Einzelner Logikpatzer, einer grundsätzlichen „Oberflächlichkeit“ sowie so einiger Klischees und „doofer“ Szenen zum Trotz, haben wir es bei „La proie“ (deutscher Titel: „On the Run“, US-Titel: „the Prey“) mit einem unterhaltsamen Action-reichen Thriller aus dem Jahr 2011 zutun, in dessen Gestalt der französische Regisseur Eric Valette nach zwei eher schwachen US-Produktionen (nämlich „Super Hybrid“ sowie das „One missed Call“-Remake) mal wieder solide Genre-Kost in seinem Heimatland umgesetzt bzw. abgeliefert hat. Nichts an dem Streifen ist sonderlich origineller oder inspirierter Natur – weder inhaltlich noch inszenatorisch – allerdings ist das Tempo schön hoch/straff und die „Gangart“ angenehm „ruppig“…
Albert Dupontel überzeugt in der Hauptrolle – und auch seine Co-Stars machen ihre Sache ordentlich. Als Ermittlerin ist Alice Taglioni hübsch und tough – wobei ihre Rolle aber eher banal verfasst wurde. Die Einführung ihrer Figur (samt ihres Teams) wusste mir zu gefallen – hat jedoch sonst nichts mit der Handlung an sich zutun und wirkt daher etwas „aufgesetzt“ (Valette hatte im Vorfeld ausdrücklich verlangt, dass man in jeweils rund 20-minütigen Abständen eine große Action-Szene ins Drehbuch hineinschreibt). Zudem war es bereits damals „alt und öde“, dass Taglioni´s männliche Kollegen im Film das clevere Können der Beamtin ständig abschätzend als „weibliche Intention“ bezeichnen…
Angesichts der kompetenten Umsetzung und der kurzweiligen Entfaltung will ich so manches gar nicht zu gewichtig auf die „Waagschale“ legen – für „Augenrollen“ wird aber schon das eine oder andere Mal gesorgt. Nichts Ernsthaftes hatte ich hier dagegen, dass der Hauptprotagonist ein Krimineller ist, welcher einfach der „Held“ ist, weil seine Gegner noch fiesere Wichte sind. Was dem Streifen am Ende aber eine etwas höhere Wertung gekostet hat, war dass der Showdown eigentlich in tiefster Nacht spielt, aber offenkundig an einem sonnigen Tag gedreht und dann vom Bild her (wenig überzeugend) abgedunkelt wurde – sowie ein finaler „Cop-out“, mit dem eine der spärlichen Überraschungen prompt wieder negiert wird…
zu verorten nahe der