„Aux yeux des vivants“ (deutscher Titel: „Among the Living – das Böse ist hier“) ist ein 2014er Horror-Streifen des Gespanns Alexandre Bustillo und Julien Maury (u.a. „Inside“ und „Livid“), der mit einem ebenso „abstoßenden“ wie gewalttätigen Prolog eröffnet – nur um dann plötzlich die betreffende „intensive Atmosphäre“ gegen ein ruhiges „Stand by me“-eskes Szenario auszutauschen, bei dem drei „rebellische“ junge Jugendliche im Mittelpunkt stehen. Leider sind eben jene recht unsympathische Kids – was für den Zuschauer nicht gerade von Vorteil ist…
Bei ihren Streifzügen durchs Umland ihres Wohnorts beobachten sie in einer alten, verfallenen Filmstadt (nette Location!) die Verschleppung einer Frau – worauf sie ihren Mut zusammennehmen und sie zu retten gedenken: Im Zuge dessen geraten sie allerdings mit den beiden Tätern in Kontakt – einem „Agent Orange“-artig physisch wie psychisch kranken Mann und dessen großer, weißhäutiger, haarloser (mutierter?) Sohn – vor denen sie gerade noch so flüchten können, bevor Paps seinen Spross kurzerhand hinter ihnen her schickt, was zu neuerlichen Grausamkeiten führt…
Leider bewegt sich der Streifen fast komplett entlang vorhersehbarer, altbekannter „Genre-Pfade“, wartet mit einem mauen Drehbuch (samt einiger mächtiger Logik-Schwächen) auf und kann zudem weder darstellerisch noch inszenatorisch vernünftig überzeugen. Bei einigen brutaleren Sequenzen sowie während dreier (!) Home-Invasion-Passagen beweisen Bustillo und Maury durchaus ihr Talent fürs Erzeugen von Spannung und Unbehagen – nur reicht das im Ganzen definitiv nicht aus, zumal auch das da Gebotene nicht sonderlich origineller oder kreativer Natur ist…
Und der Gore-/Gewalt-Faktor? Überwiegend wird hier immerzu unmittelbar vor den expliziteren Akten bzw. Momenten weggeblendet: Sie werden der Vorstellungskraft des Publikums überlassen – mit Ausnahme eines überraschend drastischen Splatter-Effekts. Den Machern ging es merklicherweise eher um „Ungemütlichkeit“. Das „Sehnsucht nach einer glücklichen Familie“-Thema Bustillos und Maurys ist erneut erkennbar – plus diverse andere dem Horror-Genre entnommene Versatzstücke (Clown-Maske, Babysitterin, fieser Stiefvater, überflüssiger Epilog etc.)…
Kurzum: Letzten Endes können punktuelle gelungene Einzelmomente diesen ziemlich „holprigen“, klischeehaft-uninspiriert-schwach verfassten „Terror-Streifen“ aus französischen Landen nicht retten…
gute