Bei „the Tribe“ (2016) handelt es sich um einen Low-Budget-„Indie“, welcher in einer Gegenwart (oder nahen Zukunft) angesiedelt daherkommt, in der eine mysteriöse Krankheit/Pandemie zu Massen an Toten sowie einem Zusammenbruch der Gesellschaft geführt hat. Details dazu erfährt man allerdings nicht wirklich – denn die erzählte Geschichte entfaltet sich einige Jahre nach dem betreffenden Ausbruch rein auf einer Ranch (ohne Kontakt zur Außenwelt) irgendwo in der kalifornischen Wüste, wo die drei Schwestern Jenny, Sarah und Danika so gut wie möglich (auf sich allein gestellt) zu überleben versuchen…
Zu ihrem Glück war ihr Vater ein „Prepper“ gewesen, der u.a. einen kleinen Bunker auf dem Gelände gebaut sowie mit reichlich Vorräten bestückt hatte, bevor er an der Krankheit verstorben war. Ihre Mutter wollte damals Hilfe holen – kam aber nie zurück. Danika – die nie ein Wort sprechende jüngste der Schwestern – ist wohl ebenfalls infiziert: Es ist unklar, wieviel „Zeit“ sie noch hat – allerdings war es für mich schon irgendwie unfreiwillig komisch, wie oft ihr im Film jemand durch ihre Haare streicht, worauf ihr im Zuge dessen stets eine weitere Strähne oder ein kleines Büschel ausfällt…
Eines Tages taucht vor Ort auf einmal ein junger Mann auf, der sie um etwas Wasser und Essen bittet. Entgegen ihres bisherigen Leitsatzes, jeden (zur Not mit Waffengewalt) abzuweisen, helfen sie ihm – und lassen ihn im Folgenden auch bei ihnen bleiben, da er sich als nett und hilfsbereit entpuppt. Sarah steht dieser „Veränderung“ jedoch feindselig-skeptisch gegenüber – u.a. weil sie sieht, wie gut sich Jenny mit ihm versteht. Das verleiht dem Streifen einen gewissen „Z for Zachariah“- und „the Beguiled“-Touch – bevor im letzten Drittel dann noch eine ganz andere Sachlage mit ins Spiel kommt…
„the Tribe“ ist überwiegend ein ruhiges Drama – was für mich generell keinerlei Problem markiert. Leider aber sind die Charaktere nicht sonderlich „reichhaltig“ ausgearbeitet worden und ist das Tempo der ganzen Angelegenheit ziemlich niedrig – ebenso wie der Suspense-Grad; sowohl auf die Spannungen zwischen einzelnen Figuren als auch auf „Bedrohungen von außen“ bezogen. Diese Punkte schaden dem Film ungemein – plus eine fürchterliche Performance der jungen Chloe Beth Jones als Danika sowie die merkwürdige, unpassende, unnötige finale Szene vorm Einsetzen des Abspanns…
Auf der positiven Seite der Medaille sind indes die stimmige Location, die ansehnliche Bebilderung und die Mitwirkung von Hauptdarstellerin Jessica Rothe (kurz bevor sie dank „Happy Death Day“ breitere Bekanntheit erlangte) anzuführen: Jene verkörpert Jenny prima. Obgleich evident gering, war das Budget dennoch einigermaßen ausreichend – zudem ist der Showdown überraschend „düster“ geraten. Mit einem besser verfassten Skript, einem strafferen „Pacing“, einer etwas inspirierteren Umsetzung und einer anderen Kinder-Darstellerin hätte durchaus ein ordentlicher Genre-Beitrag dabei herauskommen können…
knappe