Bei „Furry Nights“ (2016) haben wir es mit einem humorvollen Micro-Budget-Slasher von J. Zachary Thurman zutun, welcher hier als Regisseur, Darsteller, Drehbuchautor, Produzent, Kameramann und Editor „in Personalunion“ tätig war sowie den Streifen offenbar in erster Linie mit „befreundeten Gleichgesinnten“ abgedreht hat (das Budget betrug nur rund 15.000 Dollar und die Akteure sind durch die Bank weg Newcomer mit keinen oder nur ganz wenigen Vorerfahrungen)…
Die Story handelt von fünf jungen Erwachsenen, die ein Amateur-Monster-Movie drehen wollen und zu diesem Zweck zu einem Campingtrip aufbrechen. In der Nacht erschießt einer von ihnen einen Bären, der sich auf ihr Zeltplatz zubewegt hatte – allerdings stellt sich heraus, dass es in Wahrheit kein Tier, sondern ein „Furry“ (sprich: ein kostümierter Mensch) war. Jener hatte mit ein paar „Artgenossen“ nahebei gefeiert bzw. ein Treffen abgehalten – welche fortan nun auf blutige Rache aus sind…
Die Bebilderung des Films setzt sich aus Camcorder-Footage und „traditioneller“ Kamera-Arbeit zusammen – und ich muss schon sagen, dass Thurman einige wirklich ansehnliche Shots gelungen sind (von der Ausleuchtung und dem Arrangieren der Einstellungen her). An den Kostümen der „Furrys“ hatte ich rein gar nichts auszusetzen: Sie sehen keineswegs „billig“ aus und sind überwiegend (bis auf die bedrohlich-coole Wolfsmaske) amüsant anzuschauen…
Die Inszenierung hätte von einem inspirierteren in Szene setzen bestimmter „Schlüssel-Momente“ klar profitiert – besseres Editing wäre ebenfalls wünschenswert gewesen. Inhaltlich ist alles ziemlich „einfach gestrickt“ worden – Dialoge und Charakterzeichnungen sind schwach. Der Humor ist selten höherwertiger oder gewitzt-cleverer Natur und „funktioniert“ bloß punktuell – die gebotene Gewalt geht für ein Werk wie dieses in Ordnung…
Charakterzeichnungen, Dialoge und Performances sind von mauer Qualität – allerdings ist das Ganze nicht ohne Charme. Ich kann mir vorstellen, dass alle Spaß beim Dreh hatten – und eigentlich können sie mit dem unter den gegebenen Bedingungen Geschaffenen durchaus zufrieden sein. Ist der (übrigens nur knapp 68-minütige) Film denn nun konkret zu empfehlen? Nein – aber er ist weder „nervig“ noch öde sowie deutlich besser als viele vergleichbare Micro-Budget-Flicks da draußen…