Entstehungsdaten
USA 2011
Darsteller:
Dylan McDermott
Connie Britton
Taissa Farmiga
Jessica Lange
Frances Conroy
Evan Peters
Denis O'Hare
Die Serie „American Horror Story“ (des US-TV-Senders „FX“) ist eine Schöpfung der zwei Herrschaften Brad Falchuk und Ryan Murphy, welche sich nach ihrem großen Erfolg mit „Glee“ im Vorliegenden einer ungleich düstereren Materie gewidmet haben – was bereits die tolle Titelsequenz überaus anschaulich vor Augen führt, die übrigens vom „se7en“-Team arrangiert sowie musikalisch ganz hervorragend von „Saw“-Spezi Charlie Clouser untermalt bzw. „akzentuiert“ wurde. Auf unterhaltsame Weise vereint die erste Staffel eine Vielzahl an Einflüssen und Versatzstücken des betreffenden Genres – u.a. aus Werken wie „the Others“, „Rosemary´s Baby“, „the Shining“ sowie der alten „Dark Shadows“-Fernsehsendung – zu einer ebenso interessanten wie schön creepy daherkommenden „Psycho-Drama-Thriller-Grusel-Mixtur“, deren durchweg hochwertige Machart (Regie, Produktionsdesign etc.) nicht nur „auf den ersten Blick“ zu gefallen weiß…
Die Besetzung liefert rundum anständige Performances ab: Jessica Lange (z.B.) ist echt klasse, Taissa Farmiga eine feine Neuentdeckung – worüber hinaus in Nebenparts verschiedene „gern erblickte Gesichter“ zu erspähen sind (á la Kate Mara, Zachary Quinto oder Mena Suvari). Das talentierte Cast-Ensemble hilft, die Vielzahl an Figuren „mit Leben zu füllen“ – auch wenn es zum Teil ein wenig schwierig ist, eine „intensivere Connection“ zu ihnen aufzubauen (wie etwa zum untreuen Ehemann, solide gespielt von Dylan McDermott). Im Laufe der Season kommen immer neue Facetten der Geschichte zum Vorschein, ebenso wie zusätzliche Charaktere ins Spiel – was gegen Ende leider dazu führt, dass manch ein Subplot sowie die eine oder andere durchaus reizvolle Figur nicht unbedingt den Grad an „Aufmerksamkeit“ erhält, den ich mir persönlich (seitens der Skript-Verantwortlichen) gewünscht hätte…
Obgleich jeweils nett ausgearbeitet und ansehnlich präsentiert, stehen weder die konkreten „Scare-Tactics“ noch „Eigenschaften“ jenes (von der Einrichtung und Bauweise her wahrlich schönen) „Spuk-Hauses“ im Mittelpunkt der Betrachtung – sondern die einzelnen (tragisch-grausamen) Geschichten, die sich innerhalb jener „vier Wände“ im Laufe der Jahre ereignet haben, inklusive des „Schicksals“ der gegenwärtig dort lebenden Familie. Die Kombination aus „paranormalen Unheimlichkeiten“ und den verschiedenen „emotionalen Belastungen“ der einzelnen Protagonisten weiß zu gefallen – auch wenn sich einiges entlang „vorhersehbarer Bahnen“ entfaltet. Die Inszenierung ist frei eines Anlasses zur Klage und setzt u.a. unscharfe Bildbereiche sowie punktuelle „rasche Einzelschnitte“ dienlich zur Verstärkung der dichten Basisstimmung ein, während die Neugier des Zuschauers fortwährend aufrecht erhalten wird und einem so einige Sequenzen und Offenbarungen unweigerlich im Gedächtnis verbleiben…
Wer darauf achtet, wird feststellen, dass in bestimmten Momenten die eine oder andere „inhaltliche Regel“ zugunsten spezieller „Überraschungen“ nicht ganz konsequent beibehalten bzw. befolgt wird – obendrein entbehrten gewisse „erkeimte Fragen“ einer schlüssigen Antwort: Warum z.B. ist Haushälterin Moira (verkörpert von der stets verlässlichen Frances Conroy sowie der umwerfenden Alexandra Breckenridge) eigentlich gealtert, obwohl sie innerhalb des Hauses starb? Ich muss zudem gestehen, dass mich die letzte Folge durchaus ein Stück weit enttäuscht hat – u.a. da sie mir einfach zu sehr in die „Beetlejuice“-Richtung tendierte, ohne jeglichem „Schlag in die Magengrube“ auskam sowie in Gestalt eines ebenso lahmen wie absehbaren Cliffhangers ausklang. Schade. Unterm Strich und unabhängig der Tatsache, dass ich mir zeitweise eine „noch bizarrere Herangehensweise“ gewünscht hätte – hach, was hätten andere amerikanische (Pay-TV-) Sender wohl aus dem sexy-grotesken Stoff gemacht – ist dennoch klar festzuhalten, dass es sich bei diesen ersten 12 Folgen (nichtsdestotrotz) um verdammt achtbar-unterhaltsame Serien-Kost handelt…
knappe