Trotz diverser unwegdiskutierbarer Schwächen mochte ich Nick Cassavetes' „God is a Bullet“ – in erster Linie aufgrund der gebotenen „abgründigen Finsternis“ der gesamten Angelegenheit (inklusive Gewalt in einer Form, wie man sie sonst meist nur bei „B-Movie-Shlock“ zu sehen erhält), der nihilistisch-kalten Atmosphäre, dem Style der Inszenierung (einschließlich des kompletten Looks, samt der Tattoos) sowie der beiden überzeugenden Leads, Nikolaj Coster-Waldau und (vor allem) Maika Monroe…
Während der rund 150-minütigen Lauflänge habe ich mich nie gelangweilt oder ununterhalten gefühlt – und das obgleich der Film an sich insgesamt eigentlich entweder zu lang oder zu kurz geraten ist: Ich hätte weder ein Problem damit gehabt, noch 20 Minuten präsentiert zu bekommen, in denen mehr auf die mörderische Gang und die Figuren eingegangen wird, noch mit einer kürzeren Fassung, bei der man bspw. den kompletten Plotstrang rund um January Jones und zwei bestimmte Herrschaften entfernt hätte…
Keine Ahnung, ob die ebenfalls veröffentlichte „Kurzfassung“ besser ist, da ich nur die von Cassavetes kreierte Version gesehen habe (die andere ist beim Mediabook leider nicht mit dabei gewesen). Klar gibt es augenfällige Logik-Schwächen zu verzeichnen (ich sag nur: die Zeit, die ein Tattoo zum Heilen benötigt) und schwankt der „Ton“ des Streifens teils recht heftig – doch wie eingangs geschrieben, hat mir diese brutale, sich u.a. um Selbstzerstörung und Rache rankende „Reise in die Finsternis“ nichtsdestotrotz durchaus gefallen…