perspektive der PS1 Spiele. Man läuft mit seiner Spielfigur durch die Welt , spricht (wenn man will) mit allen Passanten & nimmt alles mit was am Wegesrand so rumliegt (das gehört in der FF Welt zum guten Ton). Ab & an gibt es die berühmt / berüchtigten Zufallskämpfe , die normalerweise keine großen Probleme darstellen sollten. Gespeichert wird wie üblich an Speicherpunkten , die immer an Strategisch wichtigen Stellen stehen. Zudem besteht jedes Mal , wenn ein Kapitel abgeschlossen wurde die Möglichkeit zu speichern.
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Für eine kleine Handheld Konsole musste man aber auch einige Änderungen machen. Der Auffälligste ist das man Einzelkämpfer ist & nicht wie sonst üblich eine Gruppe von drei bis vier Kämpfern steuert. Das gibt vor allen Dingen bei den schweren Bosskämpfen ab & an Schwierigkeiten , wenn man mehr mit heilen als mit kämpfen beschäftigt ist. Zumal die Kämpfe in Echtzeit ablaufen & manche der Gegner echt flinke Wesen sind.
Der wohl größte Kritikpunkt ist die extreme Gradlinigkeit des Abenteuers. Alles läuft wie in einer Perlenschnur ab , man hat eher den Eindruck einen Film mit festen Drehbuch als ein Spiel zu spielen. Nun – Rollenspiele haben ja generell eine feste Storyvorgabe , aber hier ist es auffällig geradlinig. Zwar wurden wie üblich kleine Minispiele & Seitenabenteuer eingebaut – letztendlich kennt das Spiel nur ein Ziel – und nur einen Weg dahin.
Wer damit leben kann (Millionen von FF Fans können dies ja) dem wird auffallen , das die Story als solches recht dünn ist & man das Spiel recht schnell durch hat. Deshalb wurden noch 300 Nebenmissionen eingebaut , die man von jedem Speicherpunkt aus starten kann. Hauptaufgabe dieser Missionen ist es die Spielfigur Zack aufzuleveln , damit man im späteren Spielverlauf es etwas einfacher hat. Neben Erfahrung & Stärke kann man auch jede Menge nützlicher Items ergattern – was aber nicht darüber hinwegtäuscht das man in immer den selben Szenarien rumrennt & dort wie ein Roboter die Gegner platt macht.
Überhaupt ist das kämpfen hier extrem einfach. Im einfachsten Fall braucht man nur mit der „X“ –Taste Dauerfeuer geben & die meisten Gegner sind nach 1 – 3 Hieben kaputt. Taktisch wird es erst bei den Bossgegnern , aber auch hier hat man schnell den Dreh raus auf welchen Zauber der jeweilige Gegner besonders anfällig ist. Wer als FF Fan die berühmten Eons wie Iffrit oder Bahamut kennt muß auch auf diese nicht verzichten – bloß kann man diese nützlichen Helfer nicht direkt aufrufen. Für die hat man sich was neues einfallen lassen.
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Während eines Kampfes drehen sich 3 Walzen mit Gesichtern aller Schlüsselfiguren – ähnlich einem Spielautomaten. Nach einer bestimmten Zeit kommen drei Gesichter in eine Reihe & eine bestimmte Aktion wird gestartet. Das kann mal ein kräftiger TP Aufschub sein , mal eine Komplettheilung oder ein besonderer Schwertschlag. Oder , eher selten , kommt einer der Eons zum Einsatz. Hier ist man vom Glück & Zufall abhängig , aber idR lässt einem diese Funktion nicht im Stich.
Um dieses Spiel richtig zu würdigen sollte man schon ein Fan von Japanischen Rollenspielen sein. Wer eine Gewaltorgie erwartet ist auf dem falschen Dampfer – Blut gibt es in der FF Welt nicht. Die Gegner fallen nach einem Kampf einfach um & das war es. Und wer jetzt an Zensur denkt dem sei versichert – das ist Weltweit so.
Wer natürlich die FF Welt kennt & liebt & vielleicht noch ein Fan des 7. Teils ist für den ist dieses Spiel natürlich eine kleine Offenbarung. Viele kleine Dinge & Anspielungen extra für die Fans sind einfach Herzallerliebst & man wird an jedem Abschnitt an das Urspiel erinnert.
Und was ist mit denen die das Spiel nicht kennen ? Nun , die können „Crises Core“ auch spielen , denn da es sich um ein Prequel handelt ist der Einstieg nicht sonderlich schwer , man kann dann eben nur nichts mit den diversen Anspielungen anfangen. Und man sollte sich nicht wundern das einem trotz aller Bemühungen am Ende der Held stirbt – das muß so sein damit es zum Hauptspiel passt. Und wenn nach dem Abspann der modernesierte Vorspann von FF 7 anfängt bekommt man geradewegs Lust das über 10 Jahre alte Playstationspiel noch mal zu spielen.
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Aber leider bleibt ein kleiner Wehrmutstropfen & der ist halt in der kleinen Nettospielzeit zu suchen. Wenn man die Nebenmissionen ganz sein lässt dürfte man das Spiel locker in 20 Stunden durch haben , was für FF Verhältnisse sehr kurz ist (da ist man das vierfache gewohnt) – sofern man das überhaupt schaffen sollte , den die Gegnerstärke geht recht Sprunghaft in die Höhe.
