„Landman“ ist eine von Taylor Sheridan entwickelte und zum Teil auch in Szene gesetzte Drama-Serie – ihres Zeichens ein inzwischen typisches Werk jenes Schöpfers (vorrangig nach Vorbild von „Yellowstone“ und „Tulsa King“). Das fängt bei der Besetzung der Hauptrolle mit einem Schauspieler der „älteren Garde“ an, der seine besten Zeiten eigentlich schon länger hinter sich hatte sowie auf diesem Wege tatsächlich noch einmal ein spätes Karriere-Highlight beschert bekommen hat bzw. darstellerisch zu erzielen in der Lage war: Im Vorliegenden Billy Bob Thornton als mit hoher Verantwortung vertrauter (zynischer, erfahrener und engagierter) „Mann für alles“ eines Ölunternehmens; direkt vor Ort „in the Patch“ im ländlichen Texas. Thornton ist herausragend klasse. Generell überzeugt das komplette Ensemble, das u.a. mit einigen bekannten Gesichtern aus anderen Sheridan-Projekten aufwartet. John Hamm gefiel mir ebenfalls richtig gut – genauso wie Demi Moore, welche aber leider über weite Strecken der ersten Staffel hinweg ziemlich „verschenkt“ wurde…
Getreu des erwähnten „Musters“ geht es auch hier um einflussreiche Männer mit großen Egos, um Macht, Politik und eine Menge Geld – ergänzt um alltägliche, familiäre und persönliche Dramen (sprich: klassisches „Soapopera-Material“) sowie mit einer Schüppe „Crime“ angereichert (Bedrohung durch ein mexikanisches Kartell). Obgleich auch diese Produktion inhaltlich eher in die „republikanische Richtung“ tendiert, gibt es aber dennoch verschiedene erfreuliche Momente, in denen „andere Perspektiven“ zur Geltung kommen. Dass die Erdöl-Förderung nunmal schmutzig, gefährlich, schädlich und nicht auf Dauer ist, ist ja kein Geheimnis – doch sind Alternativen wie Sonnen- und Windkraft bekanntlich ebenfalls nicht gerade umweltfreundlich (im Bereich der Herstellung ihrer Komponenten) und liefern diese an sich (noch) keinen zufrieden stellenden Mehrwert. So lange sich das nicht ändert, muss halt auf Öl zurückgegriffen werden, um die Welt am Laufen zu halten. Die Präsentation dieser Branche geschieht halbwegs realistisch – gepaart mit etwas idealisierter Verklärung…
Hochwertig produziert und durchweg unterhaltsam, wurden den verschiedenen Story-Bereichen genügend Aufmerksamkeit zugestanden, werden einem zwei prominente „Cameos“ präsentiert (einer in der ersten, einer in der letzten der insgesamt 10 Folgen dieser Season), wird mit einigen brutalen und humorigen Elementen aufgewartet und wurden selbst den Nebenparts (wie etwa die von Colm Feore und James Jordan) memorable Szenen zugestanden. Was allerdings unvorteilhaft aus dem Rahmen fällt, das sind die jeweils arg klischeehaften Charakter-Zeichnungen und zugehörigen Plot-Stränge rund um die Ex-Frau und Tochter unseres Leads: Oversext, blond und „nicht sonderlich helle“. Eingangs ist das noch relativ amüsant – auf Dauer aber „ablenkend“ sowie im Vergleich zum Rest unpassend „witzig“; eher zum Fremdschämen und Augenrollen. Ali Larter und die umwerfende Michelle Randolph spielen die Parts super – allerdings taten sie mir angesichts des Materials (einzelner feiner Augenblicke zum Trotz) bisweilen beinahe leid. Zudem ist letztere 28, verkörpert eine 17-Jährige und wird von ihrem Vater wie eine 14-Jährige behandelt. Zumindest ist Kayla Wallace´s engagierte Anwältin Rebecca Falcone dagegen eine gut verfasste weibliche Figur, die mit dem ganzen „rauen Drumherum“ bestens harmoniert…
knappe