
Entstehungsdaten:
USA 2022
Regie:
J. Houston Yang
Darsteller:
Samantha Win
Daniel Bernhardt
Link zum Kurzfilm
Bei „Loss Prevention“ (2022) handelt es sich um einen (ohne Abspann) rund fünfminütigen „Short“ aus dem Hause „Aether Films“ – einer kleinen in El Segundo ansässigen Schmiede, die vorrangig hochwertige Werbe-Clips (u.a. für Ducati, Chipotle, Continental und Aston Martin) realisiert sowie dabei eng mit der direkt angegliederten Firma „Lightcraft Production Services“ kooperiert, welche sich wiederum auf den Einsatz innovativer Drohnen-, Robotics- und Kamera-Systeme spezialisiert hat. Anfang 2021 – nach einer Beteiligung an Michael Bay's „Ambulance“ – wurde der Gedanke gefasst, selbst mal ein eigenes narratives Kurz-Format-Projekt zu stemmen – worauf man sich stracks auf „Ideen-Suche“ begab. Am Ende erhielt ein geradezu maßgeschneiderter Pitch J. Houston Yangs (bis dato hauptsächlich Creative Director bei zehn Folgen von MTV's „Punk'd“) den Zuschlag, dessen Ausgestaltung und Umsetzung dann innerhalb der nächsten vier Monate erfolgte…
Gedreht in der kalifornischen Mojave Wüste (in einem ausgetrockneten Seebett bei El Mirage) sowie vor dem Background unerbittlich miteinander konkurrierender Tech-Unternehmen in den Utah Badlands des Jahres 2038 angesiedelt, wird die Geschichte zweier Agenten einer dieser Konzerne erzählt, die in einem PS-starken Jaguar einer „abtrünnigen“ Drohne hinterherjagen – seitens ihres Arbeitgebers schwer unter Druck stehend, da sie ein von dem Fluggerät transportiertes „Päckchen“ (mit einem ihnen unbekannten Inhalt) eigentlich „ohne Probleme“ in ihren Besitz hätten nehmen sollen, bevor jedoch etwas schief lief und in der aktuellen Situation resultierte. Mit ihm (Daniel Bernhardt) am Steuer, obliegt es nun ihr (Samantha Win), das Ding vom Himmel zu holen, ehe es zu spät ist und sie es verlieren. Eine dafür geeignete Waffe haben sie zwar – allerdings befindet sich diese in einer auf dem Dach befestigten Kiste und steht ein Anhalten aus Zeitgründen außer Frage…
„Loss Prevention“ entfaltet sich rasant und ist ansehnlich anzuschauen – worüber hinaus einem die Musik-Untermalung (vom Score über einen coolen Auszug aus einem Rolling Stones Song bis hin zum Schluss-Credits-Track) ebenfalls zuzusagen vermag. Dennoch war das Werk insgesamt leider nicht dazu in der Lage, mich im erhofften Maße zufrieden zu stellen. Mit zurückzuführen ist dies auf die oberflächlich daherkommende Story – McGuffin inklusive – was ich bei Kurzfilmen generell aber nicht unnötig gewichtig negativ in meine Bewertung mit einbeziehe: Im Vorliegenden haben mich da eher einzelne Dialogzeilen (wie gewisses „Mano-a-Mano“-Gerede Bernhardts), eine wortwörtliche „ehrenhafte Verbeugung vor dem Gegner“ (Mensch kniet vor Drohne) sowie das unmittelbar vor einer weiteren Eskalation der Ereignisse einsetzende Ende ein Stück weit verstimmt – während es mich „schmunzeln“ ließ, dass das Skript von ganzen drei Leuten verfasst wurde…
In den beiden einzigen On-Screen-Rollen rufen Daniel Bernhardt („Deathstalker“, 2025) und Samantha Win (Kitana aus der „Mortal Kombat: Legacy“ Webserie) keinen Grund zur Klage hervor: Jeweils zugleich auch geübte Stunt-Performer – sie u.a. bei „Sucker Punch“, „In Time“ und „Army of the Dead“; er des Öfteren im Rahmen von „87North“-Kollaborationen (darunter „Atomic Blonde“, „John Wick: Chapter 2“ und „Nobody“) – macht es durchaus eine Menge her, dass man ausgiebig und klar aufgezeigt erhält, dass es Win selbst ist, die bei hohem Tempo durchs Seitenfenster raus aufs Wagendach klettert. In jener Szene lenkt Bernhardt den Jaguar – in anderen Stunt-Fahrer Jeremy Fry („Baby Driver“), dessen Karriere in der Branche wiederum bis hin zu „Swordfish“ (2001) zurückreicht. Die Waffe, welche sich Win beschafft, scheint allerdings ein wenig „leicht“ dafür zu sein, dass das reale australische Modell normalerweise stolze 7,3 Kilogramm wiegt…
Wie zu erwarten war, überzeugt „Loss Prevention“ optisch dank des Könnens der Crew sowie der technischen Ausstattung: Cinematographer Tyler Weinberger (TV's „Slutever“) hat diverse Kameras genutzt und prima eingesetzt – eine „reguläre“, eine an einer Drohne, drei kleine an der Luxus-Karosse sowie eine am Schaft des Gewehrs – die Choreographie aller Elemente, Yang's Regie und Editing passen. Kurzweilig und zügig, hat man sich für diesen „Short“ im Prinzip dem Stil einer Premium-Autowerbung bedient: „Style over Substance“ – ähnlich wie bei dem ungefähr zur selben Zeit von Matt Barron und „Aether/Lightcraft“ entstandenen „Car Concept“-85-Sekünder „Terra“; hier jedoch Dialoge sowie einen minimal größeren Handlungs-Umfang aufweisend. Alles in allem hätte ich mir einfach „etwas mehr“ gewünscht – nicht nur auf den Einsatz einer Gatling-Gun bezogen. Das Rammen des anvisierten Fluggeräts mit dem Wagen – das hatte aber definitiv was…
gute
