VIDOCQ schrieb
Sollte man sich beim ersten sichten eigentlich die Kino- oder die Reduxfassung ansehen? 🤔
☝️ Redux!
Im Mai 1979, mehr als drei Jahre nach Produktionsbeginn, zeigte Francis Ford Coppola erstmals auf den Filmfestival in Cannes eine sogenannte »Work in Progress«- Version seines Films Apocalypse Now. Der Mammutstreifen gewann die Goldene Palme sowie zwei Oscars, avancierte in der Folgezeit zu einem internationalen Kassenknüller und ging als eines der bedeutendsten Werke des letzten Vierteljahrhunderts in die Filmgeschichte ein.
Am 11. Mai 2001 stellte Coppola, wiederum auf dem Festival in Cannes, eine komplett überarbeitete Schnittversion seines Films vor, die 49 Minuten bislang noch nie gezeigtes Material enthält. Das Premierenpublikum zollte dem Werk minutenlang stehende Ovationen und auch die Kritik sparte nicht mit Beifall. Diese neue Fassung mit dem Titel Apocalypse Now Redux lief am 3. August 2001 in den amerikanischen Kinos an - 22 Jahre nach dem Start des Originals.
Regisseur Coppola: »Die neue Version bringt nichts grundsätzlich anderes zur Aussage als die alte. Sie sagt es nur besser, eindringlicher und in einer viel komplexeren Art und Weise. Die Thematik des Films tritt viel deutlicher hervor. Damals mussten wir den Film unter einem immensen Druck von außen möglichst schnell fertigstellen. Das Geld drohte uns auszugehen, und die Presse textete bereits Schlagzeilen wie 'Der Film wird niemals fertig', 'Es ist ein großes Drama' oder 'Apocalypse, wann?'. Die Konzessionen, die wir in dieser Situation notgedrungen an den Mainstream-Geschmack machen mußten, behagten mir natürlich gar nicht. Ich hatte die ganze Zeit das ungute Gefühl, dass der Film auf diese Weise weit unter seinen Möglichkeiten blieb. Dabei trauerte ich vor allem den vielen herausgeschnittenen Sequenzen nach, die meiner Meinung nach alle eine wichtige inhaltliche und dramaturgische Funktion wahrgenommen hätten. So trug ich bereits sehr früh, schon 1979, den Plan einer radikalen Überarbeitung mit mir herum. - Erst zwanzig Jahre später konnte ich dieses Vorhaben endlich realisieren.«
• Quelle: Tobis