
Entstehungsdaten:
USA 2020
Regie:
Grace Van Dien
Darsteller:
Michaela McManus
Grace Van Dien
Mark Dacascos
Brit Morgan
Milo Gibson
Trailer
Schauspielerin Grace Van Dien wurde am 15. Oktober 1996 in Los Angeles geboren und trat bereits als Teenager in die beruflichen Fußstapfen ihrer Eltern Carrie Mitchum („Virtual Combat“) und Casper Van Dien („Starship Troopers“). Nachdem die hübsche Urenkelin Robert Mitchums eingangs in mehreren Werken zu sehen war, für die auch ihr Paps vor der Kamera stand – darunter „Christmas Twister“, „Storage Locker 181“ und „Sleeping Beauty“ – wurde sie so ab 2016 herum dahingehend eigenständiger – bspw. im Rahmen von Parts in einigen TV-Movies (u.a. „the Bad Twin“ und „Escaping Dad“) sowie den Serien „Greenhouse Academy“ und „the Village“ – bevor ihre Karriere im Folgenden immer besser ins Laufen kam…
Als Darstellerin ist sie heutzutage (2025) bisher am besten für ihre Auftritte als Sharon Tate in Marry Harron's „Charlie says“ sowie als Chrissy Cunningham in der vierten Staffel des Netflix-Hits „Stranger Things“ bekannt. Man könnte durchaus noch erwähnen, dass sie im Kindesalter als sie selbst bei der 2005er Lifetime-Reality-TV-Show „I Married a Princess“ mit von der Partie war, bei welcher ihr Vater und seine damalige Gemahlin Catherine Oxenberg (samt der kompletten Familie) im Mittelpunkt stand – worüber hinaus man auf jeden Fall noch anführen sollte, dass sie obendrein zu einer durchaus prominenten Twitch-Streamerin avancierte und sogar Mitglied des FaZe Clans wurde. Letzteres endete allerdings nicht so schön…
Nunja, im Vorliegenden soll es hier nun um den 2020er Short „Of Monsters and Muses“ gehen, der eine (ohne Abspann) knapp 15-minütige Geschichte erzählt und nicht nur mit Grace in einer der zwei Hauptrollen aufwartet – sondern zugleich auch ihr Regie-Debüt markierte. Verfasst von ihrem damaligen Boyfriend und Branchen-Kollegen Connor Paolo (u.a. „the Last Stop in Yuma County“ und TV's „Revenge“) – seines Zeichens ebenso ein Newcomer auf dem betreffenden Gebiet (da dieses Skript sein erstes war, das eine Verfilmung erfuhr) – eröffnet das Geschehen mit den in einem Motel-Zimmer einquartierten Schwestern Calliope (Michaela McManus) und Persephone (Van Dien) sowie einer im Radio zu hörenden News-Meldung…
Der Berichterstattung nach treibt ein brutaler Killer dort in der Region sein Unwesen, der es auf blonde Frauen abgesehen hat und als Tatwaffe stets ein Cuttermesser verwendet. Via ein paar clunky Exposition-Dialogzeilen erfährt man unmittelbar darauf, dass die beiden länger keinen Kontakt gehabt hatten – bevor Persephone auf einmal bei Calliope aufgetaucht war und sie (in einer gewissen Bredouille steckend) um Unterstützung bat. Durchaus ein Stück weit missmutig ging jene kurzerhand mit ihr mit – doch nun sind sie geradezu auf sich gestellt und hat auch das hinzugezogene FBI bislang weder konkrete Hinweise auf die Identität noch auf den exakteren Aufenthaltsort des Mörders, dessen Beute-Schema sie ziemlich genau entsprechen…
In einem schicken roten Oldtimer unterwegs – wobei in der Sonora-Wüste außerhalb von Palm Springs gedreht wurde – zicken sie sich u.a. deswegen an, weil Persephone die Reisetasche mit Calliope's Pistole darin in den Kofferraum gepackt hat, und lässt sich erstere darüber aus, warum es sie dermaßen aufregt, dass Trinkwasser „kommerzialisiert“ wurde – also nicht kostenfrei zu haben ist, da man aufgrund der Schadstoffe ja nicht einmal einfach so das aus dem Hahn nehmen kann, ohne einen zusätzlichen Filter kaufen zu müssen. Überdies wird ebenfalls noch ein Kurt Cobain Zitat bzw. eins aus Joseph Heller's „Catch-22“ rausgehauen, nachdem Persephone anmerkt, Calliope möge sich doch bitte nicht so paranoid gebaren…
Ihnen in einem kleinen Laden einige Lebensmittel besorgen wollend, reagiert der Mann an der Kasse (Milo Gibson) abweisend auf Persephone's Anwesenheit – wirkt angespannt-nervös und gibt ihr zu verstehen, besser zügig wieder gehen zu sollen – während ein anderer, sich hinter einer vor sich aufgeschlagenen Zeitung offenkundig verbergender, ernst dreinblickender Herr (Mark Dacascos) auf einem Stuhl in einer der Ecken sitzt, welchen der Bedienstete (auf eine Nachfrage ihrerseits hin) als seinen Manager benennt. Sich von dem Ganzen nicht einschüchtern lassend, erwidert sie selbstbewusst-trocken: „Sexism won't get you anywhere, you deplorable fuck! I'm gonna use your bathroom – and then I'm gonna buy some of your shit…“
