Entstehungsdaten:
USA 2016
Regie:
Shawn Burkett
Darsteller:
Brittany Blanton
Ayse Howard
Nadia White
Hannah Herdt
Roman Jossart
Teaser
Von Shawn Burkett („Bludgeon“) u.a. verfasst, geschnitten, bebildert sowie für nur rund 10.000 Dollar erschaffen, handelt es sich bei „Don´t Fuck in the Woods“ um einen Mix aus einem „Slasher“-Flick und Monster-Movie, der mit einem um den Zusatz
„This Film contains Blood, Boobs, Gore, Genitalia and more!“ ergänzten „Unrated“-Hinweis eröffnet und an dessen Entstehung ich mich als „Associate Producer“ beteiligt hatte: Faktoren, die dem geneigten Zuschauer im Prinzip auf Anhieb verraten, was bei diesem (übrigens keineswegs irgendwie pornographischen)
very-Low-Budget-Horror-Streifen aus dem Jahr 2016 so alles auf ihn zukommt bzw. auf was er sich von Anfang an einzulassen bereit sein sollte…
Im Zentrum der „minimalistisch“ gehaltenen Story steht das lesbische Pärchen Alex (Ayse Howard) und Jane (Brittany Blanton), welches nach stressigen College-Prüfungen gemeinsam mit einigen Freunden (unter ihnen Nadia White, Hannah Herdt und Roman Jossart) zu einem ausgelassenen Camping-Trip in die Wälder Ohios aufbricht, wo sie ihre Zelte aufschlagen, eine Menge Spaß haben und viel trinken. Als einzelne miteinander „intim“ zu werden beginnen, lockt der zugehörige Geruch eine seltsame, die Unglückseligen immerzu rasch „reißende“ Kreatur an. Es dauert eine Weile, bis sich die Verbliebenen dieser Sachlage gewahr werden – worauf es dann auch für sie fortan „ums blanke Überleben“ geht…
„Don´t Fuck in the Woods“ ist eine sich selbst bloß eingeschränkt ernst nehmende sowie punktuell (etwa in Anbetracht zweier sehr Comic-haft präsentierter „erotischer Phantasien“) durchaus parodistische Züge tragende Hommage an artverwandte B-Movie-Kost aus den '70ern und '80ern. Zu dieser Ausrichtung passend, wurde eine frühe Szene in einem altmodischen DVD-Laden angesiedelt, in welchem „klassische Tresen-Gespräche“ (bspw. über die nötigen „Attribute“ einer „Scream Queen“) geführt werden – was mich unweigerlich an eigene Videotheken-Besuche in meiner Jugend erinnert hat. Tja, und der Titel an sich ruft einem natürlich sofort die spätestens seit „Scream“ vertrauten „Genre-Survival-Rules“ in den Sinn…
Nach dem „obligatorischen“, die ersten beiden (Coitus-interruptus-mäßig vollzogenen) Kills aufzeigenden Opener werden die zentralen Charaktere zügig im Geschehen etabliert – ihres Zeichens eine Auswahl gewohnt-gängiger Arche- bzw. Stereotypen (á la ein Sportler, eine Cheerleaderin, ein für „Comic Relief“ sorgender Kerl, der einfach keinen „Stich“ landen kann etc.) – bevor es dann raus aus der Stadt hinein in die Wildnis geht, von der einige nette Luftaufnahmen und „Establishing Shots“ angefertigt wurden. Generell ist anzumerken, dass sowohl die Kamera-Arbeit als auch nächtliche Ausleuchtung jeweils in Ordnung gehen – was bei vergleichbar kostengünstigen Produktionen so beileibe ja nicht immer der Fall ist…
