Entstehungsdaten
USA 2012
Regie:
John Hyams
Darsteller:
Scott Adkins
Mariah Bonner
Andrei 'The Pit Bull' Arlovski
Jean-Claude Van Damme
Dolph Lundgren
Bei „Universal Soldier: Day of Reckoning“ (2012) handelt es sich um ein knallhartes B-Movie, das bis auf seine solide Inszenierung und „schonungslose“ (zum Teil aber einfach zu
vordergründig-unnötige) Gewalt nicht außerordentlich viel zu bieten hat. Obgleich Regisseur John Hyams mit dreien seiner Darsteller (Jean Claude van Damme, Dolph Lundgren und Andrei Arlovski) bereits den Vorgängerfilm realisierte, sucht man eine Verbindung zwischen beiden Werken vergebens – stattdessen kann man im Prinzip von einem
Reboot der „Franchise“ sprechen. Das an sich ist ja beileibe
kein Problem – „frischer Wind“ ist halt (fast) immer gut – allerdings wäre es notwendig gewesen, der neuen Storyline ein stärkeres „Fundament“ zu verleihen, denn in der präsentierten Form wirkt sie
löcheriger als ein Schweizer Käse, in welchen man zusätzlich noch das Magazin einer AK-47 verschossen hat…
Es ist offensichtlich, dass man (von der allerersten Einstellung an) einen bestimmten „nebulösen Vibe“ erzeugen wollte, was
nicht ohne Reiz ist – doch auch ein solcher muss (insbesondere in diesem Kontext) mit einem gewissen Grad an Substanz unterfüttert sein, um wirklich anständig zu funktionieren: Schließlich handelt es sich hierbei um nichts in der Richtung eines
Cronenberg- oder
David-Lynch-typischen (bzw. -würdigen) Materials. Zusätzliche Infos zu der konkreten Beschaffenheit des „Uni-Sol-Programms“ (inklusive der „zwielichtigen“ Rolle der Regierung) und/oder zu den Strukturen sowie Plänen der „abtrünnigen Soldaten“ wären (zum Beispiel) wünschenswert gewesen – oder auch im Hinblick auf die „Natur“ der per Boot transportierten Lieferungen, welche (seien wir doch mal ehrlich) eigentlich ja nur in den Film eingebaut wurden, da Hyams offenbar Fan eines bestimmten Francis Ford Coppola Klassikers ist…
Scott Adkins ist ein kompetenter Fighter – aber ein arg hölzerner „Mime“. Im Vorliegenden braucht es
schmerzhaft lange, bis er endlich zum
Badass wird – worauf er einem dann allerdings prompt (dank eines gewissen „Twists“)
noch unsympathischer erscheint, so dass es einem
noch schwerer fällt, eine vernünftige „Verbindung“ zu ihm aufzubauen. Im Rahmen der Kampf-Szenen agiert er allerdings spitze. JcvD sieht in den ersten zwei Dritteln (im Rahmen seiner wenigen Screen-Time)
absolut fertig aus – entsprechend verpufft seine „unheimliche Aura“ geradezu mit jedem Anblick seiner
wie zugedröhnt ausschauenden Visage. Erst zum Showdown hin kann er einigermaßen überzeugen – trotz seines „seltsamen“ Make-ups. Lundgren dagegen ist gar noch spärlicher im Film vertreten – spielt seinen Part aber amüsant
over the Top, was ganz gut Laune bereitet. „Pit Bull“ (nein, nicht der Sänger) Arlovski verkörpert eine „dumpfe Kampfmaschine“ indes perfekt –
pun intended! Ferner gibt es da noch Mariah Bonner, welche für ein wenig
Eye-Candy sorgt, offenbar aber noch nie eine Schauspielschule von innen gesehen hat – sowie diverse hässliche muskulöse Typen aus der nächstbesten
Redneck-Muckibude…
Bei einem Flick wie diesem kommt es allerdings eh nur „nachrangig“ aufs Aussehen und die darstellerischen Leistungen an: Was zählt, ist die Qualität der Action – und jene kann hier (zumindest weitestgehend) überzeugen, denn sie kommt
überaus brachial daher, nährt den
nihilistischen Basis-Ton des Streifens und versieht ihn regelmäßig mit kräftigen Gewaltspitzen, die in dieser extremen Ausprägung im Prinzip aber gar nicht nötig gewesen wären. Naja, die
Gorehound-Fraktion wird´s freuen. Handwerklich fallen vor allem die beiden „Pseudo-Plansequenzen“ (am Anfang und Ende) ins Auge – welche jeweils
in Ordnung gehen, aber schwächer als jene im Vorgänger daherkommen und obendrein auch (dank mehrerer Schnitte bzw. Einstellungen) nicht einmal „echt“ sind. Die erzeugte Atmosphäre ist „düster und schmutzig“, einige eingestreute
eher Horror-typische Elemente erfüllen ihren Zweck und selbst die „unspektakulären“ US-Locations sehen keineswegs unansprechend aus – u.a. dank „spezieller charakteristischer Farbtöne“, wie z.B. kräftig-grüne Sumpf- und Wald-Impressionen. Eine Auto-Verfolgungsjagd ist ebenfalls ganz passabel geraten – entfaltet sich aber einen Zacken zu lang, so wie der ganze Film an sich, welchem eine Straffung um rund 15 Minuten gut getan hätte…
Hyams ist ein kompetenter Genre-Regisseur, dem mal ein höheres Budget und ein gutes Skript zu wünschen wäre. Manche Ideen und Ansätze wissen zu gefallen – wie dass die „Uni Sols“ endlich mal
deutlicher als eben jene „Untote“ dargestellt werden, welche sie im Grunde genommen ja sind – wohingegen andere aber viel zu halbherzig präsentiert werden, wie die Sache mit der „Klon-Technik“, dem „Gehirn-Eingriff“ oder der generellen „Fähigkeit der Regeneration“. Im Folgenden noch einmal grob zusammengefasst:
Per se ist das gesamte vermittelte
Albtraum-hafte „Feeling“ okay – sollte aber eigentlich nicht als „Entschuldigung“ für solche Dinge wie Plot-Löcher (
etc. pp.) herhalten. Unabhängig des
„Apocalypse Now“-for-dummies-Storyverlaufs hat es mir außerdem erfreulich zugesagt, eine gewisse (inhaltliche wie stilistische) „Ambition“ seitens der Macher zu erkennen – was in Kombination mit den anderen genannten Faktoren (in erster Linie die
kompromisslos-harte Action) meiner Meinung nach „unterm Strich“ durchaus noch für eine „knappe 6/10“ (auf der abgeschwächten B-Movie-Skala) ausreicht.
knappe