Entstehungsdaten:
USA 2012
Regie:
Eduardo Rodriguez
Darsteller:
Sean Faris
Briana Evigan
Dolph Lundgren
Jon Huertas
Alyshia Ochse
Trailer
Nachdem die von Courtney Solomon („An American Haunting“) gegründete sowie primär auf Horror-Veröffentlichungen fokussierte Vertriebs- Schrägstrich Genre-Schmiede „After Dark“ vor allem durch ihre vier
„8 Films to die for“-Festivals (2006-2010) Bekanntheit erlangte, auf denen jeweils ausgewählte B-Movies „gebündelt“ in einigen Städten bzw. Lichtspielhäusern der Vereinigten Staaten gezeigt wurden, produzierte man die acht 2011er Titel dagegen „von Grund auf selbst“ und nannte sie die
„After Dark Originals“. Eine neuerliche, dieses Mal jedoch noch weitaus markantere Veränderung beschloss man dann im darauf folgenden Jahr: Gemeinsam mit Joel Silver´s „Dark Castle Home Entertainment“ realisierten die Verantwortlichen fünf Low-Budget-Action-Flicks, die im Mai 2012 (vor ihrem späteren Erscheinen auf DVD und BluRay) eine Woche lang in verschiedenen US-Kinos sowie per „Video-on-Demand“ zu sehen waren. Leider aber zeigten sich sowohl Kritiker als auch Zuschauer eher enttäuscht von der Qualität des in diesem Rahmen Gebotenen – und „brandmarkten“ den hier nun zur Besprechung vorliegenden
Home-Invasion-Action-Thriller „Stash House“ (im Zuge dessen) als einen der zwei schwächsten Vertreter der betreffenden „Handvoll“…
Emma (Briana Evigan) und David Nash (Sean Faris) sind ein glückliches sowie mit ihrem Dasein weitestgehend zufriedenes junges Ehepaar: Während sie in einer Tierklinik arbeitet, ist er bei einer großen Bank beschäftigt – was ihm eines Tages (nun) die
einmalige Gelegenheit bietet, ein zur Zwangsversteigerung vorgemerktes „Traumhaus“ zu einem
unschlagbaren Preis zu erwerben, noch ehe es offiziell auf den Markt gelangt. Pünktlich zu ihrem Geburtstag überrascht er sie damit – die notwendigen Papiere zur Unterschrift bereit. Im Angesicht des schicken Anwesens in einer ruhigen Nachbarschaft (inklusive Pool, Umzäunung und einem schweren elektrischen Tor) sowie des ebenso tollen Gebäudes (mitsamt einer hochwertigen Ausstattung, einigen stylischen Kunstwerken und einem eingebauten High-Tech-Sicherheitssystem) ist sie von seinem „unerwarteten Vorstoß“ natürlich überaus erfreut: Die Sonne geht unter, der erste Sex in ihren „neuen vier Wänden“ steht unmittelbar bevor – da entdecken sie hinter einer nicht unbedingt stabilen Wandverkleidung plötzlich (per Zufall) einen Hohlraum mit etlichen Kilos Heroin darin, abgepackt in handliche „Bricks“! Noch ehe sie die Cops verständigen können, taucht vor Ort jedoch flugs ein bewaffnetes Duo (Dolph Lundgren und Jon Huertas) auf, welches sich fortan
mit druckvoller Gewalt Zugang zu dem stattlich (u.a. mit Panzerglas und Stahltüren) gesicherten Bauwerk zu verschaffen versucht. In der Hoffnung, dadurch „die Sache“ heil zu überstehen, überlassen Emma und David den Männern sogar die ganzen Drogen – bloß stellt sich dabei (auf einmal) heraus, dass sie überhaupt nicht hinter diesen her sind, sondern
etwas anderes „im Innern“ ihr eigentliches Ziel markiert. Allen steht eine lange Nacht bevor, in der nicht allein nur über das Leben und Sterben der beiden bislang genannten Parteien entschieden wird…
„Stash House“ krankt an zahlreichen (inhaltlichen wie stilistischen) Verfehlungen, Problemen und Enttäuschungen – was sich in dieser Form durch den kompletten Verlauf zieht und sich (entsprechend) unweigerlich negativ auf das
