Defendor
Arthur Poppington (Woody Harrelson) ist Defendor. Seine Waffen: Murmeln und ein Schlagstock aus dem 1. Weltkrieg. Sein Problem: Arthur ist etwas langsamer als der Durchschnittsmensch. Seine Mutter, eine Prostituierte, hat ihn verlassen als er ein Kind war. Er wuchs beim Grossvater auf, der ihm eines Tages vom Tod der Mutter erzählt und dass Drogen und die "Captains of Industry" Schuld daran sind. Seither sucht er als Superheld den Oberbösewicht Captain Industry und bekämpft das Böse auf der Strasse. Eines Tages rettet er Kat (Kat Dennings) vor dem korrupten Cop Chuck Dooney (Elias Koteas). Sie geht auf den Strich und nimmt Drogen. Als sie bemerkt dass Arthur leicht zurück geblieben ist, nutzt sie ihn aus und verspricht ihm Informationen gegen Geld. Sie erzählt ihm von Kristic, der angeblich der gesuchte Bösewicht ist. Kristic ist zwar Gangster, aber eben einer der ganz miesen Sorte. Waffen, Drogen, Mädchen, er besorgt alles. Defendor steht vor seiner grössten Herausforderung und weiss nicht einmal worauf er sich einlässt.
Woody Harrelson ist Arthur Poppington. Er verleiht der Gestalt Leben und Seele, die Sympathien aber auch das Mitleid sind klar auf seiner Seite. Defendor ist eine klassische Tragik-Komödie ohne Experimente. Peter Stebbings braucht in seinem Regie-Debut keine Kameraspielereien, keine übertriebenen Stilmittel, einfach nur gute Darsteller und eine simple aber effektive Story. Kat Dennings und Elias Koteas ergänzen Woody hevorragend und der restliche Cast ist absolut passend besetzt. Der Wechsel zwischen Komik und Tragik funktioniert nahezu perfekt, ebenso Defendors kleine Technikspielereien und "Waffen", die immer skuril und komisch sind, aber eben auch den simplen Geist des Arthur Poppington widerspiegeln. Das Ende ist zu erwarten und passt, etwas Überraschung im Skript wäre sicher gut für eine höhere Wertung gewesen. Wie beim ähnlich gelagerten, aber mehr auf Comic getrimmten Kick-Ass stellt sich doch die Frage, was der Superheld gemacht hat, bevor die Geschichte des Films beginnt. Warum hat ihn noch niemand vorher bemerkt? Durch diesen und andere kleinere Mängel sowie die doch leichte Vorhersehbarkeit bleibt der Film etwas hinter seinen Möglichkeiten, knackt aber ohne Probleme die 8/10.