Die 4. Staffel von „the Sinner“ soll nun also erst einmal die letzte sein, heißt es. Das ist insoweit schade, da Bill Pullmann nach vielen Jahren im Geschäft in Gestalt von Detective Harry Ambrose damals (2017) endlich „seine“ Rolle gefunden hat: Sie passt perfekt zu ihm – und besser war er im Grunde nie. Auch dieses Mal nimmt die persönliche Entwicklung von Ambrose erneut eine zentrale Position innerhalb der Geschehnisse ein – und das parallel zu seinen Bemühungen, einen neuen Fall zu lösen; unabhängig dessen, dass er sich eigentlich bereits im Ruhestand befindet…
Season 4 unterscheidet sich nochmals ein Stück weit von den vorangegangenen und kommt nun auf einer ländlichen kleinen Insel nahe der kanadischen Grenze angesiedelt daher – komplett u.a. mit traditionsreichen Familien-Fischerei-Betrieben, einer begrenzten Einwohnerzahl sowie normalerweise ohne einer nennenswerten Verbrechensrate. Was mit einem vermeintlichen Suizid seinen Anfang nimmt, entwickelt sich nach und nach hin zu einer durchaus nicht unkomplexen Story, im Laufe derer bestimmte Geheimnisse und „Schatten der Vergangenheit“ zutage gekehrt werden…
Als Zuschauer hat man es hier mit einem dramatischen „Slow-Burn“-Krimi zutun, bei dem das Tempo ruhig sowie der Spannungsgrad bloß mäßig ausgeprägt ist. Im Ganzen geht es mehr um die Charaktere als um den Fall an sich. Es gibt einige nette Offenbarungen zu verzeichnen – aber mitunter hätte ich mir schon eine leichte „Straffung“ der Entfaltung gewünscht (6 Folgen hätten es auch getan – im Vorliegenden sind es 8). Handwerklich wurde alles indes solide umgesetzt – während die Darsteller (neben Pullman u.a. noch Alice Kremelberg und Frances Fisher) durch die Bank weg passen…