potentielle „Sehvergnügen“ auswirkt. Vorrangig ist dem erschreckend unoriginellen Drehbuch aus der Feder des Newcomers Gary Spinelli die Schuld am letztendlichen „Scheitern“ des Streifens zuzuordnen – denn in dieser Hinsicht gibt es
an nahezu allem (nicht erst bei genauerer Betrachtung) wahrlich eine Menge zu beanstanden bzw. auszusetzen. Nachdem sich gleich zu Beginn ein offenbar extrem verzweifelter Typ in einem Beichtstuhl eine Kugel in den Schädel jagt, werden die Nashs in die Handlung eingeführt – und zwar als er sie (unverhofft) an ihrem Arbeitsplatz besucht, was Regisseur Eduardo Rodriguez („El Gringo“)
vollkommen durchschaubar (ergo: lahm und ineffektiv) als „Suspense-Sequenz“ arrangiert hat. Kurz darauf präsentiert David Emma auf dem Parkplatz vor der Klinik seine neu auf dem Dach ihres Wagens montierte Fahrrad-Transporthalterung – welche allerdings
etwas locker sitzt, wie sie kurzerhand registrieren müssen. Es ist keine „überragende Cleverness“ vonnöten, um vorauszuahnen, dass dieses „Detail“ im Folgenden gewiss noch eine „bestimmte Rolle“ spielen wird. Einen identischen Fall bildet ihre keine 90 Sekunden danach (gemeinsam) getroffene Entscheidung, ihre Mobiltelefone einfach mal auf dem Rücksitz liegen zu lassen, um die in Aussicht stehende Zeit ungestört verbringen zu können – tja,
wie schade (und absehbar), dass die Handys noch immer dort verweilen, als ihnen später (im „umschlossenen“ Haus) bewusst wird, dass ihre Widersacher die Festnetz-Leitung gekappt haben.
Auf diesem Pfade entfaltet sich das gesamte erste Filmdrittel frei jeglicher Überraschung…
Regelmäßig fallen dem aufmerksamen Zuschauer Ungereimtheiten bzw. schlecht durchdachte Inhalte auf, die man so beileibe nicht „klammheimlich unter den Teppich kehren“ kann – es sei denn, mal legt schlichtweg keinerlei Wert auf
solche Dinge (was ggf. aber doch irgendwie „(r)echt traurig“ wäre). Da der
eingetragene Eigentümer des Anwesens Suizid begangen hat, nimmt David (umgehend) die sich ihm bietende Chance wahr, die Immobilie zu erwerben: Gerade einmal 24 Stunden nach der Tat hat er bereits den dafür nötigen „Papierkram“ beisammen! Unschön unglaubwürdig wirkt das alles – und so hätte man auch getrost die Szene herausschneiden können, in der Emma einen fidelen kleinen Vogel in seinem Käfig auf der Terrasse erspäht. Wie es sich herausstellt, war der Verstorbene (indes) bloß nur eine Art „House-Sitter“ – während eigentlich eine mächtige Verbrecher-Organisation hinter allem steckt. Aus diesem Grund weist das Gelände u.a. einen unterirdischen Tunnel sowie zig Überwachungskameras auf, die mit einem hochmodernen Sicherheitssystem vernetzt sind: Kontinuierlich werden die Aufnahmen von einem Computer „gefiltert“, der u.a. Bewegungen und bei sich geführte Waffen registrieren bzw. optisch hervorheben kann, über eine
Gesichtserkennungs-Software verfügt und mit Hilfe von Mikros sogar Gespräche (draußen) in optimaler Qualität wiederzugeben vermag. Darüber hinaus besitzt das Haus Fingerabdruck-USB-Schlösser, auf Knopfdruck schließende Stahltüren sowie mehrere „verborgene Räume“ – nur keinen
konkreten Alarm, genauso wenig wie „Landleitung-unabhängiges“ Internet und Telefon. Und noch so ein Gedanke, der mir spontan in den Sinn kam: Warum nur hat man das Koks hinter dünnen Sperrholz-Platten in einem Wandhohlraum in einer der „Hauptzimmer“ gelagert – wo es doch die eine oder andere (nur schwer zu entdeckende) „Geheimkammer“ gibt…?
