Verstärkt gab es zwischen 2009 und 2016 in Amerika immer wieder Stimmen, die forderten, dass sich Texas von den USA abspaltet: „Texit“, sozusagen. Der Action-Thriller „Bushwick“ stammt aus dem Jahr 2017 und greift derartige Gedanken auf, spinnt sie weiter und präsentiert dem Zuschauer ein Szenario, bei dem Milizen verschiedener „Red State“-Bundesstaaten einen Bürgerkrieg-ähnlichen Zustand heraufbeschwören, welchen was Publikum anhand der Erlebnisse zweier Hauptprotagonisten dargeboten erhält, die sich urplötzlich mit einer Invasion bewaffneter Kräfte in dem Titel-gebenden New Yorker Stadtteil konfrontiert sehen…
Der Betrachter besitzt dabei denselben Kenntnisstand wie der Twen Lucy (Brittany Snow) und der Ex-Soldat Stupe (Dave Bautista) – sprich: Lange Zeit hat man keine Ahnung, wer die Angreifer sind und wo ihre Motive liegen. Als diese dann zutage kommen, muss man da schon eine Schüppe „Suspension of Disbelief“ aufbringen – aber hey: Das musste man ebenfalls bereits (nicht unerheblich) bei den beiden „Red Dawn“-Flicks. Die im Verlauf angerissenen politischen und sozialen Themen sind bis heute (2023) leider weiterhin noch immer aktuell – und sowohl Snow als auch Bautista machen ihre Sache jeweils angenehm glaubwürdig/prima…
Dadurch, dass die Regisseure Cary Murnion und Jonathan Milott („Cooties“) ihr Werk sich in Echtzeit sowie mit der „Illusion“ einer schnittfreien Kamera-Führung entfalten lassen, wird ein effektives „mitten drin im Ausnahmezustand-Chaos“-Feeling erzeugt – worüber hinaus die Atmosphäre düster und das Ganze in Sachen Gewalt überdies nicht gerade zimperlich ist sowie gerade die letzte Viertelstunde u.a. dank ihrer packenden und konsequenten Beschaffenheit überzeugt. Fraglos hat der Film seine Schwächen – inhaltlich sowie im Bereich „Ausschöpfung des Potentials“ – aber für ein für weniger als 10 Millionen Dollar in knapp zwei Wochen abgedrehtes B-Movie kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen…