Entstehungsdaten:
USA 2008
Regie:
Joel Soisson
Darsteller:
Jamie Bamber
Georgina Rylance
Karley Scott Collins
Boti Bliss
Todd Giebenhain
In Gestalt seines 2001er „J-Horror“-Beitrags „Pulse“ (aka „Kairo“) bemühte sich der japanische Filmemacher Kiyoshi Kurosawa redlich, die substanziellen Freiflächen innerhalb des konzeptionellen Rahmengerüsts einer klassischen Genre-Produktion mit diversen soziologischen Statements auszufüllen – u.a. zu speziellen Themengebieten wie der individuellen Vereinsamung, allgemeinen Gleichgültigkeit gegenüber anderen Mitmenschen oder verschiedenen im asiatischen Raum weit verbreiteten Technologie-bezogenen Ängsten. Das Ergebnis stellte sich zwar als ein düsteres wie ambitioniertes Werk heraus, das durchaus interessante Fragen und Ansätze an die Oberfläche kehrte, simultan allerdings derart lethargisch und unaufregend daherkam, dass sich der Unterhaltungswert recht schnell relativ unweit des gefühlten Nullpunkts einpendelte – zumindest bis hin zu den finalen Minuten bzw. Einstellungen kurz vorm Abspann, welche den Gesamteindruck dann aber auch nicht mehr genügend aufzuwerten vermochten...
Irgendwann gelangte der Streifen (augenscheinlich im Fahrwasser der lukrativen „the Ring“- und „the Grudge“-Remakes) auf den Schirm einiger findiger Entscheidungsträger der US-Filmindustrie (unter ihnen die Gebrüder Weinstein), welche sich infolge dessen zur Realisierung einer „amerikanisierten Neuversion“ entschlossen, bei der Genre-Profi Wes Craven („A Nightmare on Elm Street“) mit am Drehbuch werkelte und welche schließlich im Jahre 2006 auf die weltweiten Lichtspielhäuser losgelassen wurde: Heraus kam dabei ein typischer (moderner wie stylischer) Horror-Thriller für die „MTV-Generation“ („PG-13“-Rating inklusive) mit den beiden angesagten TV-Jungstars Kristen Bell („Veronica Mars“) und Ian Somerhalder („Lost“) in den Hauptrollen – eine arg simplifizierte, unterm Strich allerdings (wenigstens meiner Meinung nach) merklich ansprechendere Version des Originals, nicht nur weil sie über ungleich mehr Action, Tempo und Schauwerte verfügt sowie stärker mit unseren westlichen Sehgewohnheiten und Kulturbeschaffenheiten harmoniert, sondern schlichtweg aus dem zentralen Grund, dass sie insgesamt weitaus besser zu unterhalten vermag, worauf es mir persönlich (vor allem in diesem Genre) am Ende des Tages definitiv am meisten ankommt.
An der US-Boxoffice fiel das Einspielergebnis des Remakes zwar nur geringfügig höher als die ursprünglichen Produktionskosten aus, doch spätestens im Rahmen der DVD-Auswertung wurde die Gewinnzone in einem sicheren Umfang erreicht – und so rief die Ankündigung eines (bzw. gar zweier) „DTV“-Sequels im Prinzip keinerlei Überraschung hervor, da ein solches Vorgehen heutzutage inzwischen ja geradezu (markt-)üblich geworden ist. Mit dem Verfassen des Skripts sowie der konkreten Umsetzung betraute man den auf diesem Parkett sehr erfahrenen Joel Soisson, der auch am Vorgänger mitwirkte und in der Vergangenheit bereits an etlichen ähnlich gearteten Projekten beteiligt war – u.a. als Produzent von „Mimic 2“, „Hellraiser 6“ und „Children of the Corn 7“, Schreiberling bei „Hollow Man 2“, „Highlander 4“ und der „Dracula 2000“-Trilogie sowie Regisseur von „Maniac Cop 3“ und den zwei (leider ohne Christopher Walken auskommen müssenden) „the Prophecy“-Nachzüglern „Uprising“ und „Forsaken“. Letztere drehte er 2005 „Rücken an Rücken“ (an einem Stück) ab – ein Vorgehen, welches er 2008 für die beiden nächsten Kapitel dieser „neuen Franchise“ hier wiederholte: „Pulse 2: Afterlife“ und „Pulse 3: Invasion“.
