Auf einem gleichnamigen Fantasy-Action-Horror-Web-Comic basierend, handelt es sich bei der koreanischen „Netflix“-Realfilm-Serie „Sweet Home“ (OT: „Seuwiteuhom“) um eine ziemlich wüste Angelegenheit. Im Mittelpunkt steht dabei eine Gruppe unterschiedlicher Personen, die sich in ihrem Apartment-Hochhaus verschanzt hat, als ihr Land auf einmal von Monstern ins Chaos gestürzt wird. Doch auch dort drinnen sind sie nicht sicher, denn die Kreaturen sind mutierte Menschen – und wie es scheint, kann sich jeder diese Infektion einfangen: Wie und warum, das ist so nicht offensichtlich. In klassischer (gewohnter) Weise kommt es kommt zu Spannungen und Misstrauen untereinander, wird regelmäßig gekämpft und gestorben, werden Allianzen gebildet, herrscht Gefahr „von innen und außen“ und scheint die Regierung bzw. das Militär mal wieder „mehr“ zu wissen…
Season 1 (2020) ist in so ziemlich allen Belangen „uneben“ – was aber mit zum Reiz des Ganzen beiträgt. Unweigerlich hat mich das ein wenig an die japanische „Welzard Handy Novel“-Realfilm-Adaption „re:member“ („Karada Sagashi“, 2022) erinnert. Die Monster, von denen keins dem anderen gleicht, kommen bizarr und grotesk daher und wurden in Form einer Kombination aus praktischen und Computer-animierten Effekten erschaffen – welche allerdings von arg schwankender Qualität sind. Doch irgendwie passt das zu dem Ausgangsmaterial – ist trashy, chaotisch und Comic-haft. Es ist so, als hätte man nicht das Budget gehabt, um die wilde Fantasie der Vorlage möglichst optimal und treffend umzusetzen – sich aber trotzdem dafür entscheiden; mit einem Augenzwinkern und einem selbstbewussten „Fuck it!“ im Sinn…
Mit einem mitunter hohen Tempo, Action-Gehalt und Härte-Grad aufwartend, wird das Treiben allerdings nie ernsthaft verstörend – dafür ist es schlichtweg „zu abgedreht“. Immer wieder wird sich aber auch (ruhiger) den Figuren und gewissen psychologischen Komponenten gewidmet. Es gibt eine Menge Charaktere – unter ihnen toughe und clevere Männer und Frauen, Widerlinge und Feiglinge sowie einen, der regelmäßig zwischen Mensch und Monster wechselt – doch weisen sie erfreulich viel Individualität auf und wurden sie überwiegend ordentlich verkörpert. Indes fand ich einen oft genutzten Song der Imagine Dragons irgendwann nur noch lachhaft-nervig – doch an sich wurde ich zufriedenstellend unterhalten; mit einzelnen „Höhen und Tiefen“ im Zuge dessen. U.a. dank der zur Schau gestellten Kreativität werde ich bei „Sweet Home“ auf jeden Fall weiter am Ball bleiben…
gute