Entstehungsdaten:
USA 2012
Regie:
Ben Howdeshell
Darsteller:
Julia Voth
Dennis Keiffer
Victor Webster
Trailer
Die Idee zu seinem (hier nun zur Besprechung vorliegenden) rund neun-minütigen Action-Horror-Kurzfilm „Project: S.E.R.A.“ (2012) kam Regisseur und Skriptautor Benjamin Howdeshell, als dieser gerade im winterlichen Moskau als Editor an der amerikanisch-russischen Co-Produktion „Darkest Hour“ tätig war. Wieder daheim in den Staaten, arbeitete er die Story und das für die Realisierung ins Auge gefasste Konzept noch weiter aus, sicherte sich das Engagement der beiden Produzenten Ivy Agregan und Shawn Wallace – ebenso wie eine Zusage von Julia Voth, seiner Wunschkandidatin für die Hauptrolle – und erhielt auf diesem Wege schließlich die Gelegenheit, das Werk schon wenige Monate später (unter der Mitwirkung einiger Kollegen, mit denen er im Vorfeld bereits mal zusammengearbeitet hatte) in Szene zu setzen…
Überwiegend per Flashbacks dargereicht, wird die Geschichte einer jungen Dame namens Jill (Voth) erzählt, welche sich in einem Diner mit einem Bekannten (Victor Webster) trifft und diesem von den grausamen Ereignissen des vergangenen Tages berichtet: Stunden zuvor war sie verschleppt und in ein verlassenes Lagergebäude gebracht worden – so wie auch ihr Vater Dennis (Dennis Keiffer), seines Zeichens ein ranghoher, offenbar mit in den Diebstahl einer tödlichen biologischen Waffe verstrickter General. Am Ende des physisch wie psychisch zehrenden Verhörs hatte der Anführer der maskierten Männer Jill´s Dad kurzerhand das experimentelle Serum gespritzt – worauf der Tod (infolge dessen) dann binnen drei Minuten eintrat. Direkt nach dem Überschreiten der betreffenden „Schwelle“ war jedoch erneut wieder „Leben“ in seinen Körper eingekehrt – bloß hatte ihn das verabreichte Mittel inzwischen zu einer primär von einem intensiven Tötungsdrang getriebenen „Bestie“ werden lassen, deren erstes Opfer eigentlich (der Intention nach) Jill werden sollte. Zum Glück aber hatte er sie seit ihrer Jugend kontinuierlich darin bestärkt bzw. gezielt unterrichtet, auf „kritische Situationen“ möglichst immerzu (auf die eine oder andere Weise) vorbereitet zu sein – was u.a. Kampftraining sowie den gewandten Umgang mit Waffen mit einschloss…
„Project: S.E.R.A.“ bietet dem geneigten Betrachter einen Großteil von dem, was er sich von einem „Short“ dieser Art und Ausrichtung im Grunde genommen erhofft Schrägstrich erwartet. Der Einstieg vollzieht sich in Gestalt einer cool arrangierten „Bullet Time“-Sequenz, welche mich (vorrangig angesichts ihrer Vorwegnahme einer speziellen Situation aus dem nachfolgenden Verlauf) spontan an den nicht unähnlich gearteten Anfang von „Swordfish“ (2001) denken ließ. Neben der kompakten Ereignis-Dichte hält die gewählte Rückblenden-Struktur sowohl das Interesse als auch die Aufmerksamkeit des Zuschauers dienlich aufrecht – und begünstigt zudem die Wirkung zweier „Preisgebungen“ im Kontext des sich entfaltenden Finales. Die Story an sich ist zwar nicht allzu origineller Natur – schließlich weist sie unterschiedliche einem aus ähnlichen Genre-Werken (á la „28 Days later“ samt Fortsetzung) bekannte Elemente auf – nichtsdestotrotz erfüllt sie ihren Zweck prima, offenbart im Rahmen etlicher Andeutungen und Infos, dass hier nur ein kleiner Auszug einer wesentlich umfangreicheren Handlung präsentiert wird, und mündet zu guter Letzt (erwartungsgemäß) in einem relativ ansprechenden Cliffhanger unmittelbar vorm Einsetzen des Abspanns. Darstellerisch agieren Julia Voth („Bitch Slap“), Victor Webster („the Scorpion King 3“) und Dennis Keiffer („Death Sentence“) allesamt solide – wobei erstere aufgrund ihres umwerfenden Aussehens „geradezu unweigerlich“ eine betonte Erwähnung meinerseits finden muss…
Insgesamt verfügt die Produktion über mehrere „indirekte Verbindungen“ zur transmedialen „Resident Evil“-Franchise: U.a. geht es auch hier um ein „zombifizierendes“ Virus sowie eine toughe (im Mittelpunkt stehende) Heroine, diente Voth den Machern des 2002er „Gamecube“-Remakes als Vorlage der „Jill Valentine“-Figur und arbeitete Howdeshell als Schnitt-Techniker an den beiden Kino-Filmen „Extinction“ und „Afterlife“ mit. Im Vorliegenden lässt seine Leistung als Regisseur ein gutes Maß an Talent erkennen: Hochwertig bebildert von Eric Leach („Forget me not“), muten die Set-Pieces durchweg kompetent umgesetzt an – und das unabhängig dessen, ob sie nun eher ruhiger oder Action-orientierter Beschaffenheit sind (die Szenen im Diner sind beispielsweise sehr stilvoll geraten, während die aggressiven Angriffe des Infizierten ihre „beabsichtigte Wirkung“ keineswegs verfehlen). Von einem angepassten Score Danny Cockes untermalt sowie seitens einzelner Details (wie einer Nachrichtenmeldung im TV) ergänzt, keimt eingangs sogar ein gewisser Ansatz von „Atmosphäre“ auf – welche(r) schon bald jedoch (als Folge der zentralen gewalttätigen Geschehnisse) ein merkliches Stück weit „in den Hintergrund“ gerät. Der Härtegrad kommt indes nicht unbedingt niedrig daher, einige nette inhaltliche Einfälle sind vorhanden (Stichwort: Morsezeichen), das Tempo ist straff und die Make-up-Kreationen können sich ebenso sehen lassen wie die von Dmitriy Tokoyakov („Wanted“) kreierten visuellen Effekte…
Zusammengefasst kann man „unterm Strich“ von einem stylischen, überzeugenden Werk sprechen, das vor allem Fans vergleichbarer Genre-Produktionen zu empfehlen ist. Abschließend bleibt jetzt eigentlich bloß nur noch zu erwähnen, dass Howdeshell „Project: S.E.R.A.“ auch deshalb realisiert hat, um innerhalb der Branche Aufmerksamkeit sowie konkretes Interesse an einer Spielfilm-Version des Stoffes zu generieren: Ein Vorhaben, für das ich ihm (weiterhin) fest die Daumen drücke!
knappe