Bei „the Lost Flowers of Alice Hart“ handelt es sich um eine sieben-teilige australische Mini-Serie aus dem Jahr 2023, welche kürzlich bei „Prime“ erschienen ist. Basierend auf einem Roman aus der Feder Holly Ringlands wird eine tragisch-düstere Geschichte rund um Missbrauch und Trauma-Bewältigung erzählt. Die erste Folge war für mich so ziemlich das Beste, was ich seit längerer Zeit zu sehen bekommen habe: Ruhig, bewegend, wütend machend (definitiv keine „leichte Kost“ in dem Bereich der Handlung), poetisch, hervorragend bebildert, überzeugend gespielt, atmosphärisch, landschaftlich schön sowie inhaltlich reizvoll – und am Ende dann auch noch mit einem absolut perfekt seitens des Songs „Teardrop“ von Massive Attack unterlegten Ausklang und Ausblick auf das kommende Geschehen aufwartend…
Das grandiose Niveau ihres Einstiegs vermag die Serie leider aber nicht über ihre volle Länge aufrecht zu erhalten: Dazu ist die Story (einer nicht zu verkennenden „Tiefe“ zum Trotz) im Ganzen einfach zu simpel gestrickt, werden einige der zahlreichen Metapher zu offenkundig präsentiert und kommen einige der Nebenfiguren seitens des Skripts etwas zu „oberflächlich“ weg. Gern hätte ich diese Menge an Drama „komprimierter“ dargeboten erhalten – ungefähr in der Größenordnung von vier bis fünf Episoden oder gar einem zweieinhalb-stündigen Kinofilm. Oder man hätte den Inhalt noch reichhaltiger und komplexer ausgestalten müssen. Definitiv lobenswert sind vor allem sowohl die Darsteller (allen voran die junge Alyla Browne sowie Alycia Debnam-Carey und Sigourney Weaver) als auch die wunderschöne Bebilderung…
Kurzum: „the Lost Flowers of Alice Hart“ ist ein ruhiges, emotionales, ebenso achtbar gespieltes wie realisiertes Drama/Melodram u.a. über Missbrauch, Lügen, Selbstfindung sowie bestimmte Versuche, aus speziellen Lebensumständen bzw. „fatalen Teufelskreisen“ auszubrechen…
starke