Schade auch das viele Nebenmissionen nur an bestimmten Zeitpunkten zu starten sind. Startpunkt verpasst heißt gleichzeitig auch Chance verpasst. Wer zudem zum falschen Zeitpunkt mit der falschen Menschen redet kann u.U. sogar eine Nebenmission gar nicht zu Ende spielen weil auf einmal wieder die Handlung anfängt. Deshalb ist häufiges speichern absolute Pflicht.
Für den Spielspaß gibt es aber dennoch knappe
wobei hier auch von meiner Seite ein gewisser Nostalgiefaktor mit drin ist.
Grafik
Die Programmiere von Square gelten als Spezialisten für Grafik & FF hat nicht umsonst den Ruf , in Sachen Grafik mit das beste auf dem Markt zu sein. So auch hier – es wird wohl alles auf der kleinen PSP rausgeholt was geht – und das sieht richtig gut aus. Die 3D Welten bestehen aus vorgerenderten Hintergründen , welche man mit seiner Figur Zack erkunden kann. Manche Landschaften sind extrem gelungen , immer bewegt sich auch etwas – das man mit einer kleine Handkonsole spielt vergisst man bei der Grafik recht schnell.
Auch die Figuren sind sehr liebevoll & mit jede Menge Details gefertigt worden. Die Videosequenzen sind sowieso in einer eigenen Liga – wenn man einzelne Haarsträhnen sehen kann weiß man was die Macher sich für Arbeit gemacht haben.
Verdiente Höchstwertung
Sound
Square typisch wurde jeder Schauplatz mit einer eigene Musik versehen , da es sich um ein Prequel handelt werden Fans natürlich die ein oder andere Melodie natürlich schon vom Vorgängerspiel kennen. Beim Kampfende gibt es die berühmte übliche Siegermelodie , beim Abspann einen schönen Song. Die Musik passt einfach überall & ist auf FF typisch hohen Standart , teilweise sogar mit Orchester eingespielt.
Bestimmte Handlungen sind mit Geräuschen unterlegt , die manchmal allerdings recht künstlich klingen (z.B. der Brand von Niebelheim , der eher wie Wasserplätschern klingt).
Videosequenzen sind mit Englischer Sprachausgabe & festen Deutschen UTs. Die Sprecher reden sehr deutlich & klar & machen ihre Sache richtig gut. Der Charakter der Stimmen passt sehr gut auf die Figuren.
Die Übersetzung der UTs ist im übrigen sehr gelungen & kann sogar als fast perfekt bezeichnet werden.
Steuerung
Auch hier alles im grünen Bereich. Gesteuert wird Zack entweder mit dem Analogstick oder der digitalen Richtungstasten – jeder so wie er will. Man muss keine Angst haben das die Figur einen Abhang o.ä. runterfällt – das ist nicht möglich. Man sieht Zack in der FF üblichen 3rd Person Ansicht , eine Egoperspektive gibt es nicht.
Umschauen in der Umgebung ist ebenfalls mit den L & R Tasten ohne Probleme jederzeit möglich.
Die Steuerung im Menü läuft auch ohne Probleme ab. Vor wichtigen Aktionen wird noch mal nachgefragt. Menü ist komplett in Deutsch.
Multiplayer
FF ist ein Spiel für Egoisten – Multiplayer ist nicht vorgesehen.
Verpackung
PSP übliche Miniamary , durchsichtig mit Einleger. Das Booklet hat 48 Seiten (davon 6 Seiten Werbung). Der Infogehalt ist allerdings stark komprimiert & dürfte FF Anfängern doch etwas zu knapp sein. Wer schon mal FF gespielt hat braucht das Booklet allerdings nicht , da sich nur Feinheiten geändert haben die man schnell raushat.
Es gab noch eine limitierte Sonderausgabe mit einem Artworkbuch im Schuber , welches allerdings ausverkauft ist.
Fazit
Wer FF Fan ist & noch keine PSP zu Hause hat der hat nun endlich einen Grund sich diese kleine geile Spielzeug zu kaufen. „Crisis Core“ ist ein gutes vollwertiges FF Abenteuer , dessen größtes Manko einzig die recht kurze Story Nettospielzeit sowie die erwähnte Gradlinigkeit ist. Ich selber hatte das Spiel bereits nach knapp 30 Stunden durch , habe aber auch nicht jede Nebenmission durchgespielt , was die Spielzeit locker verdoppelt hätte.
Das wichtigste: Selbst wer FF7 nicht kennen sollte kann dieses Spiel spielen – denn anders wie beim Film „Advent Children“ ist hier kein Vorwissen gefragt.
Ein sehr gutes Abenteuer aus dem FF Kosmos , von der Grafik & dem Sound her wie gewohnt perfekt in Szene gesetzt mit netten Charakteren ausgestattet (die rothaarige Cisney ist einfach zum knuddeln). Wegen dem Spielzeitmanko aber keine Höchstnote (da bin ich von FF wesentlich längere Spiele gewohnt).
Der Trailer bei YouTube