„American Satan“ (2017) ist ein dramatisch-satirischer Horror-Musikfilm von Regisseur und Co-Autor Ash Avildsen (Sohn von „Rocky“-Regisseur John G. Avildsen)… mit viel Sex, Drogen und Musik… im Vergleich dazu etwas weniger Gewalt und „Humor“… sowie mit einer nicht allzu vordergründigen übernatürlichen Komponente. Metal- und Rockbands müssen sich seit jeher ja Vorwürfe gefallen lassen, „mit dem Teufel im Bunde“ zu stehen – und das auf der Basis spezieller Songtexte, Albumcover, Bühnenshows, Gebarensweisen (etc.). Nunja, im Vorliegenden ist es tatsächlich so, dass sich eine junge Nachwuchsband auf einen Pakt mit Luzifer himself (Malcolm McDowell) einlässt – was ihr Erfolg und Ruhm beschert, aber natürlich auch „einen Preis“ hat…
Die Anlehnung an Goethe´s „Faust“ ist klar – der Plot entsprechend recht vorhersehbar und nicht gerade komplex. An sich halb so wild – denn gefüllt wurde das Ganze mit diversen zum Teil schön zynischen Seitenhieben in verschiedene Richtungen (wie z.B. das Showgeschäft oder konservative Medien, Bundesstaaten und deren Bewohner) sowie alles, was man mit dem betreffenden „Lifestyle“ in Verbindung bringt (klares „R“-Rating“!). U.a. ist Religion die „die Menschen/Gesellschaft spaltende Wurzel allen Übels“ und fangen Gemobbte (angestachelt von bestimmten Lyrics) vielerorts auf einmal an, ihre Peiniger zu töten (in Notwehr bzw. zur Selbstverteidigung). Das wird mal prima augenzwinkernd-amüsant, mal unnötig ernst rübergebracht – überwiegend „unsubtil“ und voller Klischees…
Inhaltlich und handwerklich ist der Film ziemlich „holprig“ geraten – sowie mit rund 110 Minuten zu lang. Jemand mit mehr Erfahrung als Avildsen (in Sachen Drehbuch und Inszenierung) hätte da gewiss ein „inspirierteres“ Ergebnis erschaffen können. Das schadet dem Unterhaltungswert – zumal die Darsteller nicht gerade die besten Performances abliefern (auf ihre Charakterzeichnungen und Dialoge fange ich lieber gar nicht erst einzugehen an). Regelmäßig begegnen einem „vertraute Gesichter“ innerhalb des Verlaufs – unter ihnen Mark Boone Junior, Denise Richards, John Bradley, Booboo Stewart, Bill Goldberg, Bill Duke, Patrick Muldoon und Larry King (als er selbst). McDowell mag ich von seiner gewohnten Art her eh nur selten – aber für ein B-Movie dieser Art und Ausrichtung geht die Besetzung schon in Ordnung…
In der Hauptrolle ist Andy Biersack zu sehen – seines Zeichens Sänger der Black Veil Brides. Seine Gesangspassagen hier stammen aber nicht von ihm – sondern da ist die Stimme Remington Leiths zu hören, welcher zur Band Palaye Royale gehört. Hintergrund dessen ist ein rechtlicher: Biersack war in der Beziehung zu dem Zeitpunkt nämlich fest an „Universal Music“ gebunden. Generell ist die Musik mit das beste am Film: Neben dem Score von Nicholas O'Toole und Jonathan Davis (jip, genau der) sind u.a. Songs von The Pretty Reckless, Korn, In This Moment, Skid Row und den Deftones zu hören (allerdings hab ich es per se nicht so gern, wenn ein Lied mehr als einmal im Verlauf verwendet wird). 2021 erfuhr „American Satan“ übrigens gar noch eine Fortführung in Serienform – und zwar unter dem Titel „Paradise City“…