Nach dem nicht uninteressanten "Hellraiser: Inferno" und dem guten "the Exorcism of Emily Rose" hat sich Regisseur und Scott Derrickson für seinen ersten Big-Budget-Film ein zeitgemäßes Remake von Robert Wise´s 1951 "
the Day the Earth Stood Still" ausgesucht...
Geschickterweise hat er es vermieden, sich auf vordergründige ("gängige") Zerstörungsorgien á la "War of the Worlds" oder "Independence Day" einzulassen, und hat sich stattdessen stärker den inhaltlichen Aspekten zugewandt (auch wenn z.B. NY mal wieder zum Hauptziel wird, was aber als Hauptstadt der Welt eigentlich vollkommen logisch ist). Die Story des Originals wurde modernisiert und keineswegs verfälscht - die zu vermittelnden Aspekte blieben auch in der Neuversion entsprechend gut erhalten und funktionieren in diesem neuen Jahrtausend mindestens genauso gut wie damals vor dem Hintergrund des einsetzenden kalten Krieges und der neuen Gefahr von Atombomben (und so). Die Special Effects schwanken in ihrer Qualität, sind aber mehrheitlich gelungen, die Charakterzeichnungen enttäuschen leider - und die Handlung an sich hätte durchaus mehr Tiefe vertragen können.
Die beiden Hauptdarsteller (der gewohnt ausdruckslose K.Reeves sowie die gewohnt verlässliche (und wunderhübsche) J.Connelly) werden zu keiner Zeit wirklich gefordert (was bei ihm schon ganz gut so ist, bei ihr recht schade), Kathy Bates war in anderen Filmen wesentlich besser, R.Knepper (böses Militär) und J.Smith (nerviges Kind, obgleich von der Rolle her nahe am Original) haben beide genervt und waren schlichtweg schwach. Apropos: Das Lied von Thomas D im Abspann ist der letzte Rotz und ruiniert die Schlusstimmung schlagartig - allein deshalb ist der spätere Kauf einer ausländischen Blu-Ray Pflicht, einfach um dann einen besseren (erträglicheren) Song im Abspann zu haben!
Speziell angesichts des schwachen Drehbuchs (mal auf die Dialoge achten) ist der Film leider letztlich (mehr oder minder) hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben - er wirkt streckenweise einfach zu oberflächlich, birgt aber eine Menge Ansätze und Ideen in sich, welche es (zumindest gedanklich) anzugehen lohnt. Ich bin zumindest froh, dass Derrickson weder einen "dummen Blockbuster" für die entsprechenden Zuschauer noch einen "aufdringlichen Öko-Botschaft-Streifen" für Al Gore und seine Jünger abgeliefert hat...
Kurzum: Unterhaltsamer, aber oberflächlicher Film, der (dennoch) eher für ein mitdenkendes Publikum geeignet ist - statt für all jene, die nur auf Zerstörung und F/X-Schauwerte aus sind...
knappe