Basierend auf einer Romanvorlage Adam Nevills („the Ritual“), handelt es sich bei „No one gets out alive“ um einen dramatischen übernatürlichen Mystery-Horror-Thriller aus dem Haus „Netflix“, mit dem Santiago Menghini im Jahr 2021 sein Spielfilm-Regiedebüt vorgelegt hat. Im Zentrum der erzählten Geschichte steht die junge illegale mexikanische Einwanderin Ambar (Cristina Rodlo), die einen nicht gerade hochwertig-zufriedenstellenden Job in einem amerikanischen „Sweatshop“ findet sowie in einer alten Pension unterkommt, während sie auf gefälschte Ausweispapiere wartet, um eine bessere Arbeit aufnehmen zu können. Schon bald beginnen sich allerdings „merkwürdige Geschehnisse“ in dem mehrstöckigen Haus zu ereignen – u.a. geisterhafte Erscheinungen; ergänzt um eine mögliche Gefahr seitens ihrer beiden Vermieter (Marc Menchaca und David Figlioli)…
Leider wurden die zwei zentralen Story-Bereiche (Immigrations-Schwierigkeiten/Sorgen und Horror) inhaltlich nicht optimal miteinander verwoben – was ebenso schade ist wie die Tatsache, dass nie wirklich intensive Spannung/Creepyness aufkommt. Die Entfaltung vollzieht sich unterdessen beileibe nicht unvorhersehbar und ist reich an klassischen Genre-Elementen – allerdings wissen bestimmte Sequenzen und Details (etwa auf kulturelle Elemente der Azteken/Nahuas bezogen) zu gefallen, sind Setting und Optik schön düster-stimmungsvoll, mochte ich Hauptdarstellerin Rodlo (welche mich ein wenig an Margaret Qualley erinnert hat) und ist das Creature-Design gegen Ende ansprechend ungewöhnlich/originell geraten (obgleich die Budget-Limitierungen da durchaus erkennbar sind)…
Summa summarum: Fraglos ist „No one gets out alive“ ein Stück weit „underwritten“ sowie an sich recht konventioneller Beschaffenheit – weshalb der Film sein Potential alles in allem nicht vernünftig auszuschöpfen vermag. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich durchweg solide unterhalten, haben mir die Visuals und Farbgebung zugesagt und machen die Darsteller ihre Sache jeweils ordentlich. Im Ganzen ein kompetent realisierter Streifen, dem man obendrein auch nicht ansieht/anmerkt, dass es sich um eine britische Produktion handelt, die vorrangig in Bukarest gedreht wurde…
gute