Erstere Fortsetzung, um welche es vorliegend im Folgenden nun gehen soll, schließt unmittelbar an die im vorherigen Streifen aufgezeigten Ereignisse an, also nur wenige Tage nach den sich rasch ausbreitenden schrecklichen Zuständen des letzten Akts, ohne jedoch irgendwelche der damaligen Personen-bezogenen Handlungsfäden erneut (direkt) aufzugreifen und fortzuführen – man erfährt beispielsweise nicht, was eigentlich aus Mattie und Dexter geworden ist, und auch ansonsten hielten sich die Verantwortlichen in Sachen „Darbringen von Background-Infos“ auffällig zurück, was viele Neueinsteiger in die Materie (bzw. den betreffenden Kontext der Geschichte) relativ ratlos zurücklassen dürfte. Eröffnet wird jedenfalls mit einem komplett in leuchtendem Rot gekleideten Mann (Todd Giebenhain), der vorsichtig seine geschützt gehaltene Wohnung verlässt und sich daraufhin eine Weile lang in der nahezu verlassenen urbanen Umgebung seiner Heimatstadt umsieht – im Zuge dessen wird er (u.a.) dabei Zeuge, wie Menschen qualvoll mit dem Asphalt verschmelzen oder flackernde Geistergestalten ihnen so etwas wie die „Lebensenergie“ aus dem Leibe saugen. Da sich jene rastlosen und meist nicht sehr freundlich gesinnten Seelen, wie viele von uns ja bereits wissen, durch Datenübertragungen (wie per Handys oder Internetverbindungen) bewegen und manifestieren, sie allerdings die Frequenz der Farbe Rot nicht durchdringen können, ist er, gehüllt in entsprechend kolorierten Klamotten, Laken und Klebestreifen, vor ihnen und ihren „Einwirkungen“ verhältnismäßig sicher. Wäre dem nicht so, würde sein Körper von einer Art Virus infiziert werden, welcher schwarze Verfärbungen der Haut hervorruft sowie das Gewebe sich letztendlich völlig zersetzen lässt. Der Übergang bzw. die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten steht weit offen – und ausgerechnet unsere moderne Technologie hat diesen Zustand herbeigeführt. Die Welt versinkt im Chaos: Es scheint, als stehe die Menschheit kurz vor ihrer Auslöschung…
Als nächstes werden wir (die Zuschauer) Zeuge, wie die alleinerziehende Mutter Michelle (Georgina Rylance) am Schreibtisch vor ihrem PC aus einer tiefen Bewusstlosigkeit erwacht und entsetzt den Zustand ihrer Wohnung zur Kenntnis nehmen muss – ungewöhnlich unordentlich und zudem seltsame Asche-Flocken aufweisend, die auf allem eine dünne Schmutzschicht gebildet haben und zum Teil noch immer durch die Luft schweben. Das schlimmste ist jedoch, dass ihre Tochter Justine (Karley Scott Collins) verschwunden ist. Als sie keinen irgendwie erreichen kann, begibt sie sich, zusätzlich genährt vom Entdecken eines pechschwarzen Flecks unbekannten Ursprungs auf dem Fußboden des Kinderzimmers, im Zuge der Suche nach dem Mädchen raus ins Freie, wobei sie auf verwüstete Straßenzüge und infizierte Menschen trifft, von denen manche aus lauter Verzweiflung keinen Ausweg mehr sehen, als sich selbst das Leben zu nehmen. Im Hause ihrer Tante (Lee Carlington) angelangt, erfährt sie von dieser, dass sich Onkel Pete (Grant James) kürzlich „verändert“ sowie seither in seinem Schlafzimmer eingeschlossen hat – eine Situation, die an Merkwürdigkeit nur von einer jungen Gestalt auf der Schaukel im Garten übertroffen wird, welche möglicherweise, trotz der anders lautenden Auffassung ihrer Tante, Justine sein könnte. Als Michelle einen Blick auf ihr Gesicht zu werfen versucht, läuft das Mädchen allerdings flugs davon, worauf sie selbst in ihr eigenes Appartement zurückkehrt, um dort auf die erhoffte Wiederkehr ihres Kindes zu warten. Etwas später entdeckt sie ihre Tochter dann aber (eher zufällig) vom Fenster aus vorm Gebäude stehend: Sofort rennt sie die Treppen zu ihr hinunter – doch als sie schließlich dort ankommt, hat sich ihr Ex-Mann Stephen (Jamie Bamber) Justine schon geschnappt und braust sogleich uneinholbar mit ihr in seinem Pick-Up-Truck davon…
An diesem Punkt der Handlung, rund 24 Minuten nach Filmbeginn, sollte sich das Publikum (spätestens) darüber im Klaren geworden sein, dass Michelle, aus deren Sicht wir die Ereignisse ja präsentiert erhalten haben, eigentlich bereits (seit Anfang an) tot ist – nur dass auch ihr das in dieser Form so keineswegs bewusst war. Eine nette (gepaarte) Erkenntnis, die erst etappenweise ihre Bestätigung findet – und im Übrigen ebenso auf andere Personen zutrifft, denen sie bis dato begegnet war. Das Jenseits ist nämlich, wie es sich für die Betroffenen recht zügig herausstellt, ein ziemlich einsamer wie deprimierender Ort: Dies ist der Hauptgrund dafür, dass jene Seelen nun eine Rückkehr ins Diesseits zu erzielen versuchen, und bestimmte Technologien bieten ihnen tatsächlich diese spezielle Möglichkeit – nur müssen sie nach dem „Überschreiten der Schwelle“ dennoch enttäuscht sowie (im nächsten Schritt dann) oftmals verärgert feststellen, dass sie noch immer „tot und ausgegrenzt“ sind, es also nie mehr „so wie früher“ sein kann. Die Reaktionen auf diese gravierende Erkenntnis fallen jeweils unterschiedlich aus: Michelle zum Beispiel projiziert ihre Frustration auf ihren Ex, welcher sie zuvor betrogen, verlassen und vor Gericht als schlechte Mutter hingestellt hat, worauf sie sich damals den Ablenkungen des Internets zuwandte und irgendwann keinen Ausweg mehr aus ihrer niederschmetternden Lage sah – jetzt strebt sie nach Genugtuung sowie einer gemeinsamen Existenz mit ihrer geliebten Tochter. Auf der Basis dieser unzweifelhaft interessanten Ausgangsidee, welche sowohl die Perspektive der Lebenden als auch jene der Toten aufzeigt, entwickelt „Pulse 2“ eine gewisse psychologische Ausrichtung, welche sich den Inhalten des japanischen Originals erneut ein kleines Stück weit annähert. Auf diesem Wege wird ein tragischer sowie alle Beteiligte umfassender Storykern etabliert, worauf fortan die Bestrebungen beider Elternteile, ihr Kind zu beschützen und bei sich zu behalten, ins Zentrum der Geschehnisse rückt. Soisson selbst gibt offen zu, dass ihm „Kramer vs. Kramer“ beim Schreiben durchaus einige Inspirationsschübe geboten hat…
Diverse Überlebende haben sich inzwischen (zudem) in abgeschiedene Regionen des Landes zurückgezogen, da es noch immer eine Reihe solcher Gebiete gibt, in welche kaum ein Wi-Fi- oder Funk-Signal (aus Mangel an nahtloser Netzabdeckung) vordringen kann – und nach der geglückten Flucht aus der Stadt ist Stephen mit Justine auch sofort raus in die Berge zu seinem Häuschen gefahren, welches sich inmitten einer jener (vermeintlich sicheren) geographischen Bereiche befindet. Zusätzlich haben Anwohner die ganze Gegend unter Waffengewalt abgeriegelt – kein Infizierter wird an den provisorisch errichteten Straßensperren vorbeigelassen. Als Stephen´s neue Freundin Marta (Boti Bliss) kurz darauf ebenfalls vor Ort eintrifft, kommt es zu einigen persönlichen Streitereien – in erster Linie weil er die Hintergründe noch immer nicht so wirklich durchschaut zu haben scheint und mit seinem Laptop auf einmal online nach Infos bzw. Nachrichten zu suchen beginnt: Postwendend erhält er über die zustande gekommene Internetverbindung zig bedrohliche E-Mails zugesandt – und Michelle gelingt es auf diese Weise beinahe umgehend, ihren Aufenthaltsort zu lokalisieren und sich dorthin zu „bewegen“, was in einer ersten direkten Konfrontation zwischen den Parteien resultiert, welche für Marta ziemlich unschön ausgeht und wonach Stephen nichts mehr anderes übrig bleibt, als zusammen mit Justine seine Chance auf den ländlichen Straßen zu suchen. Später trifft er dann auch noch auf Ziegler, den „Mann in Rot“ des Einstiegs, welcher von einem Plan berichtet, der die Menschheit angeblich entweder zu retten oder auf einen Schlag auszulöschen vermag…
