In dem 2017er Thriller „Blood Money“ treffen sich drei Schulfreunde (Ellar Coltrane, Willa Fitzgerald und Jacob Artist) einige Monate nach Abschluss der High-School wieder, um gemeinsam einen Rafting- und Camping-Trip anzugehen. Dabei stoßen sie auf einige im Fluss treibende Säcke voller Geld – worauf ein Streit zwischen ihnen entbrennt, wie mit dem Fund umgegangen werden soll: Polizei informieren – oder einfach behalten? Schon bald geraten sie ins Visier des eigentlichen „Besitzers“ der Millionen (John Cusack), der das Gebiet bis dahin nach eben jenen durchsucht hatte…
Bei dem Film hat Lucky McKee Regie geführt, den ich als Regisseur echt schätze. Inszenatorisch handelt es sich bei diesem hier leider um sein (bis zum Punkt seiner Entstehung) konventionellstes Werk, das sich u.a. optisch in keiner Weise von der Schar gängiger VoD/DtV-B-Movies unterscheidet: Solide – aber weder nennenswert spannend noch „atmosphärisch“. Das Gefühl hatte ich bereits beim Trailer – weshalb ich den Streifen auch so lange „vor mir hergeschoben“ hatte: Aufgrund der Befürchtung, es wäre für ihn bloß eine „lieblose Paycheck-Arbeit“ gewesen…
Es gibt keine Sympathieträger – und so einige ihrer Entscheidungen sind nicht allzu cleverer Natur. Cusack mimt auch keinen eiskalten Killer – sondern einen, der eigentlich nicht die Absicht hatte, jemanden zu töten. Aber so viel Geld kann Menschen nunmal zu „bestimmten Handlungen“ bewegen – siehe John Huston´s „The Treasure of the Sierra Madre“ oder Walter Hill´s „Trespass“. Spätestens in der zweiten Verlaufshälfte erkennt man dann, dass es offenbar wohl die Zeichnungen und Konstellationen der Figuren waren, die McKee zur Mitwirkung bewogen hatten…
Neben Geld, Gier, Hoffnungen und Bedürfnissen geht es ebenfalls um das Mädchen der Clique, für welche beide Jungs Gefühle hegen, seit sie in die Pubertät gekommen waren. Dieses Gender-bezogene Element der Geschichte (das „männliche Besitzstreben“ in Bezug auf sie sowie ihre Umgangsweise damit) ist reizvoll – und die Szene, in der die überzeugende Willa Fitzgerald genau das endlich mal ausspricht, richtig gut. Das letzte Drittel wusste mir schließlich brauchbar zu gefallen – nur schade, dass die vorangegangenen zwei merklich schwächer geraten sind…
Enttäuschende gute