Speziell bei dieser Szene wird einem deutlich, dass „Of Monsters and Muses“ nur ein sehr geringes Budget besaß: Der Verkaufsraum ist unverkennbar bloß irgendein Backroom mit ein paar darin aufgestellten Gitterständern, an denen diverse Chips-Tüten hängen, deren Firmen-Logos allesamt mit Tape überklebt wurden. Des Weiteren schaut die Beschaffenheit der Print-Ausgabe, auf deren Titelblatt groß die Headline KILLER STALKS THE DESERT prangt, fernab von authentisch-echt aus und fehlt es grundsätzlich an anderen angebotenen Artikeln (á la Süßkram, Magazine sowie Heiß- und Kalt-Getränke). Schade, dass man für diesen Abschnitt keinen realen Mini-Markt (oder so) für zwei bis drei Stunden mieten konnte oder wollte…
Wieder on the Road – mit der Sonne inzwischen untergegangen – sind sich die Schwestern fortan unsicher, ob ihnen (ihrem Stopp folgend) wohlmöglich ein bestimmter Wagen nachfährt – oder ob das nur dem geschuldet ist, dass sie sich auf der Hauptstraße befinden; mit sonst kaum welchen in der spärlich bebauten und frequentierten Gegend vorhanden. Plötzlich erspähen sie eine winkend auf sich aufmerksam machende Frau in der Dunkelheit: Sally (Brit Morgan) hatte zuvor eine Panne erlitten und ist nun echt froh und erleichtert, von ihnen mitgenommen zu werden – denn auch sie ist blond, hat von dem Killer gehört und wollte die Nacht natürlich generell eh nicht gerade dort draußen in der entlegenen Einöde verbringen…
Zu Calliope's Beruhigung biegt der andere Driver schließlich ab – weswegen sie es Persephone (nichtsdestotrotz eher widerwillig) einige Meilen darauf gestattet, eine Pipi-Pause einzulegen; zumal Sally ebenfalls muss. Was sie nicht wissen: Der Typ aus dem Shop ist ihnen tatsächlich dicht auf den Versen – sowie (selbstredend) nicht der Geschäftsführer des Lädchens. Ab diesem Punkt wird Blut vergossen und bewegt sich das Geschehen in eine Richtung, die ich (bis auf eine Gegebenheit) ungefähr so habe kommen sehen und bei welcher einem spätestens zum Ausklang hin auffällt, dass gewisse „inhaltliche Elemente“ nicht optimal passen bzw. das Skript einer genaueren Rück-Betrachtung des Vorangegangenen dahingehend nicht umfänglich standhält…
An sich eignete sich Paolo's Vorlage prima dafür, um daraus einen Short zu erschaffen: Innerhalb jenes Rahmens entfalten sich die einzelnen Sequenzen nämlich ordentlich bemessen, wurden die Charaktere zweckmäßig gestaltet und wird der finale Akt den einen oder anderen mit Sicherheit überraschen können. Leider aber lässt die Dialog-Qualität bisweilen (unabhängig einiger positiv herausragender Zeilen hier und da) zu wünschen übrig und wird der „Spagat“ zwischen vage im Dienste der Story und Background-Informationen fürs Publikum (insbesondere auf den Sachverhalt-Zusammenhang rund um Dacasco's Part bezogen) nicht optimal gemeistert. Zudem war mir keine der Figuren wirklich sympathisch – nicht einmal Calliope…
Über die Jahre hinweg entfremdet, offeriert dieser Trip den Mädels die Gelegenheit, ein paar Dinge zu thematisieren, welche sie sozusagen Abstand voneinander bewahren ließen, sowie im Zuge dessen erneut zu bonden. Mimisch hat Michaela McManus („Into the Grizzly Maze“) die überzeugendste Performance abgeliefert – während Grace Van Dien („the Fix“) mitunter erstaunlich mau spielt (dabei aber zumindest gewohnt ansprechend zu beäugen ist) sowie sich Brit Morgan („Unfriend“), Milo Gibson („All the Devil's Men“) und Mark Dacascos („Jade“) im Grunde gleichermaßen nicht unbedingt mit Ruhm bekleckern. Bei einer aus Newbies bestehenden Besetzung hätte ich das Präsentierte vermutlich wohlwollender erachtet…
„Of Monsters and Muses“ mangelt es u.a. an einer dichteren Atmosphäre sowie einer Regie und Kamera-Arbeit, die jeweils nicht so belanglos-08/15 daherkommt – worüber hinaus der anvisierte „Ton“ bloß sporadisch vernünftig getroffen wird; womit ich in erster Linie die quirky-schrägeren Momente meine. Seitens der Ausstattung, Ausleuchtung und Verwendung kräftiger Farben sowie von einigen arrangierten Shots her fühlte ich mich angenehm an (bspw. von Comics inspirierte) Neo-Noirs á la „Dark Country“ erinnert – allerdings ziehen eine Reihe von Schwächen den Gesamteindruck derart nieder, dass ich diesem ansonsten handwerklich passabel realisierten Kurzfilm unterm Strich eine Empfehlung verweigere…