Bei dem „minimalistischen“ Thriller „Monolith“ handelt es sich um eine Graphic Novel Verfilmung aus dem Jahr 2016, die hierzulande aber erst 2024 veröffentlicht wurde und in dessen Zentrum ein neuartiges High-Tech-Smart-Car steht: Ein modernes, an sich durchaus schickes SUV – komplett u.a. mit KI, kugelsicherem Glas und einer Karosserie aus geradezu unzerstörbarem Titan (da hat selbst Tesla´s Cybertruck keine Chance gegen). Im Film nimmt Sandra (Katrina Bowden) eben jenen neuen Wagen ihres Mannes, um damit in aller Bequemlichkeit zu ihrer Mutter zu fahren. Mit dabei: Ihr keiner Sohn David im Kindersitz auf der Rückbank. Wegen eines Staus wählt sie kurzerhand die ihr vom Navi vorgeschlagene schnellste neue Route aus: 50 Meilen auf einer „Staubpiste“ quer durch eine bergige Wüstenregion in Kalifornien…
Nach Anbruch der Dunkelheit kommt es auf der Strecke jedoch zu einem Wildunfall. Als sie den Wagen verlässt, um nach dem Tier zu sehen, löst ihr an ihrem Handy spielendes Kind dann aber unwissentlich/versehentlich die „Lockdown“-Funktion des Fahrzeugs aus, welches sich prompt verriegelt und sie fortan nicht mehr reinlässt (das Handy selbst wird von David drinnen dann fallengelassen – und kann auch nicht wieder aufgehoben werden, da der Kleine ja am Sitz festgegurtet ist). Alle Versuche, sich Zugang zu verschaffen, misslingen. Am nächsten Morgen beginnen die Temperaturen gnadenlos zu steigen, so dass Sandra auf jeden Fall tätig werden muss, um ihr Sohn (und sich) vor dem Hitze- oder Dehydrationstod zu retten…
„Monolith“ ist quasi ein cooler 30-bis-40-Minüter – leider gefangen in dem „Corpus“ eines 80-Minüters. In der ersten Viertelstunde gibt´s ein paar Hintergründe zu Sanda – u.a. dass sie mal ein Popstar war, bevor sie schwanger wurde, und ihr Mann sie wohlmöglich gerade betrügt – was man im Prinzip aber alles hätte weglassen können, da es letztlich ja nur um die Situation rund ums verriegelte Auto geht. Zudem gibt es einen bissigen Wildhund, gegen den sie sich im Verlauf wehren muss, und marschiert sie zweimal los, um nach Hilfe zu suchen. Eine Menge „Füllmaterial“ also – welches zudem mitunter verärgert (etwa weil sie die Straße nicht einfach weiter geradeaus läuft, anstatt zum Wagen zurückzugehen, oder sie an einer Stelle an einem verlassenen Flugfeld ein großes Reifenfeuer entzündet, sich davon aber ebenfalls prompt wieder entfernt)…
Dazu solche Sachen wie: Trinkwasser nutzen/verschwenden, um das Wagendach zu kühlen, weil sie glaubt, dass es dadurch für ihr Kind drinnen etwas kühler wird – plus gleich zwei Traum-/Halluzinations-Sequenzen! Die Situation ist für Sandra natürlich von Angst und Verzweiflung geprägt – was nachvollziehbar ist, aber nicht ausreicht, um den Suspense-Grad für den Zuschauer vernünftig aufrecht zu erhalten (vielleicht für manche Mütter oder Väter ja schon; wer weiß, keine Ahnung). Bei dem quengelnden oder weinenden Kind war ich sogar froh, dass es irgendwann meist nur noch bewusstlos war. Katrina Bowden (u.a. „Tucker and Dale vs Evil“) macht ihre Sache allerdings überzeugend – und sieht zudem (nicht nur auf bestimmten durchaus coolen Poster-/Cover-Motiven) ansprechend attraktiv aus…
Generell gefiel mir der Look des Films: Von den Wüstenlocations über ein ausgeschlachtetes Passagierflugzeug bis hin zu mehreren schicken Drohen-Aufnahmen. Doch gegen die Probleme des Drehbuchs kommt halt nichts (auch nicht die Regie Ivan Silvestrinis) wirklich an – siehe bspw. eine plumpe „Spannungs-Situation“ zu Beginn (an einer Tankstelle) oder einfach nur die unsympathische Gegebenheit, dass sich Sandra im Wagen bei der Fahrt eine Zigarette ansteckt (und das nicht nur weil David Asthma hat; egal ob nun bei geöffnetem Fenster oder nicht). Was dem Ganzen dann aber „den Rest gibt“, sind die finalen 10 Minuten: Da kommt man aus dem ungläubigen Staunen und Lachen kaum heraus. Realitätsfern, bescheuert sowie mit „amüsanten“ Effekten. Kurzzeitig hatte ich noch die Hoffnung, dass sich das auch bloß eine Einbildung/Traumsequenz entpuppen würde – aber nee…
gute