Vor Ort wird u.a. gequatscht, reichlich Bier konsumiert sowie „Truth or Dare“ gespielt. Der gebotene Humor ist gewollt – überwiegend jedoch (dank uninspiriert-platter Albernheiten und Sprüche) nicht wirklich witzig. Die Agierenden werden einem nie sonderlich sympathisch, verbleiben „eindimensional“ und werden überdies von Darstellern portraitiert, die nicht gerade „in den oberen Ligen ihrer Zunft“ spielen. Eins muss man der Besetzung allerdings zugutehalten: Im Gegensatz zu den meisten Mainstream-Veröffentlichungen mutet sie „vom Äußeren her“ tatsächlich mal „realistisch“ an – also frei „wahrer Schönheiten“ sowie mit mehreren, die „das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen“ tragen…
Nicht nur da sie das schlankste und ansehnlichste Mädel der Runde ist, gefiel mir Ayse Howard („the Sleeping Soul“) persönlich am besten – worüber hinaus Brittany Blanton („the Lamb“) zum Ende hin ihre „Toughness“ beweisen darf, Porno-Aktrice Nadia White („Killer Waves“) eh kein Problem damit hat, sich nackig zu zeigen, Hannah Herdt („the Woods within“) eine verkörpert, die sich im Genre kundig auskennt, Roman Jossart („the Wicked One“) für „Belustigung“ sorgt sowie Brandy Mason („Pig Girl“) ebenso mit von der Partie ist wie Scott Gillespie („Watch this“) und Newcomer Brian Cornell. Ihre „ungehobelten“ Performances harmonieren im Grunde prima mit den übrigen Eigenschaften des Streifens…
Neben Sex und sonstigen „Freizügigkeiten“ (á la ein Striptease) wartet der Film auch mit so manchem Liter Kunstblut und einigen soliden „Practical Effects“ (wie z.B. weit aufgerissene Fleischpartien) auf – während die Kreatur an sich eine selbst entworfene und kreierte „Man in a Suit“-Schöpfung ist, deren Anfertigung unter 200 Dollar gekostet hat: In einzelnen (dunkleren) Einstellungen sieht sie gar nicht mal schlecht aus – doch des Öfteren wirkt sie eher unfreiwillig komisch (ähnlich einer Vielzahl alter „B-Movie-Monster“ aus vergangenen Tagen, wohlgemerkt). Auf die Verwendung von „Green Screen“ im Rahmen einer Szene (mit der Clique im fahrenden Wagen) hätte Burkett allerdings definitiv lieber verzichten sollen…
Der Soundtrack setzt sich aus einem '80er-Jahre-esken Score und einer Handvoll Rock/Metal-Tracks zusammen, die Laufzeit beträgt bloß 62 Minuten (plus Abspann, der mit einer „Behind-the-Scenes-Blooper-Auswahl“ unterlegt wurde) und mündet schließlich in einem entfernt an Werke wie „Predator“ oder „Genetic Code“ erinnernden Finale – überraschenderweise inklusive einer kleinen Explosion. Obgleich man von echter Langeweile verschont bleibt, ist das Ganze jedoch (aller dargereichter „Exploitation-Elemente“ zum Trotz) leider weder spannend noch sonstwie zufrieden stellend „aufregend“ geraten: Insgesamt hat´s mir schlichtweg an einem höheren „Fun-Faktor“ gemangelt…
Fazit: „Don´t Fuck in the Woods“ verdient Lob für seine Cast&Crew, welche mit unverkennbarem Spaß und Engagement bei der Sache war. Unabhängig gewisser „Schwierigkeiten“ (wie eine längere Zwangs-Unterbrechung des Drehs, da einige Akteure in einen aggressiven Wespen-Schwarm gerieten) hat Shawn Burkett mit nur sehr geringen finanziellen Möglichkeiten einen Retro-Horror-Streifen realisiert, für den es durchaus ein ihn zu schätzen wissendes Publikum gibt (wie positive Reviews u.a. bei „Fangoria“ und „Ain´t It Cool News“ fraglos beweisen). Demnach muss ich mich zumindest nicht unbedingt schämen, wenn jemand meinen Namen im Vorspann entdeckt. Schade bloß, dass meiner Wenigkeit das Endresultat einfach nicht besser zuzusagen vermochte…
knappe