,,Chain of Death" (2019) – hierzulande ,,the Chain – Du musst töten, um zu sterben" betitelt – ist ein von dem Spanier David Martín Porras co-verfasster und in Szene gesetzter Mystery-Psycho-Thriller, der die Geschichte des Augenarztes Mike (John Patrick Amedori) erzählt, der zusammen mit seiner Frau (Madeline Zima) übergangsweise in sein Elternhaus einzieht, um seiner Mutter (Adrienne Barbeau) bei der Betreuung und Pflege ihres geistig und neurologisch schwer an einer Form von Demenz erkrankten Mannes (Ray Wise) zu helfen...
Abgesehen davon, dass er sich mit seinem alten Herrn vor Jahren zerstritten hatte, nimmt Mike bei sich selbst gerade erste solche Symptome wahr, von denen er niemandem außer seiner Ärztin (Jamie Clayton) berichtet. Über eine Gruppen-Austauschsrunde erlangt er daraufhin Kenntnis von Leuten, die aktive Sterbehilfe in Form eines Pakts anbieten: Wenn man jemanden dabei unterstützt, dann übernimmt die wiederum nächste Person in der Reihe das bei einem selbst. Als die Symptome bei ihm stärker werden, willigt Mike ein...
Von seinem Look und Feeling her ist der Film ein klassischer Low-Budget-Indie – was aber keineswegs negativ aufzufassen ist. Die ansprechende Besetzung macht ihre Sache ordentlich und der phasenweise gewählte Look und Stil erinnert mitunter an Meister wie Refn, Lynch oder Cronenberg – natürlich ohne je deren Qualität zu erreichen. Dennoch ist das surreale Präsentierte hier nicht frei von Reiz – denn schon bald kann sich Mike nicht mehr auf seinen eigenen Verstand verlassen; was durchaus anständig umgesetzt wurde bzw. vermittelt wird...
Die Vermischung von Realität und ,,Hirngespinsten" verunsichert nicht bloß Mike, sondern auch den Zuschauer. Nachdem er einem Ex-Model bei ihrem Freitod ,,zur Hand geht", fangen ihn die Cops zu befragen an – da ihn eine Überwachungs-Kamera beim Verlassen ihres Hotels gefilmt hatte – worüber hinaus seine Ärztin bei ihm eine neue experimentelle Medikation anzuwenden beginnt, deren Ergebnisse zuversichtlich stimmen – zugleich nun aber ja jemand hinter ihm her ist, der ,,es" wohl wie ein Unfall aussehen zu lassen gedenkt...
Das Hauptproblem von ,,Chain of Death" ist es, dass sich diese Kombination aus einem sich mit Themen wie Sterbehilfe und Demenz durchaus annehmbar auseinandersetzenden Drama und einem surrealen (nicht wirklich unkonventionellen) Paranoia-/Mystery-/Psycho-Thriller relativ langsam voranbewegt, ohne dabei ein vernünftiges Maß an Spannung aufzubauen. Gern hätte man die knapp 100-minütige Laufzeit um rund zehn Minuten straffen und/oder den Charakteren, dem Inszenierungsstil und/oder der Story mehr Reiz verleihen können...