„Choose or die“ (2022) ist ein britischer Horror-Streifen aus dem Hause „Netflix“, in dem es um ein aus den '80ern stammendes Computerspiel namens „CURS>R“ geht, welches speziellen Einfluss auf die Realität nehmen kann und seine Spieler immerzu recht fix dazu zwingt, bestimmte (meist entweder zu fiesen Verletzungen oder gar dem Tod anderer Personen führende) Entscheidungen zu treffen. Sollte man sich weigern, stirbt man selbst. Eines Tages fällt Kayla (Iola Evans) und ihrem Freund Isaac (Asa Butterfield) eine solche Datasette in die Hände – worauf das Unheil einen Lauf nimmt…
Unnötigerweise wurde der Film in den USA angesiedelt, obwohl er unverkennbar in England gedreht wurde. Von den Locations her versprüht er eine nette düster-trostlose Atmosphäre – siehe allein schon die ungemütlich-deprimierende Tower-Block-Siedlung, in der Kayla wohnt – und auch das PC-Game an sich ist wunderbar „retro“ gestaltet worden (Pixelgrafik und Spielprinzip). Als Narrator von „CURS>R“ ist im O-Ton übrigens Genre-Legende Robert Englund zu hören – zudem ist ein „A Nightmare on Elm Street“-Poster im Hintergrund zu erspähen und stehen an einer Stelle auch blaue und rote Pillen, ähm Türen zur Auswahl…
An Butterfield und der relativen Newcomerin Evans hatte ich nichts auszusetzen – zumal sie mal kein so „gängig-gelacktes Pärchen“ wie in vielen US-Produktionen bilden – worüber hinaus Eddie Marsan in einer zentralen Nebenrolle gewohnt kompetenten Support beisteuert. Handwerklich hat Spielfilm-Debütant Toby Meakins anständige Arbeit geleistet, der Score wummert konstant vor sich hin und die Optik geht durchweg in Ordnung. Generell ist erkennbar, dass das Budget nicht sonderlich hoch war – doch „billig“ mutet der Streifen in keiner Weise an (eine sich um eine Ratte rankende Sequenz wurde nicht nur in der Hinsicht sogar erfreulich inspiriert arrangiert)…
Leider aber hält sich die Spannung weitestgehend in Grenzen und schwächelt die Story durchaus in dem einen oder anderen Bereich (etwa bei den Entstehungs-Hintergründen des Games). Im Rahmen der rund 85 Minuten habe ich mich aber nie gelangweilt – auch wenn das mittlere Drittel nicht so gelungen daherkommt wie z.B. der starke Einstieg (herausragend: eine Sequenz in einem Restaurant) sowie der brauchbare letzte Akt, der u.a. mit einzelnen netten Einfällen aufzuwarten vermag (Stichworte: aufgeklebte Bilder sowie die Weise, wie man seinen Gegner da verletzen kann)…
Kurzum: Mit Licht & Schatten, aber ohne Nachhaltigkeit & Nährwert, bietet „Choose or die“ dem geneigten Betrachter alles in allem zumindest einigermaßen solide Genre-Kost…
knappe