Bei dem 2019er Horror-Streifen „Rabid“ der „Twisted Sisters“ Jen und Sylvia Soska haben wir es mit einem Remake des gleichnamigen 1977er Spielfilms David Cronenbergs zutun – wobei aber zu erwähnen ist, dass es sich dabei keineswegs um eine „1:1-Kopie“ des Originals handelt, sondern sozusagen um eine „Neuinterpretation“ mit veränderten Ausrichtungen und Gewichtungen. So z.B. erhält die von Laura Vandervoort solide verkörperte Hauptprotagonistin hier eine merklich bessere Figurenzeichnung als die von Marilyn Chambers damals portraitierte zugestanden und entfalten sich die Geschehnisse hier innerhalb der Mode-Branche angesiedelt – eine natürlich nicht ohne „Hintergedanken“ getroffene Wahl (Stichworte: schwarzer Humor, Metapher sowie ein wenig zugehörige Kommerzkritik)…
Von der Gewichtung her wurde der Themenbereich „Sexualität“ im Vorliegenden zurückgefahren – während der groteske „Body Horror“-Anteil dagegen (gerade zum Ende hin) eine Steigerung erfuhr. Die im Verlauf irgendwann zu wüten beginnende „Tollwut“-Epidemie erinnert unterdessen an gängige Genre-Kost, wie man sie aus zig Zombie- bzw. „blutrünstige Infizierte“-Flicks her kennt. Die „Cronenberg-schen Wurzeln“ sind dank Elemente wie „chirurgische Eingriffe“ und „Transhumanismus“ klar erkennbar – worüber hinaus die Soskas verschiedene Anspielungen an sein Œuvre mit eingebaut haben (á la ein Doktor namens William Burroughs sowie kräftig rotfarbene Operations-Kleidung, ähnlich derer in „Dead Ringers“, wo auch schon Nebendarstellerin Heidi von Palleske mit von der Partie war)…
In Sachen Story und Charakterzeichnungen kommt das Ganze relativ „oberflächlich“ ausgestaltet daher, bestimmte mit der Mode-Branche zusammenhängende Eigenschaften und Szenen muten ein Stück weit „nicht immer gewollt komisch“ an und Benjamin Hollingsworth bleibt als Kollege und Freund der Hauptprotagonistin unvorteilhaft „blass“. Cameos wurden u.a. von den Soskas, Wrestler CM Punk und Stephen McHattie abgeleistet. Positiv fällt vor allem die gelungene Make-up-Arbeit auf – ebenso wie einige kreative „schräge“ Ideen sowie der Härtegrad an sich. In der zweiten Verlaufshälfte wird es zunehmend trashiger, blutiger und übertriebener – was dem Streifen den Eindruck eines „groben B-Movies“ verleiht: Irgendwie passend – wenn auch nicht umfassend/optimal zufrieden stellend…