Bei dem niederländischen Thriller „
App“ (2013) von Bobby Boermans handelt es sich um einen relativ belanglosen Genre-Vertreter, in dessen Verlauf sich eine „Iris“ genannte Smartphone-Anwendung (ja, rückwärts gelesen heißt das „Siri“) selbständig macht und im Folgenden allerlei Chaos, Unheil und Schrecken verbreitet – zumal sich die ganze Sache schon bald nicht mehr nur aufs Handy beschränkt, sondern obendrein plötzlich diverse weitere technische Systeme überall in der Stadt (á la PC-Netzwerke, Geräte im Krankenhaus oder sogar Ampelanlagen) „befallen“ werden. Leider aber misslingt es dem Film, sowohl ein cleveres Statement zum gegenwärtigen Zeitgeist (z.B. im Hinblick auf die Verfügbarkeit, Verbreitung, Abhängigkeit und Gefahren von bestimmten Kommunikationsmitteln) abzugeben als auch jemals (in Sachen Inhalt und/oder Präsentation) ein wahrhaft „spaßig-unterhaltsames Level“ zu erreichen. Was durchaus in Richtung „Eagle Eye“ trifft „Ghost in the Machine“ hätte tendieren können, kommt stattdessen im Stile eines besseren Made-for-TV-Movies daher – reich an Vorhersehbarkeiten, Klischees, eindimensionalen Figuren und so mancher evidenter Ungereimtheit. Und nur weil die Hauptprotagonistin Psychologie studiert und einige Verweise an René Descartes auszumachen sind, heißt das noch lange nicht, das irgendetwas von dem Gebotenen irgendwie „tiefschürfend“ daherkommt. Naja, zumindest ist Hannah Hoekstra recht süß und mimisch durchaus mit solidem Talent gesegnet. Die aktive Einbindung der Zuschauer-Smartphones – also das „Second Screen“-Gimmick, bei dem der Betrachter während des Sichtens ergänzende Infos, zusätzliche Bilder sowie Videos mit alternativen Perspektiven übermittelt bekommt – ist übrigens eher ablenkend und (ebenfalls) beileibe nicht so reizvoll wie eigentlich erhofft. U.a. dank des straffen Tempos und einer feinen Pre-Credits-Sequenz erhält der Streifen von mir abschließend dann aber doch noch eine „knappe 4/10“ zugestanden.
knappe
In Gestalt seines Regiedebüts „
Man of Tai Chi“ (2013) beweist Keanu Reeves ein anständiges Maß an Talent auf jener Seite der Kamera – während er auf der anderen (sprich: davor) noch immer relativ weit von „preisverdächtig“ entfernt ist. Vorteilhafterweise verkörpert er im Vorliegenden einen „emotionslosen Baddie“ – wodurch jenes Manko nicht allzu heftig zu Buche schlägt. Problematischer ist eher, dass Mr. Reeves durchaus ein wenig wie ein „Fremdkörper“ innerhalb des Gesamtgeschehens anmutet – u.a. umringt von einem ansonsten nahezu ausschließlich asiatischen (im O-Ton zudem die dortige Landessprache sprechenden) Cast-Ensemble, aus deren Reihen die betreffenden Fighter überdies noch deutlich besser kämpfen können als er (was vor allem in Anbetracht seiner hölzernen Moves beim Showdown unvorteilhaft ins Auge fällt). Zum Glück jedoch beherrscht nicht nur Hauptdarsteller Tiger Hu Chen die „physischen Aspekte“ seines Parts herausragend stark – was Choreograph Yuen Woo Ping im Zuge diverser hochklassig in Szene gesetzter Auseinandersetzungen prima zur Geltung gebracht hat (schade nur, dass bei diesen ab und an auf „unnatürlich“ ausschauendes „Wire Work“ zurückgegriffen wurde). Ergänzt um teils arg schlechte CGIs (Stichworte: Helikopter und Auto-Crash) sowie eine sich überwiegend unoriginell und abwechslungsarm entfaltende Story, bei der so einige Ansätze und dramatische Subplots (Familie, potentielle Freundin, Medienkritik, Kulturerbe, die Philosophie hinter Tai Chi, gewisse psychologische Auswirkungen auf den Hauptprotagonisten etc.) leider nur unbefriedigend oberflächlich mit eingebunden bzw. angegangen wurden, entpuppt sich der Streifen letzten Endes als ein zwar ambitioniertes, nichtsdestotrotz aber weitestgehend typisches Genre-Werk, dem es u.a. sowohl an Spannung als auch „dem gewissen Etwas“ mangelt. Unabhängig dessen können entsprechend geneigte Zuschauer Schrägstrich „Fans“ dennoch getrost mal einen Blick riskieren…
