Jetzt habe ich mir also den Podcast dazu angehört und mir nochmal so meine Gedanken gemacht.
- Als Lovestory funktioniert Monsters für mich immer noch nicht, da die Darsteller imo nicht ein Fünkchen gegenseitiger Anziehungskraft auf die Leinwand transportierten. Schauspielerisch bringt die Sam noch mehr als der imho völlig fehlbesetzte zu bemüht coole Fotograf Andrew.
- Als Roadmovie... okay, sie bewegen sich von A nach B und erleben verschiedene Sachen... Dabei finde ich, dass grade solche Bilder wie der Tequilarausch, die ins Hotel abgeschleppte Einheimische, das Verspeisen lokaler Spezialitäten auf nem Dorffest, die freundliche Aufnahme durch Einheimische und die geschenkte Folkloretasche mit Poncho einfach kolossal abgenutzt wirken. Jeder Costaricatourist der nach seinem 2wöchigen Rucksacktrip auf die Idee kommt seine Memoiren zu schreiben würde solche Bilder mit einflechten.
- Ein krachendes Monstermovie wie cloverfield hatte ich trotz Titel auch keines erwartet, steh ich auch nicht drauf.
- Positiv ist natuerlich die Optik, die Natur, über die nördliche Mayapyramide kann man auch hinwegsehen... Wenn man Kenntnisse über Budget und Dreharbeitenumstände mit einbezieht, na gut, dann sag ich Respekt für das optisch schöne Ergebnis.
- Den einzigen Zugang den ich zu dem Film allerdings habe läuft über das Thema Migration und wie Wolfi sagt die Mexikaner als "illegal aliens". Darauf deutet vor allem die fette Mauer an der Grenze hin, die ja auch leider in der Realität immer wieder Thema ist. Der Regisseur hat hier den Spiess mal umgedreht und die US-Amerikaner in die Position gebracht in der sonst migrierende Latinos stecken: nem coyote ausgeliefert zu sein der sie nur abzocken will, ohne Papiere unterwegs und auf der Reise diversen Gefahren ausgesetzt, welche hier überspitzt durch die Monster repräsentiert wird. Nach Überschreiten der Grenze sind die Monster dann die Homeland Security und solche bescheuerten und menschenverachtenden Gesetze wie in Arizona. Besonders lächerlich ist das wohl, weil Arizona Texas Kalifornien usw. von den USA im 19. Jhdt. mal eben annektiert wurden und eigtl eh tierra mexicana sind. Verwiese man die ganzen "illegalen" Latinos der USA, funktionierte dort gar nix mehr und der Service- und Agrarsektor hörte wohl komplett auf zu existieren. Was dann passiert wird ganz gut in dem Film Un dia sin Mexicanos / A day without Mexicans dargestellt.
- Zum Thema Doppelpack: Da passt imho am besten Machete weil er exakt die gleiche Thematik aufgreift. Machete ist meiner Ansicht nach mitnichten nur ein Spassfilm mit lustigen Effekten, sondern transportiert genau die gleiche Message. Den Einsatz von surrealer Gewalt und Spasselementen sehe ich als Stilmittel um für die brandaktuelle Thematik auch immigrantenfeindliche bildungsferne US-Amis zu sensibilisieren.
- Um das ganze abzurunden erhöhe ich mal meine 2 auf 5 Narrenpunkte was der Botschaft und der Optik zu verdanken ist. Langweilig und ununterhaltend bleibt er trotzdem. Ich geb zurück ins Funkhaus 😁
mongkok80 schrieb
Machete - Meiner Ansicht nach eine Spitzenaufbereitung einer meiner Lieblingsthemen Migration und Grenzkonflikt Mex-USA, und das mit sehr coolen Darstellern.