Nach sechs Live-Action-„Resident Evil“-Filmen mit Milla Jovovich entschied man sich 2017 schließlich für ein „Reboot“ der Franchise, welches näher am Ausgangsmaterial dran sein sollte – also mehr Horror, weniger Action-Spektakel. Nach einigem Hin&Her übernahm Johannes Roberts (bestbekannt für „47 Meters down“ und „the Strangers: Prey at Night“) irgendwann den Job als Drehbuchschreiber und Regisseur. Rund 25 Millionen Dollar wurden ihm als Budget zur Verfügung gestellt – weniger als jeder Streifen der Reihe zuvor. Aber hey: Atmosphärischer Horror benötigt kein Vermögen…
Nunja, „Welcome to Raccoon City“ (2021) mag zwar diverse Gemeinsamkeiten mit der Game-Vorlage (samt netter „Easter-Eggs“) sowie einzelne durchaus stimmungsvolle sowie gar spannende Passagen aufweisen – innerhalb der Runde der sieben Filme gehört er dennoch zu den schwächsten. Warum? In erster Linie: Das arg oberflächliche, unterdurchschnittliche Drehbuch. Hintergründe und Charakter-Zeichnungen verbleiben allesamt vage, so dass einem die Figuren im Prinzip durch die Bank weg „egal“ sind sowie z.B. die Ursachen des ganzen Trubels bloß flüchtige Erwähnung finden…
Klischees und miese Dialoge (reich an lahmer Exposition und doofen Momenten, bei denen bspw. groß Wert drauf gelegt wurde, dass der Zuschauer immerzu stracks laut und deutlich den vollen Namen der jeweiligen Person mitgeteilt erhält) gibt´s reichlich – und wie sich einige der Protagonisten generell so geben sowie in bestimmten Situationen verhalten, ruft durchaus das eine oder andere „Augenrollen“ hervor. Immerhin ist die Handlung ständig in Bewegung – was zumindest Abwechslung im Bereich der Schauplätze bietet, die ihrerseits ordentlich ausgewählt und hergerichtet wurden...
Inszenatorisch konnte Roberts gut auf seinen Cinematographer Maxime Alexandre („High Tension“, „the Crazies“, „Annabelle: Creation“ etc.) bauen, dessen düstere Optik zu überzeugen vermag – während seine Popsong-Needledrops hier (anders als im „the Strangers“-Sequel) einfach nicht vernünftig „landen“. Auch, weil nicht genügend Geld für hochklassige CGIs vorhanden war, wirkt der Streifen alles in allem eher wie DtV-Kost als ein Kino-Reboot – was die Mehrzahl der gecasteten Akteure mit einschließt (Kaya Scodelario hat Besseres verdient). Dann lieber noch einmal Teil 1-3 schauen…
knappe