gute
In zweierlei (markanter) Hinsicht handelt es sich bei dem aus Frankreich stammenden dramatischen Thriller „
Intersections“ (aka „
Collision“) aus dem Jahre 2013 um eine ziemlich typische Luc Besson Produktion: Während (zumindest) die Inszenierung kompetent daherkommt, krankt der Streifen insgesamt jedoch merklich an einem nicht gerade hochwertigen Drehbuch. Regisseur und Skript-Autor David Marconi („the Harvest“) gelingt es innerhalb der ersten Laufzeithälfte zwar, ein nettes Geflecht aus Intrigen und Verstrickungen aufzubauen, aus denen tatsächlich auch einige mehr oder minder brauchbare (obgleich nur eingeschränkt überraschende) Wendungen hervorgehen – nachdem sich das Geschehen irgendwann allerdings von dem zentralen Unfallort in der Wüste entfernt, zerfällt der Film inhaltlich (unvorteilhaft) in zwei verschiedene Teile und lässt prompt ein auffälliges Stück weit nach (u.a. im Bereich der Spannung und Glaubwürdigkeit). Absoluter Tiefpunkt in Sachen Logik ist ein sich in dieser Phase ereignendes „Zusammentreffen“ einiger Protagonisten in einer kleinen Gasse (Stichwort: Frau mit Waffe und Burka). Action sucht man abseits des großen (hervorragend in Szene gesetzten) Crashs am Anfang übrigens vergebens – was so aber vollkommen in Ordnung ist. Mit Frank Grillo („the Grey“) und Jamie Alexander („Thor“) ansprechend besetzt, liefern die gecasteten Akteure durchweg brauchbare Leistungen ab – und das obgleich ihre Figuren im Grunde allesamt eher unsympathisch gezeichnet daherkommen. Was letztendlich bleibt, ist eine optisch ansprechende, sich straff und unterhaltsam entfaltende Veröffentlichung, der es jedoch u.a. an Originalität bzw. generell an einer besseren Vorlage mangelt: Ein unvorteilhaft überkonstruiertes Werk, das (leider) immer stärker an „Sinn“ einbüßt, je weiter es voranschreitet und je mehr man darüber nachdenkt…
Angeblich hat der amerikanisch-russische Action-Thriller „
Red Sky“ (2014) stolze 25 Millionen Dollar gekostet – leider jedoch sieht der fertige Streifen in etwa bloß so aus, als hätte das Budget nicht mehr als nur ein Drittel jener Summe betragen (sprich: da kann auf keinen Fall alles „mit rechten Dingen“ zugegangen sein). In diesem Sinne erhält man als Zuschauer nun eine Vielzahl an CGI-Flugsequenzen in teils furchtbar schlechter Qualität geboten, bei denen die Editing-Arbeit obendrein auch noch (ärgerlich) zu wünschen übrig lässt. Strikt im „B-Movie-Kontext“ betrachtet, würde ich Mario van Peebles´ („Posse“) Regie im „mittleren Durchschnittsbereich“ verorten, während die Darsteller (von Cam Gigandet und Shane West über Bill Pullman bis hin zu „Backstreet Boy“ J.C. Chasez und sogar Martin Kove) im Grunde allesamt „nicht gerade Glanzleistungen“ erbringen. Zumindest aber bleibt festzuhalten, dass Rachel Leigh Cook selbst 15 Jahre nach „She´s all that“ noch immer überraschend „süß“ daherkommt. Das Skript (inklusive Story, Dialoge, Charakterzeichnungen, Plot-Entwicklungen und Pseudo-Twists) vermag nie wirklich zu überzeugen: U.a. benötigt die Handlung viel zu lange, um endlich in Gang zu kommen, sind dramaturgische Schwächen unverkennbar und entfaltet sich die ganze Schose entlang ebenso uninteressanter wie unorigineller Bahnen. Nach der Sichtung des Trailers hatte ich meine Erwartungen bereits deutlich nach unten geschraubt – der Film an sich hat selbst diese allerdings noch einmal merklich unterboten. Kurzum: „Red Sky“ ist ein recht langatmiger, inhaltlich wie handwerklich mit teils massiven Mängeln behafteter, stellenweise geradezu lächerlicher „Rohrkrepierer“, den man besser meiden sollte – also gebt schön Acht: Das doch recht coole deutsche Covermotiv täuscht gewaltig!