Was genau das für ein Vorhaben ist, wird bloß angedeutet (mit vorgehaltener Pistole zwingt er Stephen etwa, für ihn eine technische Komponente aus einem Lagerhaus zu stehlen), worauf er prompt wieder aus der Handlung verschwindet und den zentralen Protagonisten das Feld überlässt – dieser Ansatz wird wohl in „Pulse 3“ erneut aufgegriffen werden. Mir persönlich war das ganz recht so, denn Todd Giebenhain („Slackers“) war mir auf Anhieb unsympathisch, ebenso wie die für den „T&A“-Anteil sorgende Boti Bliss (TV´s „CSI: Miami“) als Marta – ein Part, der arg eindimensional daherkommt, nach dem „Ableben“ der Figur (also im Zustand eines Geistes) aber plötzlich einen deutlich besseren (weil creepy-erotischen) Eindruck hinterlässt. Mit Georgina Rylance´s („7 Seconds“) bestenfalls mäßiger Performance hatte ich gleichermaßen so einige Problemchen – u.a. fiel es mir irgendwie schwer, Mitleid mit ihr bzw. für ihre Situation aufzubringen (zuerst betrogen und vorm Familiengericht denunziert, dann tot und hinter ihrem Kind her). Jamie Bamber, am besten bekannt als „Apollo“ in der (neuen) „Battlestar Galactica“-Fernsehserie, agiert passabel in der männlichen Hauptrolle – außerdem stimmt die Chemie zwischen ihm und Karley Scott Collins („Amusement“), welche eine überzeugende Leistung als Töchterchen Justine abliefert. Innerhalb der Nebenrollen-Reihen sind ebenso keine relevanten Totalausfälle auszumachen, und an einer Stelle schaut gar „Feast“-Regisseur John Gulager auf ein kurzes Cameo vorbei – beim besten Willen keine sonderlich starke, wohl aber eine gerade noch annehmbare Besetzung, bei der (im Gegensatz zum Vorgänger) im Übrigen keinerlei Teens mit von der Partie sind.
Statt nur eines dieser „typischen Sequels“ zu sein, wie man sie gängigerweise präsentiert erhält (sprich: eine reine Variation der ursprünglichen Geschichte), knüpft „Afterlife“ bündig an das Finale des 2006er Streifens an und führt die Angelegenheit von dort aus konsequent weiter, wobei man sie zugleich thematisch erweitert sowie auf alternative Bahnen gelenkt hat: Statt auf einige Jugendliche und Twens, die den Umständen bereits auf die Spur gelangt sind, richtete man den Fokus auf ganz andere Personen, welche von den Ereignissen überrascht wurden und keinen wirklichen Plan besitzen, womit sie es eigentlich zutun haben – und statt des inzwischen gewohnten „Geister-Schocker-Ablaufs bzw. -Inhalts im klassisch-modernen Stil“ wurde in diesem Fall das traditionelle „zum Schutz und Wohle des eigenen Kindes“-Genre-Motiv aufgegriffen sowie als Ausgangspunkt einer mit (Familien-)Drama-Anteilen angereicherten apokalyptischen (Horror-)Story genutzt. Da derartig angelegte „Doomsday-Szenarien“ aber nicht gerade preisgünstig zu arrangieren sind – jedenfalls nicht, wenn man ein bestimmtes Niveau der Effekte gewährleisten möchte – griff man vorliegend auf ein Kosten-sparendes sowie schon seit Ewigkeiten genutztes Verfahren zurück, das in den vergangenen Jahren allerdings dank Regisseure wie Robert Rodriguez und Zack Snyder bzw. Werke wie „Sin City“ und „300“ auf ein völlig neues Level gehoben wurde: Green Screen. Natürlich besteht bei dieser Technik ebenso ein Zusammenhang zwischen den zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen und der letztendlichen Qualität des fertigen Produkts – doch unabhängig dessen bietet sie so manch einem Filmemacher (auch im Low-Budget-Bereich) die Chance, seine angestrebte Vision (zumindest auf leichterem Wege) zu realisieren, siehe etwa Simon Hunter´s „Mutant Chronicles“ oder Albert Pyun´s „Road to Hell“. Ich schätze mal, dass hier in rund 85% der Einstellungen die Darsteller vor der grünen Leinwand aufgenommen wurden, bevor man dann verschiedene Backgrounds digital eingefügt hat (wie Fotographien, gefilmte Impressionen oder am PC kreierte Images) – selbst unspektakuläre Momente wie „simple Gespräche in normalen Räumen“ entstanden auf diese Weise! Die Künstlichkeit dieser (die komplette Laufzeit durchziehenden) visuellen Kompositionen, verstärkt durch eine teils unpassende Ausleuchtung der Vordergründe und/oder einer fehlenden harmonischen Abstimmung beider Bildebenen, entpuppt sich unterm Strich aber als ein überraschender „Vorteil“, da dem gesamten Streifen so eine bizarre, unwirkliche, beinahe (alb-)traumhafte Stimmung verliehen wird: Verflucht seltsam, und das (in diesem Umfang) mit Sicherheit nicht unbedingt beabsichtigt – allerdings gerade deshalb durchaus anregend anzusehen!