Dass sich die Macher in nahezu allen Bereichen ein Stück weit zu sehr auf die verbreitete (in diesem Fall im Prinzip gar unerlässliche)
„Suspension of disbelief“-Herangehensweise des B-Movie-Publikums verlassen haben, sorgt im zunehmenden Verlauf für weiteren Verdruss: In der Realität würden die Cops (speziell in einer so gehobenen Wohngegend) wesentlich früher auf der Bildfläche erscheinen – wohingegen sie sich hier
erst pünktlich zum Finale hin blicken lassen. Nächtlicher Lärm (Schreie, Geklopfe, schallgedämpfte Schüsse etc.), eine brennende Hecke sowie in den Himmel abgefeuerte Fackel: Alles offenbar
halb so wild für die Nachbarn – ganz abgesehen von der Detonation einer Handgranate innerhalb eines Schornsteinschachts. Statt letztere Aktion einfach nur „stillschweigend darzureichen“, wurde der Sachverhalt zu allem Überfluss auch noch
direkt adressiert – womit man sich aber bloß noch zusätzlich verzettelt: Nach der Explosion meint Emma, dass jemand das gewiss gehört hätte und bestimmt nun rasch die Polizei rufen würde – worauf David nur
„Not through these walls“ erwidert. Ähm, schon klar – zumal einer der Killer den Knall draußen im Garten eindeutig mitbekommt und man sich (überdies) selbst durch die geschlossenen Stahltüren hindurch in einer normalen Lautstärke unterhalten kann, so wie kurz zuvor erst geschehen. Es wäre etwas anderes gewesen, wenn man die Handlung in einer Gegend weit außerhalb der Stadt (sprich:
auf dem abgelegenen Lande) angesiedelt hätte – allerdings ist die gesamte Story derart oberflächlich, unterdurchschnittlich und voller Logik-Schwächen gestrickt bzw. ausgestaltet worden, dass ein bis zwei vernünftig-clevere Einfälle (
unterm Strich) auch nicht gerade viel „zum Positiven hin“ verändert hätten...
Seinen Figuren hat Spinelli weder sonderlich inspirierte Dialogzeilen noch allzu vernünftige Charakterzeichnungen „zugestanden“ – und so wirken die Protagonisten durch die Bank weg
langweilig (frei herausragender oder anregender Eigenschaften). In der Hauptrolle liefert Sean Faris („Never back down“) erneut eine überwiegend blasse Vorstellung ab – allerdings mag man ihm im Angesicht des Ausgangsmaterials keinen
umfassenden Vorwurf machen, u.a. da David (der mal weinerlich daherkommt, in anderen Szenen dagegen Verletzungen offenbar
ohne größere Auswirkungen „wegstecken“ kann) per se keinerlei interessante Person ist. Ihm zur Seite steht Briana Evigan („Mother´s Day“), welche ein
grob vergleichbares Szenario bereits in dem (wesentlich besseren) 2010er Streifen „Burning Bright“ durchlebte und im Vorliegenden so gut wie überhaupt nicht gefordert wird – sie sollte aufpassen, künftig keine Parts mehr in solch „unvorteilhaften“ Flicks (siehe auch „Rites of Passage“) anzunehmen bzw.
zu erwischen. Es ist übrigens so, dass sich die Nashs teilweise (zudem) „recht unbedacht“ verhalten – und generell mangelt es ihnen an einer „einträglichen Chemie“. Ihre Widersacher werden derweil von Dolph Lundgren („the Expendables“) und Jon Huertas (TV´s „Castle“) verkörpert, die beide rundum solide agieren: Ersterer mimt den ruhigeren des Duos – während sein Partner „eher aufbrausender“ auftritt. In einem Moment hat man kurz mal die Hoffnung, Dolph´s „gestandener Profi im Dienste des Kartells“ (mit Familie und berüchtigtem Ruf) würde
eine reizvolle Facette besitzen, aus welcher im Folgenden dann wohlmöglich „etwas Belebendes“ erkeimt – doch wird dieser „Background“ nie vertieft und gerät somit schnell wieder in Vergessenheit. Chance vertan. Abschließend bleibt jetzt bloß noch Alyshia Ochse („the Way we weren´t“) als Emma´s Freundin Trish zu erwähnen: Unfassbar plump konzipiert, sollte sich Spinelli für ihre „vollkommen überflüssige Einbindung“ im Grunde genommen schämen...
