Zum ersten Mal habe ich mir nun auch einen Film im brandneuen „Maximum 3D“-Saal des Cinemaxx Hannover angesehen – und ich muss sagen: Hat mich schon schwer beeindruckt, vor allem die Schärfe des gebotenen (Digital-) Bildes (als würde man sich ne BluRay im Kino ansehen 😉 ). Der Film ist natürlich im Prinzip extra dafür gemacht worden – weshalb man ihn auch möglicht in dieser Form ansehen sollte. Das Drumherum stimmte also schonmal…
Grundsätzlich muss ich (vorweg, also an dieser Stelle) dazu sagen, dass ich James Cameron für überschätzt halte. Er ist ein guter Regisseur, keine Frage – bloß sehe ich seine Werke jetzt nicht unbedingt als die Meilensteine an, als welche sie des Öfteren hingestellt werden … und „
Avatar“ fügt sich nahtlos in diese generelle Einschätzung seines Handwerks bzw. Oeuvres ein.
Technisch ist der Film im Grunde genommen perfekt: Die Special Effects sind beeindruckend und von höchster Qualität, die Optik ist toll, alle anderen „Tech Values“ stimmen ebenfalls. Die Na'vi wirken zudem besser als gedacht (nur Frau Weaver´s Avatar gefiel mir irgendwie nicht, Neytiri indessen war sogar relativ sexy 😉 ) – selbst die „bunte Welt“ Pandoras fand ich überraschend klasse. Beim Score hat man es jedoch etwas übertrieben. Derweil erfüllen die menschlichen Darsteller allesamt ihre angedachten Zwecke auf anständige Weise. Langweilig wird es (trotz der langen Laufzeit) übrigens nie, der Action-Gehalt ist in Ordnung und die ruhigeren Szenen wirken keineswegs wie irgendwelche „Lückenfüller“ zwischen den eindrucksvolleren Set-Pieces, von denen es etliche gibt. Eye Candy wohin man blickt.
Wo der Film enttäuscht, ist auf der inhaltlichen Ebene zu verorten – die Story ist nämlich arg mäßiger Natur Schrägstrich Beschaffenheit: „Der mit dem Wolf tanzt“ im Weltall, komplett mit Öko-Botschaft und in Bunt. Das trifft es ziemlich gut. Auch ist der Film in weiten Teilen vorhersehbar – hinzu kommen noch einige Kleinigkeiten, wie dass die Soldaten das Einsatzgebiet quasi als „Hölle auf Erden“ beschreiben, es aber keine einzige Szene gibt, die etwas in jener Richtung veranschaulicht bzw. untermauert...
Unterm Strich ist „Avatar“ einer großen Seifenblase nicht unähnlich: Farbenfroh schimmernd, unterhaltsam und schön anzusehen – allerdings mit einem Mangel im Bereich des Inhalts bzw. der (erhofften/gewünschten) Substanz. Nichtsdestotrotz aber handelt es sich bei diesem Mega-Projekt insgesamt um den wohl zufriedenstellendsten Blockbuster des Jahres – zumindest wenn man ihn so sieht, wie von den Machern beabsichtigt (in 3D, auf einer möglichst großen Leinwand sowie mit tollem Sound).
Abzüglich aller Boni (Kino, 3D etc.) würde ich alles in allem
vergeben.