
Entstehungsdaten:
USA 2025
Regie:
Eli Roth
Darsteller:
Hailey Kittle
Jonathan Craig
Eli Roth
Tomaso Sanelli
Zu dem Trailer geht's hier!
Einer der Fake Trailer, die im Rahmen des 2007er Tribute-to-Exploitation-Cinema-Projekts „Grindhouse“ entstanden – welches sich ja wiederum aus Robert Rodriguez's „Planet Terror“ und Quentin Tarantino's „Death Proof“ zusammensetzt(e) – war ein knapp zweieinhalb-minütiger zu einem Holiday-themed-Slasher mit dem Titel „Thanksgiving“, bei dem Eli Roth (u.a. „Hostel“, „the Green Inferno“ und „Knock Knock“) Regie führte und der aufgrund des Gebotenen dafür verantwortlich war, dass das gesamte Unterfangen in den USA beinahe ein NC-17-Rating erhielt. Dank des Settings und der vergnüglichen Präsentationsweise jener brutalen, an sich düster-unbehaglichen Film-Snippets kam Roth's „Vorschau“ prächtig an und animierte ihn und seinen Co-Autoren Jeff Rendell im Folgenden außerdem dazu, die Materie über die nächsten Jahre hinweg „nebenbei“ kontinuierlich weiter auszubauen – hin zu einer vollwertigen Kino-Veröffentlichung, die mit einem weltweiten Einspiel-Ergebnis von über 46 Millionen Dollar im Winter 2023/24 schließlich zu einem lukrativen Hit avancierte…
Während der Dreharbeiten zu letzterer kamen Roth und Rendell scherzhaft auf die Idee eines Killers, der ein ganz besonderes Mord-Instrument für seine Taten nutzt: Eine Vorstellung, an der die beiden dermaßen ihre Freude hatten, dass sie sich kurzerhand zu einer Umsetzung eben jenes irrsinnigen Konzepts entschlossen – und zwar in derselben Form wie ihre zweite Kollaboration damals (nachdem Rendell bereits in „Cabin Fever“ in einer kleinen Rolle aufgetreten war). Roth dazu: „I love a good fake trailer. You get to make the best parts of the movie without having to figure out the boring things like plot, character, or emotional arc. It’s pure cinematic junk food.“ Und so entstand dann also „the Piano Killer“: Nur rund 90 Sekunden lang sowie im August 2025 sowohl offiziell bei „YouTube“ gepostet als auch in den Staaten bei Screenings von Joe Begos' „Jimmy and Stiggs“ zu sehen – dem Debüt-Release von Roth's neuem Indie-Studio „The Horror Section“, welches es sich auf die Fahne geschrieben hat, „the kind of unrated, hardcore, uncut horror films that fans love“ zu erschaffen…
Unterlegt mit Klavier-Musik und einem Grindhouse-typischen Voiceover (sprich: kurze Sätze mit kleinen Pausierungen dazwischen, von einer tiefen männlichen Stimme vorgetragen), wird in Gestalt einer Frau (Hailey Kittle) eröffnet, welche nachts durch eine dunkle Gasse schreitet – offenbar mit jemandem, der sie verfolgt, ein paar Meter hinter ihr; von dem aber bloß sein Schatten an der Wand gezeigt wird. Als sie stehen bleibt und sich verängstigt umschaut, hört sie plötzlich etwas über sich, sieht hoch, schreit laut auf – und wird von einem herunterfallenden Piano aus dem Leben gerissen! Die ermittelnden Detectives (Russell Yuen und Jeff Teravainen) sind ratlos – doch handelt es sich dabei um keinen Einzelfall: Bald schon finden weitere Opfer (darunter Jonathan Craig, Tomaso Sanelli und Roth himself) auf jeweils ähnliche Weise ihr rabiates Ende – denn „the ultimate weapon has struck a chord... with a madman!“ Über ihn, seine Motive und diejenigen, die er im Visier hat, erfährt man genauso wenig wie über die umfassende Geschichte an sich – was aber eh not the Point here ist…
Seitens seines Stils (Farbtöne, Kleidung des Mörders etc.) kommt „the Piano Killer“ als eine Verbeugung vor italienischen Giallos daher, wie sie einst durch Mario Bava und Dario Argento geprägt wurden – bloß dass statt Klingen im Vorliegenden halt verschiedene Klavier-Sorten verwendet werden, um Menschen u.a. zu erschlagen und zu enthaupten. Offenbar körperlich ziemlich stark, um die Instrumente derart bewegen zu können, hat der Übeltäter einen Hang dazu, sie auf Leute hinabstürzen zu lassen – so wie auf ein Pärchen (Leah Sharp und Joe Delfin) beim Sex, das es erst zu spät über sich an der Decke befestigt bemerkt. Abstrus, trashy, schwarz-humorig und überzeichnet, hat Roth Genre-Klischees aufgegriffen, gibt es Easter Eggs zu entdecken (wie dass die Cops dieselben wie in „Thanksgiving“ sind) und werden einem überdies eine Reihe von Wortspielen serviert – á la „Now it's his way… or the Steinway“, „Pray you're not note-worthy“ oder „He has your keys, he reads your notes, he's in your bass…ment“. Und wann nun ist die „Langfassung“ dieser Preview zu erwarten? Na, im August 2042, natürlich…
Kurzum:
Amüsant absurder Nonsens mit Blood, Puns, Winks, Tits, Intercourse and Guts.
- ohne Wertung -
