Black
Regie: Pierre Laffargue
Darsteller: MC Jean Gab'1, Carole Karemera, François Levantal
Kann ein Film schlecht sein, der mit "Also sprach Zarathustra" in einer 70's Version einem grünen Müllwagen in Paris folgt? Ja. Und Nein. Also es kommt darauf an was man erwartet. Und was
Black serviert, erwartet man sicher nicht. Black (MC Jean Gab'1 aus Banlieue 13) muss nach einem missglücktem Überfall auf einen Geldtransporter untertauchen. Da kommt es sehr gelegen, dass ein Cousin aus Dakar einen super Job im Angebot hat. Diamanten in einer fast ungesicherten Bank hören sich so gut an, dass Black zusammen mit Bozyeux, Masta und Al Kaid auf den Weg in das Land seiner Vorfahren reist. Natürlich hat er weder Cousin noch Dakar jemals aus der Nähe gesehen. In Afrika angekommen wird schnell geplant, aber wie es bei einem Heist-Movie so oft passiert, geht erst mal alles schief. Masta wird nach einem Abendessen krank, Bozyeux von zwei leichten Mädchen unter Drogeneinfluss ausgeraubt und auf einer Müllkippe entsorgt und Al Kaid ist damit beschäftigt sich die Hände zu waschen. Black muss den Coup allein mit seinem Cousin übernehmen, sie klauen die Diamanten und dann kommt es erstens anders, zweitens als man denkt. Erstens eine Interpolagentin, russische und amerikanische Söldner, afrikanische "Wrestler" mit Macheten. Zweitens eine Prophezeiung, dass der Löwe und der Panther die Schlange besiegen. WTF?

Selten so einen strangen, aber auch dank dieses merkwürdigen Konglomerats auch unterhaltsamen Film gesehen. Die Darsteller überbieten sich am overacten, wobei man MC Jean Gab'1 eine coole Ausstrahlung nicht abstreiten kann. Der Film wandelt sich von Ghetto-Gangster über Heist und Söldner-Film bis zu ... nein, das wird nicht verraten. Das Ende ist der absolute Oberbrüller und wird Filmfans in 2 Lager spalten: geil oder scheisse, dazwischen gibt es wohl keine Abstufungen. Ich tendiere zu geil.
Absolutes Hightlight sind die auf den Punkt passende Musik und einige richtig gute Aufnahmen. Die Action kommt auch nicht zu kurz, auch wenn nicht immer alles perfekt aussieht (Stichwort: wie falle ich möglichst diletantisch um, nachdem ich von einer Kugel getroffen wurde). Als willkommene Abwechslung war der komplette Film CGI frei, zumindest sind mir keine aufgefallen. Zu Beginn wusste ich nicht so recht ob die sich zu ernst nehmen oder doch vor Lachen hinter der Kamera liegen. Ganz sicher bin ich mir immer noch nicht, aber ich musste doch nach einer kurzen Eingewöhnung ein Dauerschmunzeln in meinem Gesicht feststellen.
Ganz ohne Hänger kommt der Film leider nicht aus und für den US-Action Seher sicher nicht empfehlenswert, wer trashige Blackxploitation Filme mag, darf sicher mal einen Blick riskieren. Leihen wäre im Fall von
Black aber empfehlenswert.