Thriller mit ähnlichen Basis-Situationen (sprich: Menschen, die in einer isolierten, mehr oder minder gut gesicherten Örtlichkeit gegen andere um ihr Leben kämpfen müssen, welche zu ihnen hineinzudringen versuchen) gibt es etliche – unter ihnen „Panic Room“, „Straw Dogs“ oder „the Strangers“, um mal drei gelungene Vertreter dieses Sub-Genres zu nennen. Es erfordert Geschick, innerhalb des betreffenden „limitierten“ Rahmens eine
ergiebige Ausgangslage zu etablieren sowie
von dort aus an den Suspense-Grad (anhaltend) zu steigern. Leider scheitert der Streifen aber auch an diesen „Notwendigkeiten“: Viel zu offensichtlich wird z.B. ein alter Herd ins Bild gerückt, weshalb man bereits früh erahnt, dass es wohl um mehr als nur die Drogen geht – was allerdings die Tatsache, dass „die Finsterlinge“ ein Vermögen an Koks einfach so in den Müll werfen, beileibe auch nicht glaubwürdiger macht. Darüber hinaus
ziehen sich im Mittelteil einige Minuten unschön, da in ihnen schlichtweg kaum etwas passiert. Zum Glück aber gibt es nach einer knappen Stunde einen „Erschrecker“, der einen durchaus
ein wenig „wachzurütteln“ vermag, und zum Ende hin entfaltet sich außerdem gar eine wahrhaft spannende Sequenz, in der sich David bemüht, unbemerkt an eine Waffe zu gelangen – doch enttäuscht der darauf folgende (überaus einfallslose) Showdown dann wiederum prompt auf breiter Flur. Unterlegt mit einem „unsubtilen“ Score sowie von Cinematographer Matthew Irving („the Echo“) und Regisseur Rodriguez jeweils
bestenfalls routiniert bebildert und in Szene gesetzt, fällt bei dem Streifen überdies noch eine zusätzliche markante Gegebenheit negativ ins Auge bzw. Gewicht: Weite Passagen werden
per Überwachungskameras (im „Nachtsicht-Modus“) dargeboten – was auf Dauer ziemlich öde anmutet und sich obendrein recht zügig als
bloß nur bläulich-grau eingefärbte „normale Aufnahmen“ entpuppt – bis die Verwendung dieses Stilmittels (mit einem Mal) irgendwann plötzlich komplett abbricht bzw. aufgegeben wird. Tja. Zu guter Letzt nun noch (Achtung:
Ironie!) ein „Kompliment“ an diejenige Person, welche auf die „ach so kreativ-tolle Idee“ gekommen ist, an einer Stelle im Verlauf eine Einstellung zu arrangieren, die dem Betrachter allen Ernstes eine „Perspektive“
von einem umfallenden Fahrrad aus präsentiert...
Fazit: Arm an Action, Nervenkitzel, Atmosphäre und Schauwerten, ist „Stash House“ (2012) im Grunde genommen nur weitestgehend „genügsam-anspruchslosen“ Zuschauern nahe zu legen – alle übrigen werden sich nämlich relativ rasch zu langweilen und/oder (direkt von Anfang an) über diverse „inhaltliche wie inszenatorische Verfehlungen“ (wie die höchst unoriginelle Story mitsamt ihrer unaufregend-belanglosen Umsetzung) zu ärgern beginnen. Im Ganzen reichen einige solide Momente sowie die Mitwirkung Evigans und Lundgrens (hier) einfach nicht aus, um diese Low-Budget-Joel-Silver-Produktion tatsächlich weiter zu empfehlen...
mit einer gewissen Tendenz hin zur