Alles in allem ist die Qualität der verschiedenen F/X-Arten (Make-up, CGIs etc.), an denen auch der erfahrene Gary J. Tunnicliffe („My Bloody Valentine: 3-D”) beteiligt war, partout als „akzeptabel“ einzustufen, wobei die „Spukgestalten“ dieses Mal etwas anders ausschauen als noch im ersten Teil: In erster Linie muten sie wie „flackerndes altes Schwarzweiß-TV-Bildmatieral“ an und bewegen sich (anstatt irgendwie aggressiv aufzutreten oder energisch anzugreifen) meist eher langsam durch die Szenerien – was zwar weder wirklich gruselig noch erschreckend, aber auch nicht vollkommen ohne Reiz ist (vgl. die „schnelle vs. langsame Zombies“-Debatte). Der insgesamt coolste Moment dürfte übrigens wohl der sein, in welcher ein korpulenter Mann Sex mit einer infizierten (schlanken) Frau hat, die sich während des Akts unter ihm plötzlich in eine schwarze klebrige Masse aufzulösen sowie mit dem Fußboden zu verschmelzen beginnt – zudem wären in der Hinsicht noch einige unschöne Selbstmorde, eine ins Auge gerammte Schere sowie das Essen der rohen Innereien einer Katze anzuführen. Leider wirken diese Augenblicke gelegentlich leicht aufgesetzt – einige wären in dieser Form gar nicht nötig gewesen, denn die zentrale, vor dem Hintergrund der ins Chaos abgleitenden Zivilisation angesiedelte „Vater/Tochter/Mutter“-Konstellation hätte auch ohne diese (das „R“-Rating sichernde) Zusätze dienlich funktioniert. Das Skript scheitert an der Bestrebung, einige der Ideenansätze Kurosawas aufzugreifen und diese im nächsten Schritt dann ersprießlich mit den eher auf gradlinige Unterhaltung abzielenden Vorgaben des klassischen „DTV-Sequel-Rahmens“ zu verbinden. Das zusätzlich noch schwache Dialogzeilen und klaffende Logiklöcher aufweisende Ergebnis erweckt demnach eine rundum merkwürdig-unebene Empfindung, welche jedoch auf eine eigenartige Weise mit den ebenso fast als „befremdlich“ zu beschreibenden technischen Eindrücken der Produktion harmoniert – und so war es vor allem die generelle sowie bis zum gelungenen Finale hin aufrecht erhaltene Atmosphäre, die mich am meisten zu überzeugen vermochte, während ich das Drehbuch als die wohl größte Schwachstelle herausheben muss. Ich bin mir allerdings absolut sicher, dass die „normalen Mainstream-Zuschauer“ mit diesen Wahrnehmungen sowie dem gesamten Film an sich nicht viel anfangen können werden – als B-Movie-Fan und -Kenner hingegen muss ich den Verantwortlichen (primär: Joel Soisson), unabhängig aller evidenten Mängel ihres Werks, aber letztlich (im Prinzip unweigerlich) dazu gratulieren, nicht bloß eine 08/15-Fortsetzung auf die Beine gestellt, sondern eigene, beileibe nicht uninteressante Pfade kreiert sowie infolge dessen in Angriff genommen zu haben: Auf diesem Wege bzw. in diesem Sinne werden sich die Geister untrüglich an „Pulse 2: Afterlife“ scheiden – das ist gewiss. Insgesamt würde ich den Streifen nun also abschließend mit einer „4 von 10“ bewerten – eine Punktevergabe, die allerdings nahe der Grenze zur „5“ zu verorten ist.
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